Ich halte die Vorbereitungsspiele wenig aussagekräftig und weiß auch gar nicht, warum man so einen Wind darum macht.
Die Welt geht unter und die BBL-Saison wird abgeschrieben, wenn man mal verliert - im Gegenzug wird alles gut, wenn man dann mal gegen einen “vermeintlichen” Playoff-Contender deutlich gewinnt.
Hagen hatte Maccabi am Rande einer Niederlage, wird aber trotzdem in der kommenden Saison deshalb nicht Meister oder Vizemeister. Bonn war gegen München nah dran an einem Sieg, dürfte gegen ein eingespieltes München in der Saison aber auch nicht viel Land sehen, wenn man ehrlich ist. Ulm hat äußerst knapp gegen Gran Canaria (Playoff- und EuroCup-Teilnehmer der ACB) verloren -> bedeutet dies jetzt, dass Tübingen Gran Canaria aus der Halle ballern würde?!
Was ich insgesamt sagen will: Diese Panik, die in manchen Foren auf Grund dürftiger Pre-Season Ergebnisse herrscht, ist in meinen Augen völlig unbegründet. Mit ein wenig Sicht auf die Realität und einer realistischen Einschätzung des Kaders seiner Mannschaft, kann doch fast jeder abschätzen wohin die Reise gehen wird. Stand eine Mannschaft bspw. im letzten Jahr in den Playoffs, hat aber den Kader komplett tauschen müssen, würde ich die Mannschaft dennoch als Playoff-Aspiranten ansehen. Wie sich dann die Saison entwickelt, kann man natürlich nie vorhersagen (s. Bonn im Jahr 2010/2011).
Andersherum gilt das eben auch für Mannschaften, die die Playoffs (deutlich) verpasst haben - realistisch kann man sich, egal wie toll die Pre-Season-Ergebnisse waren, an der letztjährigen Platzierung orientieren. Was dann kommt, wird man sehen. Im Frühjar werden aber immer noch nur 8 Mannschaften in die Playoffs einziehen und nicht, wie man nach den diversen Foren manchmal vermuten könnte, 16.Und auch Tübingen wird eine gute Rolle spielen. Da steht ein solider Kader, mit BBL-bekannten Gesichtern (Wallace, Kashirov, Nadjfeji, Ratkovica, Cuffee), soliden Deutschen (Rado, Albus, Jönke) und potentiellen Top-Rookies (Rubit, Wiggins). Auf Grund der Erfahrung dürftet ihr eigentlich schon nichts mit dem Abstieg zu tun haben (Rookies bekommen in der Regel immer einen Hänger) - und das sollte nach dem letzten Jahr doch erst einmal oberstes Ziel sein. Euer großes Plus zu Beginn der Saison dürfte sein, dass ihr euren Kader fast komplett behalten habt.
Das natürlich nicht alles von der PreSeason abgeleitet werden kann ist klar. Finde aber, dass dennoch einige Rückschlüsse gezogen werden können. Wer hat zum Beispiel über den Sommer gut gearbeitet und trainiert. Oder aber, welche Spieler verstehen sich auf dem Court auf Anhieb gut, denn das kann in Sachen Rotation doch durchaus Auswirkungen mit sich bringen. Gerade letzteres kann dann zu Saisonbeginn ein Vorteil sein, bis ein Team sich einspielt. Interessant finde ich selbst immer, dass doch durchaus gesehen werden kann, welche Rookies oder Junge Spieler beim Trainer hoch im Kurs stehen. Wer jetzt in der Vorbereitung schon keine Einsatzzeit bekommt, der wird es später auch schwer haben.
Tübingen traue ich aber insgesamt nen Platz 10 durchaus zu