Offensiv:
Grundsätzlich würde ich mal festhalten, dass bei uns im Team auch von Trainerseite wohl keinem Spieler (vielleicht mit Ausnahme von Smeulders und Qvale) der offene 3er versagt werden sollte. Wir haben eine Mannschaft mit sehr guten Distanzschützen und die Variabilität der Spieler auch von draußen mal einen einzustreuen ist gerade was uns auszeichnet.
Gleiches gilt für Machado und c. Kramer. Die haben derzeit (bei Kramer zumindest in der Liga) nicht die übermäßigen Quoten. Wenn wir aber wollen, dass die auch Gefahr von der Linie ausstrahlen, müssen wir sie werfen lassen. Sonst schränken wir uns selber in den Optionen ein. Gerade bei Machado ist der Wurf ja auch was hier viele als Schwachpunkt ansehen, denn das Machado ziehen und in der Zone kreieren kann, bezeifelt hier glaube ich keiner.
Prepelic muss nach meiner Ansicht genau so gesehen werder. Problematisch dabei ist, dass er einige überhastete Würfe und Würfe aus Bedrängnis nimmt, die wenig erfolgsverprechend sind. Es ist nicht so, dass er diese Würfe nicht auch treffen würde aber 1/6 wie im letzten Spiel und bereits einigen spielen zuvor deutet auch etwas auf eine schlechte Wurfauswahl hin. Dies entspricht aber seinem Spielstil. Er bleibt durch diese Würfe unberechenbar für den Gegner, weil er auch sehr gut zieht und häufig nur durch Foul gestoppt werden kann. Ich würde ihm empfehelen die wilden Würfe seltener einzustreuen, weil seine Quote schon bei freieren Würfen extrem überragend ist.
Im Spielaufbau sehe ich Prepelic allerdings kritischer. Er ist kein Parade-PG mit astreinem Ballhandling. Da ist Kramer mittlerweile weiter. Unter Druck wirkt er beispielsweise im Vergelich zu Machado und Locke nervös. Das stachelt den Gegner an und führt vermehrt zu Ballverlusten. Wenn also die Option besteht auf Prepelic im Aufbau vermehrt zu verzichten (dann soll er auf die 2) und dafür Machado, Locke oder Kramer (zur Not auch Duggins) auf der 1 einzusetzen, dann würde ich das vorziehen. Bei Prepelic als SG wirkt es so, als würde er primär für sich zumindest aber den schnellen Abschluss suchen, anstatt geduldig zu sein und ggf. einen anderen Spieler in bessere Position zu bringen. Ich wette, dass die Angriffe der Oldenburger ohne Fastbreak im Schnitt schneller sind, wenn Prepelic den Ball bringt, als wenn Machado, Kramer oder Locke aufbauen.
Defensiv:
Ich muss sagen, dass mich das Defensivverhalten fast der kompletten Mannschaft im ersten Angriff mittlerweile echt begeistert. Was da geleistet wird ist schon super. Eine echte Schwäche in der Defensive auszumachen ist da schwer, weil alle auf einem hohen Niveau verteidigen. Prepelic ist ebenfalls in der Defensive unauffällig, ab und zu lässt er aber auch einfach mal einen an sich vorbei rennen. Machado hingegen ist sehr wach in der Verteidigung, jedoch gegen mache Gegner unterdimensioniert. Sowohl von der Masse als auch von der Größe. Daher wird oft das Missmatch gegen ihn gesucht, wenn er auf dem Feld steht. Machado hat gefühlt im Vergelich zu Prepelic mehr von den c. Kramer Momenten, an denen seine Verteidigung einfach überragend ist.
Es gibt aber in der Verteidigung zwei Punkte, die mich zum Ausrasten bringen.
Erstens, wenn die Hilfe gegen den angreifenden Guard über die Mitte nicht kommt und der Guard bis zum Brett und meisten noch am Big Men vorbei zieht. Da muss jemand helfen und wenn es der Big Men ist (im letzten Spiel hat Smeulders das mehrfach verpasst, weil er sich nicht schnell genug gedreht hat). Auf einmal steht der Guard unbedrängt in der Zone unter dem Korb, weil er das 1ggn1 außerhalb der Dreierlinie gewonnen hat. Das sah fast so aus, als ob die Oldenburger da nicht wach genug für die Hilfe waren oder bereits falsch standen.
Zweitens, regt mich dermaßen das Ausboxverhalten einiger Oldenburger auf. Wir vergeben so viele Offenserebounds weil einfach der Gegner unkontrolliert zum Rebound kommt. Da fallen teilweise die Bälle gerade unter den Korb und es stehen zwei Gegner besser als die Oldenburger. Das darf einfach nicht so regelmäßig passieren. Natürlich ist es nicht einfach Leute wie Brockman beim Rebound zu kontrollieren aber um den geht es mir gar nicht. Vielmehr geht es mir um die SF oder auch Guards, die teilweise gar nicht ausgeboxt werden. Da können dann auch die Big Men nichts dafür, wenn sie versuchen Ihren Mann zu halten und es fliegt der SF heran um zu rebounden. Es kann sein, dass das auf eine Traineransage zum Umschaltspiel beruht (bspw. dass die SG und SF sofort in den Angriff wechseln). Dadurch wird das Defensivspiel aber unkontrolliert, weil die Oldenburger nach dem Off-Rebound zunächst die Defensivordnung wiederfinden müssen. So kassieren wir viele der einfachen Punkte.