Guten Abend,
eigentlich bin ich seit Jahren nur interessierter Mitleser dieses Forums und fand den Umgang bisher recht fair, aufrichtig und tolerant.
Doch nun sehe ich mich genötigt, auch meinen “Senf” dazuzugeben, um event. die aufgebrachte und sehr einseitig geführte Diskussion zu beleben.
Jedem, der sich etwas mit Basketball auskennt, würde etwas Zurückhaltung und Weitsicht gut tun.
Zuerst empfehle ich einen Blick in die aktuelle Ausschreibung des Wettbewerbs 2019/2020 (file:///C:/Users/uwest/Downloads/02_-DBBL_Ausschreibung_Meister_19-20-_Stand_19-05-12(8).pdf) in der klar geregelt ist, wann die Wettbewerbe der 1. und 2. Liga beendet sind und wann es Meister, bzw. Auf- und Absteiger gibt. Selbst ein Teilwettbewerb, was eine Hauptrunde ist, wurde in allen 3 Ligen nicht beendet.
Ja, es ist richtig, es gibt eine Sondersituation. Und diese hätte man sicher regeln können, wenn es der Wille der jeweiligen Ligaleitung, sowie dem neuen GF der DBBL wichtig gewesen wäre. Alle anderen Entscheidungen, wäre schlichtweg regelbrüchig, bzw. verstoßen gegen eine Vereinbarung, welche alle teilnehmenden Teams eingegangen sind, und meines Erachtens auch nur aufgelöst werden könnten, wenn ALLE Teams dafür sind.
Ich hoffe auch sehr, das aufgeklärt werden kann, ob es wirklich Rechtsmittel gegeben hat oder hätte (aus Freiburg oder Herne), was ich mir jedoch schwer vorstellen kann.
Viel schlimmer zu bewerten finde ich aber das Verhalten einiger hier Aufgebrachten, die bereits vor der Veröffentlichung der DBBL hier mit Wissen glänzen konnten. Für mich ein ganz klarer Fall von gesteuerten Forumsteilnehmer, oder (und das wäre echt schlimm) sogar Vertreter von Vereinen, die über interne Informationen Bescheid wissen und versuchen hier Stimmung zu erzeugen.
Was schon komisch finde ich, dass es vor allem einen Verein trifft, der bisher immer mit seinem Rechtsbeistand vor der Tür stand, wenn es um seine Interessen ging.
Die Reaktion darauf, mag der vorösterlichen Zeit gelten, den es erinnert doch stark an das “Kreuzigt ihn”, was hier einige über die beiden genannten Vereine von sich geben. Aber nach Karfreitag kommt auch immer der Ostersamstag (Ironie aus )
Ich könnte den Frust aus Keltern oder Bamberg oder Braunschweig eventuell ja nachvollziehen, aber rechtfertigt das diesen Shitstorm?
Es bedarf überhaupt keiner Begründung aus Herne oder Freiburg, den die beiden Vereine haben sich meiner Ansicht nach gem. der vorliegenden Rahmenbedingungen verhalten. Auch wenn die Entscheidung erst Mal ungewohnt und komisch aussieht, ist so doch die einzig Logische. Selbst der DBB hat dieses Handeln so in seinen Jugendligen (NBBL, JBBL und WNBL) vernünftigerweise vorgenommen. Auch in anderen Sportarten (Handball, Volleyball und Eishockey) gibt es diese Art von Entscheidung (und das ohne Mitentscheidung der Vereine).
Letztendlich, und da gebe ich meinem Vorschreiber Recht, ist es belanglos, welche Platzierung herauskommt, da es keinen weiterführenden Wettbewerb gibt, für den die Entscheidung maßgeblich ist.
Bezüglich der Auf-, bzw. Abstiegssituation werfe ich den Ligaverantwortlichen und dem Geschäftsführer schlichtweg fehlendes Fingerspitzengefühl vor - hätte man doch hier sich mit den potenzielen Auf-, bzww. Absteigern zusammensetzen können.
Die bisherigen “Absteiger” der 1. und 2. waren ja, und davon kann man ausgehen, wenn es von dort keinen Widerspruch gab, mit ihrem Abstieg trotz vorzeitigem Abbruch einverstanden und in der 2. Liga gab es meines Wissens (durch Lesen) auch schon Anzeichen, dass nicht alle aufsteigen wollten, die für mögliche Playoffs qualifiziert gewesen wären. Notfalls wäre auch eine Aufstockung für ein Jahr denkbar gewesen.
Was aber total aus den Augen verloren gegangen ist, ist die konkrete Planung, wie nun mit dieser Situation umgegangen wird.
- Wie geht es wirtschaftlich weiter?
- Wie kann man den Vereinen helfen, bald wieder in einen “normalen” Ligabetrieb zu führen.
Mein Apell geht da an den DBB, dringend mit an das Ruder zu gehen, und mitzugestalten. Jetzt besteht die Chance, wenn auch krisenbedingt, zu reformieren und von vorne anzufangen.
Dieser Sport braucht auch im Frauenbereich Experten an der Spitze.
Ich wünsche mir einen attraktiven und wettbewerbsfähigen Ligabetrieb, bei dem zum einen die Möglichkeit besteht Spitzensport zu produzieren und gleichzeitig den Frauenbasketball in unserem Land populärer zu machen, mit internationalen Spielern und einheimischen Nachwuchs. Vielen Dank!