Man das war gestern phasenweise von außen wirklich nur schwer zu ertragen.
Da ist eine Mannschaft, die eigentlich locker mithalten können sollte in der Liga.
Aber:
Ein Jackson Capel, der einfach nichts trifft (den einzigen getroffenen Freiwurf auch nur mit Glück reingewürgt bekommt), obwohl er und auch alle anderen wissen, dass er eigentlich nach Belieben die Dreier versenken kann. Das geht dann sogar so weit, dass er mehrfach den Wurf verweigert. Kopfproblem.
Ein ähnliches Kopfproblem - so scheint es zumindest - hat Joey Ney. Was ist mit ihm? Er wirkt als könne er sich nicht auf Basketball fokussieren. Schade. Er kann viel mehr.
Dann ist da ein Jeff Harper, der einen Eindruck macht, wie ein verwöhntes bockiges Kind. Nach außen ist es nur schwer zu glauben, dass dieser Spieler noch Teil der Mannschaft ist. Dass er nur 7 Minuten spielen durfte und auch nicht wieder raufkam, als Capel ausgefoult war und der zweite Ami-Spot frei war, fand ich genau richtig. Diese Allüren sind selbst eines Superstars unwürdig, der er nun freilich nicht ist.
Kenneth Cooper ist ein toller Spieler, der unermüdlich ackert, seine Punkte macht, rebounded, hart verteidigt (was gestern erfreulich oft laufen gelassen wurde) und nicht lamentiert. Gut, dass er nicht wie bei Eurobasket verlautet wurde, gegangen ist.
Bleiben noch die restlichen deutschen Spieler, die gekämpft haben, gerannt sind, bis sie fast umfielen. Das fiel mir besonders bei Eric Müller, Thomas Schoeps und Niko Schumann auf.
Tolle Jungs. Man kann diesbezüglich kaum Vorwürfe machen.
Aber die Mannschaft hat phasenweise viel zu wenig intensiv verteidigt (ein RSV-Markenzeichen früherer Jahre), so dass ein ums andere Mal - wie in der Vorwoche - von links oben freie Dreier fielen.
Gegen Ende wurde das deutlich besser!
Was ich aber überhaupt nicht verstanden habe und mir mehr und mehr negativ auffällt, ist die Lethargie des Coaches. Kommt das iauf der Tribüne nur so an?
Ich finde ihn überaus sympathisch, aber da hätte er gestern viel mehr COACHEN müssen. Schoeps, Müller und Schumann sind vor Erschöpfung fast umgefallen. Die hätten ein paar mehr Ruhepausen gebraucht.
Wenn’s nicht läuft und die Spieler nicht umsetzen, was ich will, muss ich rotieren. Das war auch zu wenig. Man lässt Spieler auf dem Feld, wenn sie zuviel richtig machen, als dass man ihnen eine Ruhepause gönnen könnte. Das konnte man gestern nur selten sagen.
Auf die Bank, Denkpause, durchatmen und dann wieder rauf.
Das war alles zu wenig. Auch zu wenig Teamplay. Viel zu oft ging der Versuch mit dem Kopf durch die Wand zu brettern, schief. Oldenburg hat auch selten den Fehler begangen, diesen KopfdurchdieWand-Modus mit Fouls zu belohnen.
Nun ist Oldenburg Tabellenzweiter und eine Niederlage gegen dieses Team sicher kein Beinbruch, genau wie die Niederlage der Vorwoche gg den Tabellenführer. Aber diese Spiele hätte man auch gewinnen können.
Es reicht, wenn man sich die Freiwurfquote anschaut.
Einerseits sind die Niederlagen ernüchternd, andererseits hätte man beide Spiele auch ohne weiteres gewinnen können.