@Black_Mamba:
Sportlich und hier schließe ich mich “Schnorri” an, ist diese Regelung eine Katastrophe, weil sie einen Großteil der deutschen Spieler vom sportlichen Wettkampf ausnimmt. Egal wie gut die sechs ausländischen Spieler sind, aufgrund dieser (6+6)-Regelung werden in jedem Fall 2-3 deutsche Spieler (egal welche spielerische Qualität sie mitbringen) in der Rotation eines Teams sein.
Das ist doch heute auch schon so. Selbst hier in Trier, die sich momentan als DAS Projekt profiliert, dass junge Deutsche gefördert werden sollen und werden, sitzt hinten ein Deutscher, der höchstens in Heimspielen bei 30 Punkten Vorsprung und einer Minute mal aus Nettigkeit und Loyalität das Parkett betreten darf.
Natürlich werden welche auf der Bank sitzen, die nicht BBL reif sind. Aber wie gesagt ist das heute schon so und alle Quoten Befürworter sagen ja auch selbst, dass es übergangsweise Probleme geben wird. Aber wie es jetzt oder geschweige denn in der Vergangenheit war, war einfach eine Situation die nicht befriedigend war.@peet1973:
@xtf:
@Black_Mamba:
Erstmal vorab. Ich bin absolut für die Quote. Ich frage mich nur, wo die ganzen von dir gelobten Talente sind? Benzing hatte vor 3 Jahrenen seine erste Profisaison in Ulm mit viel Verantwortung und Spielzeit. Das war also im Alter, wo jetzt die Jungs Jahrgang 92 sind. Aber davon sehe ich niemanden in der BBL. Neumann und Theis evtl. aber längst nicht in der Verantwortung wie es Benzing war. Schwethelm stand im Alter von Theis oder Neumann im Playoff-Halbfinale mit Bremerhaven. Auch mit viel Verantwortung und Spielzeit. Pleiß stand in Bamberg im Finale. Nimmt man jetzt noch Ohlbrecht oder Günther dazu, sind das doch einige Jungs, die in diesem Alter schon fest in der BBL angekommen waren und das ohne die Deutschenquote (also unter schlechteren Bedingungen). Pleiß oder Schwethelm haben in Köln (bedingt durch die Insolvenz) sogar schon im Alter der heute Jahrgang 94er sehr viel Spielzeit in der BBL erhalten. Von diesen Jahrgängen sehe ich niemanden. Es fehlt also trotz anscheinend besserem Potential und verbesserter Quote der Mut, den Nachwuchsspielern Verantwortung zu geben. Und die Beispiele der Jahrgänge 88/89 haben doch gezeigt, dass es klappen kann, obwohl diese Jungs ja nur um den Abstieg in den Jugendnationalteams gespielt haben.
Bitte nicht falsch verstehen. Das soll keine Kritik an den Nachwuchsjungs sein. Mich würde nur wirklich mal interessieren, wo die alle sind und warum man sie nicht in der BBL sieht?
Da gibt es aber eben auch Gegenbeispiele wie Uns Maik. Zirbes wurde nicht nur von seinen Trainern vor 2 Jahren kaum beachtet. Auch viele Fans hatten Schweißtropfen auf der Stirn wenn er eingewechselt wurde. Turnover und Fouls waren sein Kennzeichen in sehr begrenzter Einsatzzeit. Wäre Rödl nicht gekommen wäre er vielleicht heute noch hinten auf der Bank. Und das nur weil er Deutscher ist. Ich nenne da gerne das Beispiel, dass Stefan Koch, erwiesener Fachmann, als Kommentator bei sportdigital über Zirbes sinnierte: “Er hat durchaus das Potential mal ein vollwertiger Back-Up als BBL-Center zu werden.” Ohne Förderung geht es halt nicht. Manchmal muss man eben Trainer dazu zwingen um Potentiale zu finden und zu entwickeln.
@schnorri:
Fußballtrainer brauchen den kurzfristigen Erfolg nicht???
Hier in D bricht doch schon die Götterdämmerung schon an, wenn Bayern zwei Jahre in Folge NICHT MEISTER wird.
Der Erfolgsdruck ist im mediengeplagten Fussball doch um einiges höher als in dieser Randsportart hier
Das sehe ich anders. Selbst der Erfolgszwang des FC Bayern hat sie nicht davon abgehalten, Spieler wie Ottl, Rensing, Lell, Görlitz, Kraft, Contento in den Profibereich einzubauen und zu schauen, wie das funktioniert. Die besseren Beispiele wie Schweini, Lahm, Kroos oder aktuell Alaba sind die besten Beweise, dass auch Jungspunde Erfahrung sammeln konnten, auch wenn sie mal Tiefs durch schritten. Ein Schaaf in Bremen hat auch Spieler hoch geholt, die nicht umgehend ein gewisses Niveau hatten. Aber aus perspektivischen Gründen wurden sie auch eingesetzt, trotz Gefahr dass sie der Mannschaft kurzfristig schaden konnten.
@schnorri:
Aber was passiert nach den zehn Jahren, wenn die Quote und der sichere Arbeitsplatz entfällt?
Wem fällt dann die Gehaltsdifferenz zwischen dem Collegeboy/ Osteuropäer und einem einheimischen Spieler vor die Füße und muss bezahlt werden?
Wenn ich als Verantwortlicher eines Sportbetriebes mein Geld verteile, muss ich doch dann immer noch sehen, wo bekomme ich fürs Geld die beste Leistung…
…
Woher soll die Vergrößerung des Marktes herkommen, um all die neuen Talente unterzubringen, ohne die wirklich guten wieder ans Ausland zu verlieren.
Wenn ich wirklich talentierter Basketballer wäre, dann suche ich doch meine sportliche Herausforderung nicht in einer in sich ruhenden Heimatliga, sondern dort, wo ich mehr sportliche und auch finanzielle Anreize habe.
Die wirklich guten Spieler - früher Welp, Koch oder Schrempf & später Okulaja oder Femerling - sind doch alle ins Ausland gegangen und sind zeitweise der Liga verloren gegangen.
Vieles, was die Quote angeht, wird sehr mit Viel Hoffnung verbunden…
Du sagst es, vieles wird mit Hoffnung verbunden.
Es ist ja eben das Ziel, das deutsche Talente sich eben auch in der BBL behaupten können und dafür nicht ins Ausland gehen MÜSSEN.
Und was in 10 Jahren passiert? Also was Du da für ein Szenario anmalst ist fast absurd. Keiner kann das absehen. Die BBL hat das Ziel 2020 viiiieeeel größer und wichtiger zu sein als heute. Da ist die Quote ein Baustein zu.
Dann kann man hoffentlich in der BBL einfach nicht mehr auf Deutsche verzichten, weil sie so gut sind. Und ausländische Talente werden nicht mehr gefördert wie heute, weil ihre Staaten bankrott sind. Dann werden hoffentlich alle uns beneiden, wenn sie es so gut hätten wie wir.