Der Niedergang des Bremerhavener Basketballs wird nicht ausgerufen, der Niedergang ist im vollem Gange. Wer das nicht einsieht, kauft seine Gewürze in der falschen Ecke der Stadt ein. Wer seit Zweitligazeiten den Basketball in Bremerhaven verfolgt, mitsamt des Aufstiegs in die BBL muss doch zweifelsohne anerkennen und zugeben, dass wir uns stetig mehr und mehr in einer Abwärtsspirale befinden. Und selbstverständlich muss dann Mal hinterfragt werden, was die Ursache ist.
Haben wir seit 10 Jahren den selben Coach an der Seitenlinie? Nö. Wechselnde (gerne auch immer panisch während der Saison). Sind die Coaches allesamt Rohrkrepierer? Mitnichten. Man kann von Spradleys Art und Weise, zum richtigen Zeitpunkt ne Auszeit zu nehmen halten was man will, aber in Würzburg macht er ohne Frag einen besseren Job (und kommt mir jetzt nicht mit Spielermaterial und Etat). Das heißt also, am Faktor Coach liegt es nicht.
Haben wir seit so vielen Jahren die selben Spieler? Nein, auch nicht. Gute, die man nicht halten kann, spielen auch weiterhin auf hohem Niveau oder schaffen den Schritt weiter: man schaue sich nur Mal Adams Leistungen in der Euoleague aktuell an, der hier ja auch nicht von vielen gewürdigt wurde (ähnlich wie Burrell). Ist es erstaunlich, wie oftmals Spieler, die im vorigen Team noch eine gute Leistung bringen, hier auf ein Mal abbauen? Durchaus.
Okay, was bleibt dann noch? Was sind denn dann bitte noch die Konstanten in dieser Mannschaft. Das Logo, der Standort, das Management. Ersteres darf man wohl ausnehmen Das Bremerhaven unter Umständen für die Sportler nicht viel zu bieten hat - geschenkt. Aus den vorigen Jahren weiß man ja, dass die Nachtschicht trotzdem zur Ablenkung reicht Außerdem sind ja auch einige Familienmenschen, denen das Nachtleben nicht sonderlich wichtig sein sollte. Auch vom FC ist man ja immer bemüht, da eine enge Bindung zu bekommen.
Bleibt also das Management - in Form von JR. Wer, wenn nicht er, ist denn daran Schuld? Die Fans, weil sie den Spielen zunehmend wegbleiben? Ursache -> Wirkung. Oder was sonst? Sponsoren sind halt auch immer wichtiger. Darum gibt es ja auch den Eisbären Company Cup, um die bei Stange zu halten. Warum die Basketballabteilung des Fanclubs dort zumindest noch nicht da teilnehmen konnte oder durfte. Oder Mal nen freundschaftliches Gezocke am Ende der Saison veranstaltet - bleibt mir rätselhaft. Es sind so kleine, einfache Dinge, die genügen, um eine Fanbindung zu schaffen.
Wir arbeiten hier einfach nicht professionell genug. Ich will mitnichten behaupten, dass JR nen leichten Job hat und ich würde sicherlich nicht tauschen wollen. Aber auch er muss Mal die Zeichen der Zeit in Bremerhaven erkennen und seine Konsequenzen daraus ziehen. Das muss ja nicht mal darin enden, dass er dem Verein den Rücken kehrt. Aber ich denke, er sollte DRINGEND einige Aufgabenfelder abtreten.
Es wird Zeit für einen Sportdirektor in Bremerhaven. Jemand, der einigermaßen gut vernetzt ist. Das mag zunächst ein Mal Kosten verursachen, auf lange Sicht aber wird sich dies denke ich auszahlen (und auch Kosten senken - man bedenke nur die stetigen Nachverpflichtungen und Trainerwechsel). Es muss endlich Mal aufgehört werden, Spieler zu verpflichten, die zwar individuell gute Leistungen bringen, aber nicht als Team funktionieren. Ich glaube einfach nur, dass man auf Agenten und alte Connections vertraut, aber wenig in Statistiken und neumodische Sportbetrachtung wie sie heutzutage von Nöten ist.
Ich wundere mich bis jetzt noch, dass JR ein Interview gibt und bin fassungslos, dass dies nicht für mehr Raunen gesorgt hat (andererseits nur logisch - die Leute sind ja zunehmend desinteressiert). Gefühlt wurde für mich die gesamte Schuld der Misere auf Muli abgewälzt. Und das ist mir unbegreiflich. Betrachtet man Mal den Lauf der Dinge, kann man doch wohl klar und deutlich sagen, dass dies nicht der Fall ist.
Bestes Beispiel ist und bleibt doch hier auch die Akte Thomas. Auch wenn man hier - hoffentlich - finanziell alles richtig gemacht hat. Aber auf einen Spieler zu setzen wie ihm, war sicherlich nicht Mulis Idee. Denn der wird nicht die alte Bremerhavener Connection gehabt haben, über die der Angeboten wurde (womit wir wieder dabei sind - die werden uns angeboten…). Dann wird er vom Hof gescheucht weil er angeblich ein Locker Room Cancer ist und in ihm sieht man die Schuld für die Misere und alles. Nur um danach festzustellen, dass sich nichts geändert hat und bei einem Interview mit Gordon ans Tageslicht kommt, dass das Team nicht als solches agiert und funktioniert.
Der schwarze Peter wird konstant anderen in die Schuhe geschoben und man selbst übernimmt keine Verantwortung. Und DAS finde ich furchtbar. Und das dann immer noch Leute fordern, zu klatschen, zu jubeln und den ganzen Bumms in Schutz zu nehmen, erschließt sich mir absolut nicht.
Die ansatzweise gute Jugendarbeit wird nicht genutzt (Beispiele wurden zu genüge genannt) und wird immer sträflicher behandelt. Woran will man das denn festmachen wenn nicht am Manager?
Bezeichnend doch auch, dass viele Trainer einem Engagement in Bremerhaven nicht wohlgesonnen sind und bewusst dieses Pflaster nicht betreten wollen. Die wenigsten von uns wissen, wie viel der Trainer bei uns eigentlich zu sagen hat.
Kurtisblow, ernsthaft - ich raff deine Ansichten nicht. Ob du nun ein Troll bist. Ein völlig Versprengter. Oder das wirklich glaubst. Jeder hat seine Meinung, und das ist auch okay. Aber wie du das dann natürlich für dich erwartest (oder für die Eisbären), so solltest du auch anderen ihre negative zustehen.