Ist Basketball noch attraktiv?
Hier ein Kommentar aus dem Fränkischen Tag von heute! Da es leider nicht online steht, gibt es keinen Link sondern den Artikel.
Der „GHP-Insider“ richtet einen seltsamen Aufruf an die Fans. “Das ging zu weit!”
Es gehört zu unseren selbstverständlichen journalistischen Aufgaben, dass wir, wie im vorliegenden Fall, auch auf Fehlentwicklungen aufmerksam machen. In der letzten Ausgabe des „GHP-Insider“, einer vor den Bundesliga-Heimspielen von GHP Bamberg im Forum verteilten Hallenzeitschrift, wenden sich Trainer Dirk Bauermann und Rick Stafford sowie Chris Ensminger namens der gesamten Mannschaft an die Bamberger Basketball-Fans. Sie fordern darin mehr oder weniger dazu auf, auf Szenenapplaus für den Gegner zu verzichten („das ist schlecht für uns“) und bei schlechten Aktionen des eigenen Teams auf laut hörbare Unmutsäußerungen („hilft nur dem Gegner“) zu verzichten. Gefordert wäre demnach eine extrem fanatisierte Basketball-Fangemeinde, die ihre Option auf Kritik tunlichst an der Garderobe abzugeben hat und sich nur noch als instrumentalisierte Geräuschkulisse versteht, die bei einem „Airball“ des eigenen Spielers frenetisch applaudiert und eine gelungene Aktion des Geners mit Buhrufen bedenkt. Das kann es nicht sein. Ein solches unsportliches Verhalten kann nicht auch noch von Bambergs Spitzenbasketballern vom Publikum eingefordert werden. Hier ist man ohne Not einen Schritt zu weit gegangen. Bräuchte es derlei Verhaltensweisen zur Erringung eines Meister- oder Pokaltitels, der Titel hätte sportlich keinen Wert. Wenn sich Basketballmädchen bereits in der C-Jugend den oft durchaus kritischen Unmutsäußerungen einiger Zuschauer stellen müssen, sollte man auch gestandenen Bundesliga-Basketballprofis zumuten können, sich der Zuschauerkritik zu stellen.