So, hier ein kurzer Spielbericht. Volle Halle in Oranienburg, freundliche Stimmung. Auch Bar Timor war - wie schon im letzten Jahr - wieder dabei, entschied sich heute aber für eine rot-rot-Kombination. Für ihn gab es sehr freundlichen Applaus. Die Sorge, dass Bar Timor später Alba einen Korb nach dem anderen einschenken würde, sollte sich als unbegründet erweisen.
Große Begeisterung dann für die neuen Albaner: Nils Giffey (den man übrigens GiffEI ausspricht, also nicht mit amerikanischem Akzent), Jamel McLean und Jonathan Tabu (das “J” im Vornamen schön weich aussprechen, während “Tabu” genauso ausgesprochen wird wie es geschrieben wird, und nicht etwa “TabÜ”). Ich konnte die beiden letzteren zunächst schwer auseinanderhalten, aber McLean ist deutlich größer und Tabu ist kompakter (natürlich hilft auch ein Blick auf die Rückseite der Trikots).
Dann gab´s den Tip-off, und nach knapp fünf Minuten führte Alba zweistellig. Giffey zwar mit dem ersten Fehlpass, dann aber zwei Korberfolge hintereinander, u. a. ein Dreier. Gefällt mir sehr gut. Mein anfängliche Skepsis ist schnell verflogen.
Tabu und McLean kamen etwas schwerer ins Spiel, Tabu zunächst nur über Freiwürfe, später aber auch über Dreier, und wie ein Eichhörnchen im Herbst sammelte er seine Nüsse (d.h. Punkte), bis er am Ende derer 26 zusammen hatte. McLean sammelte eher Fouls und muss noch ein bisschen üben - aber das wird schon.
Bei den Alt-Albanern keine großen Veränderungen: Leon Radosevic pumpt immer noch wie ein Maikäfer auf dem Rücken, Sasa Obradovic versucht, pantomimisch Rumpelstilzchen darzustellen (mit Erfolg!), und Hammonds gewohnt souverän. Vargas etwas offensiver, und King nahm dem Wischkind den Wischer weg, um selber den Boden zu trocknen. Im 3. Viertel mussten beim Gegner dann gleich zwei (!) Spieler mit ihren Handtüchern ran, um die Schweißflecken in der Halle zu trocknen. Ein anderes Wischkind reagierte selbst auf Zuruf des Schiris nicht. Ich bin ja ein großer Freund von Kinderarbeit, aber wenn die Wischkinder ihren Job nicht machen, müssen eben Profis ran!
Jerusalem war nicht wirklich gut, offensiv ziemlich harmlos, wobei die Berliner Defensive schon ziemlich gut war. Kaum vorzustellen, dass wir vor vier Jahren so viel Mühe mit Hapoel hatten.
Die Freiwürfe - na ja, sagen wir es so: WoBo ist nicht mehr allein! Mit McLean und Giffey gibt es noch weitere Spieler, die sich nicht foulen lassen sollten. Tabu hingegen ziemlich souverän.
Einsatzzeit bekamen auch noch Akpinar und Moritz Wagner, der immerhin zwei Punkte erzielte, aber natürlich noch nicht so weit ist.
Am Ende Friede, Freude, Eierkuchen. Die Spieler gaben Autogramme, jeder durfte aufs Feld, und alle freuen sich auf Ende September.
Ach ja, noch ein Wort zur Halle in Oranienburg. Liebe Organisatoren: Wenn eine israelische Mannschaft zu Gast ist, sollte man die Halle vielleicht eher früher öffnen als nur eine Stunde vorher: Dann kann man nämlich auch pünktlich anfangen. Eine sehr lange Menschenlange, die sich durch die 1 m breite Türöffnung der Halle ab 16.00 Uhr quälte - und das dauerte ewig.
Und was ich auch noch nicht so oft gesehen bzw. gehört habe, ist der Buzzer, der einfach mal so mitten im Spiel angeht. Tom, der Hallensprecher Albas, erklärte dies mit einer Drei-Sekunden-Verzögerung des Buzzers, aber es hatte was von einem Zufallsmodus. Nun denn… Schön ist aber diese Tradition, vor der Saison ein Spiel in fast schon intimer Atmosphäre zu veranstalten. Dafür vielen Dank (und für den fairen Eintrittspreis).