@hybi92 sagte in Kader FC Bayern München Basketball 2021/22:
München hat genauso ein großes Einzugsgebiet, einen großen Namen und sehr gute finanzielle Möglichkeiten um ein System zu errichten in dem man selber Euroleague Spieler ausbildet statt jedes Jahr das Team mit austauschbaren 1 Jahresverträgen voll zu bauen.
Der Fehler liegt also nicht im System, sondern bei den Leuten die dieses umsetzt. Und dabei hat man mit Alba ja ein Beispiel vor der Haustür, die zeigen das man mit diesem Weg sehr gut fahren kann. Man stelle sich nur vor, man hätte die finanziellen Mittel der Münchner.
Ich denke, dass man bei ALBA ähnlich viel Geld in den Nachwuchs investiert wie in München. Vielleicht sind auch einige Kosten in Berlin geringer als in München und dadurch kann man mit etwas weniger Mitteln das gleiche oder sogar mehr erreichen. Berlin zeigt, wie man es machen kann und was für gute Spieler man entwickeln kann. Finanziell lohnt es sich für Berlin (noch?) nicht - insbesondere, wenn man mal auf Real Madrid und deren Nachwuchssystem schaut. Auf der anderen Seite kann Berlin eigenen Nachwuchs einbauen und dadurch sicherlich einiges an Kosten sparen, wenn z.B. ein Delow Minuten in der BBL, aber auch EL liefert.
Der FCBB ist nun seit ca. 10 Jahren im Profi Basketball tätig und investiert ebenfalls sehr viel in den Nachwuchs. Es sind schon einige BBL Spieler aus unserem Nachwuchs entsprungen. Auch konnte man mehrmals die NBBL und auch die JBBL gewinnen. Der letzte Schritt, die Einbindung in das Profi-Team, ist aber noch nicht bzw. nicht besonders erfolgreich passiert. Aber auch daran wird gearbeitet. Ich sehe uns schon auf einem guten Weg, obwohl ich wirklich kein Fan von diesen langfristigen Verträgen bin, wo man dann einen Spieler für viele Jahre verleiht. Ich spreche hier ganz konkret Weidemann an. Obwohl man auch hier Real Madrid und den Fall Campazzo ansprechen kann, der ebenfalls längerfristig ausgeliehen war und seinen Weg beeindruckend ging.
Wenn ich mir den Basketball in Deutschland in den letzten 10 Jahren anschaue, dann ist da schon einiges passiert und ich finde, dass nicht nur in Berlin der Nachwuchs gut ausgebildet wird. Das AST hat nicht ALBA gewonnen, sondern jeweils eine Deutsche Auswahl an U18 Spielern. Beim ANGT konnte man bisher noch nicht bis in die Spitze vorstoßen, aber auch dort waren einige Auftritte wirklich stark. Ich fand z. B. Ulm letzte Saison beeindruckend. Aber auch Ludwigsburg hat in den letzten Jahren Tolles auf die Beine gestellt im Nachwuchsbereich.
Der FCBB wird sich strecken müssen, um die Top-Talente zu bekommen bzw. zu halten, da mit dem Orange Campus in Ulm große Konkurrenz gleich um die Ecke ist. Ich glaube, wenn die BBL Vereine - aber auch die Clubs in den Ligen darunter, oder wie in München die IBAM - weiter so mit dem Konzept der JBBL und NBBL arbeiten, dass wir in den nächsten 10 Jahren noch sehr viel Freude haben werden. Braunschweig hat letzte Saison auch bewiesen, dass Deutsche Spieler voll konkurrenzfähig sind in der BBL. Frankfurt hat das vor einigen Jahren schon mit Voigtmann, Barthel und Konga gezeigt.
Wichtig ist nur, dass man weiterhin an diesem Konzept festhält und erkennt, dass es die Basis für den weiteren Erfolg des Basketballs in Deutschland ist.
Für mich ist die Nachwuchsarbeit auch beim FCBB extrem wichtig und ich war stinkig, als Grant und Rudan verliehen wurden, Weidemann nicht zurück kam - aber ich war happy, dass George bleibt und zumindest bisher ganz toll aufspielt. Am meisten hat mich aber gefreut zu lesen, dass mit Kalu nun auch der erste Basketballer im FC Bayern Campus einzieht und somit die Basis auch beim Basketball für eine intensive Ausbildung ohne tägliche Anfahrten der jungen Spieler geschaffen wurde.