Leider habe ich das Spiel am Samstag nicht sehen können. Das klingt wirklich sehr traurig und scheint der aktuelle Gipfel der Dragons-Negativ-Schlagzeilen in dieser Saison zu sein. Ein Team, welches über viele Jahre hinweg in der ProB, einen tollen Kampfgeist gezeigt hat, verliert durch diverse (notwendige) Personalwechsel im Kader, der Negativserie und des aktuellen Bildes bei Management, Fans, etc. komplett seine kämpferische Fähigkeit, die an einem solch familiären und finanziell schwachen Standort wie Rhöndorf absolute Notwendigkeit ist. Da muss zur neuen Saison mit Sicherheit eine gravierende Änderung her, um das aktuelle negative Bild und den Kredit, den mal gegenüber Fans, Helfern, Sponsoren und der Basketballwelt verloren hat, wieder gewinnen zu können. Dies ist in der ProB mit Sicherheit deutlich einfacher, dennoch sollte man auch die ProA nicht so frühzeitig abschreiben.
Eine frühzeitige Weichenstellung zur neuen Saison könnte helfen, auch in der ProA trotz deutlich geringerer finanzieller Mittel eine leidenschaftlichere und sicher auch in Teilen erfolgreichere Rolle zu spielen - im unteren Tabellendrittel. Aber dafür müssen zwingend Veränderungen her und diese früh in die Wege geleitet werden, damit genug Zeit besteht, Hoffnung aufzubauen und Verbesserungen herbei zu führen.
Bei dieser Veränderung nehme ich ausdrücklich die Helfer, Sponsoren, einen Großteil der Spieler und auch das Trainerteam raus. Sicher hätten auch hier einige mehr Engagement zeigen und das Projekt ProA unterstützen können, denn ein Verein wie Rhöndorf lebt nun einmal überwiegend von der Unterstützung. Einige tolle Sachen außerhalb des Sports wurden angestoßen (Halle, LED-Wand, Ausbau Social-Media-Aktivitäten, etc.), aber das Hauptproblem bleibt seit dem Abschied von Wichterich & Co: Die Führung, Verantwortungsübernahme, öffentliche Kommunikation und eine starke Hand mit Leidenschaft und Zeit für die Dragons, die nicht nur Kaminski heißt, fehlt. Ich glaube über die fachlichen und menschlichen Qualitäten vom Coach lässt sich nicht streiten, diese hat er bisher oft gezeigt und beweist mit Sicherheit auch die Berufung in das Basketballzukunftsgremium des deutschen Basketballs mit Flemming, Rödl und co. Aber wenn der Coach, gleichzeitig Sportliche Leiter, auch noch für den Hallenaufbau, Besorgung von Equipment, Schaffung und Umsetzung struktureller Dinge, Hallenrennovierung und und und verantwortlich ist, bezweifele ich, das ein Trainer seiner Qualität Lust und vor allem die coachliche Fähigkeit aufrecht erhalten kann in einer Saison, um weiterhin ein Team motivieren, führen und coachen zu können und ebenso Mädchen für alles im Verein bleibt, weil es Vorstand und Management nicht übernehmen können/wollen.
Daher kann man aus meiner Sicht nur hoffen, dass es auf dieser Ebene schnell zu Verbesserungen kommt, diese Entscheidungen nicht zu spät kommt und Kaminski bereits die Lust auf Rhöndorf verloren hat und er in seiner unbestrittenen Kompetenzrolle als Trainer und Sportlicher Leiter erhalten bleibt. Aber ob dies die Verantwortlichen a) auch so sehen, b) schnell ändern und c) sich damit selbst eingestehen, dass diese Rolle für sie auf Grund deren Kompetenz und vorhandener Zeit nicht gerecht gelebt werden kann, ist stark zu bezweifeln. Somit stehen interessante und schwere Monate für Rhöndorf an, welche ein Abschied von Kaminski (“Mädchen für alles”) meiner Meinung nach extrem verstärken würde. Ich glaube nicht, dass es Trainer gibt, die sich ähnlich viel positiv in einen Verein mit einbringen, anpacken und Aufgabebn übernehmen, die sonst keiner macht.
Also: Hoffen, dass sich etwas ganz oben ändert (oder durch die RTV-Mitglieder als wählendes Organ geändert wird). Spannend und interessante Zeit für Rhöndorf - mit einem hoffentlich guten Resultat für den Verein, den alle so lieben.
Das als mein (ausführliches) Wort zum Dienstag