@Abdul-Jabbar:
Gewinne werden privatisiert, Verluste an die öffentliche Hand gegeben.
Eine schöne linke Parole.
Hier leider völlig falsch!
Fakt ist, dass Kommunen, Länder und Bund in der Regel nur defizitäre Betriebe betreiben oder eben in staatlich reglementierte Wirtschaftsbereichen agieren, die vom freien Wettbewerb ausgeschlossen sind.
Zu den reglementierten Wirtschaftsbereichen zähle ich jetzt mal Wasserversorgung, Lotterie usw. Hier ist es durchaus von staatlicher Seite richtig und gut, die Monopolstellung zur Erzielung eines Gewinns zur Finanzierung staatlicher Aufgaben zu nutzen.
Zu den defizitären Betrieben gehören Bibliotheken, Schwimmbäder, Theater und eben auch Veranstaltungshallen. Hierbei ist doch klar, dass diese Einrichtungen dem Allgemeinwohl dienlich sind, aber eben nicht wirtschaftlich sind.
Und eben hier ist es doch die Aufgabe der öffentlichen Hand diese Einrichtungen -neben anderen- zu Verfügung zu stellen. Könnten diese “Betriebe” wirtschaftlich betrieben werden, gäbe es eben auch mehr private Betreiber/Investoren von Schwimmbädern oder Veranstaltungshallen.
Dass es Fälle gibt, in denen ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist, scheint klar. In diesen Fällen ist ein Betrieb durch die öffentliche Hand nicht (mehr) nötig.
Beim Vorwurf, dass die Gewinne dann in privater Hand sind, wird meist vergessen, dass der Staat ebenfalls am Erfolg durch Steuerzahlungen partizipiert. Steuern sind eben dazu da, solche Infrastruktureinrichtungen zu finanzieren. Würde alles Tun und Handeln des Staates wirtschaftlichen Grundzügen entsprechen, dürfte es keine Steuern geben und die Gebühren für Kindergärten, Schulen und Straßen wären auch für Mastercardinhaber unbezahlbar. Die Notwendigkeit solcher Einrichtungen wie Straßen zweifelt ja auch niemand an, obwohl der Spediteur durch die Nutzung eventuell einen Gewinn erzielt.
Die Baukosten für die Starßen trägt teilweise der Staat, und die Speditionsgewinne ist privatisiert?!
Fakt ist im vorliegenden Fall, dass die Halle nicht wirtschaftlich betrieben werden kann, sich also kein Privatinvestor findet.
Für die Stadt stellt sich hier nur die Frage, ob ist diese Einrichtung für Bamberg notwendig ist oder nicht.
Ich finde, wie auch die kommunalen Entscheidungsträger, dass die Arena nicht nur für den Basketball wichtig ist, sondern einen wichtigen Baustein für die Attraktivität der Stadt darstellt. Dass man sich in Bamberg nicht nur auf das größte zusammenhängende Altstadtensemble Europas oder die größte Brauereidichte der Welt als Wirtschaftsfaktor verlässt, sondern in das Kultur- und Freizeitprogramm investiert, so dass Bamberg die “Lieblingsstadt der Deutschen” bleibt, gilt es lobend anzuerkennen!
Basketball hin - Basketball her.