Ich habe zuletzt viel kritisiert, das will ich heute gern relativieren.
Ulm hat gestern nie ins Spiel gefunden, uns sicher unterschätzt und dann den Hebel einfach nicht mehr umlegen können. Dass der Coach von “respektlosem Verhalten seiner Spieler dem Spiel gegenüber” und einer “Schande” spricht, spricht Bände.
Dass es uns aber gelungen ist, trotz individueller Unterlegenheit, mit nur zwei Importspielern, angeschlagenem Lucas Wank, ausgefallenem Bazou Koné und nach 5 Niederlagen in Folge sicher nicht bestem Selbstvertrauen ausgestattet, das Spiel zu gewinnen - unabhängig der Ulmer Schlafmützigkeiten - ist ganz großes Kino und wird auch nicht durch die Ulmer Nichtleistung geschmälert.
Und daher werde ich in dieser Saison auch nicht mehr die Entlassung Pete Strobls hier propagieren. Ich halte ihn einfach für uns für den falschen Coach und befürworte auch eine Trennung nach der Saison. Aber: dass er es geschafft hat, unter den Ausgangsbedingungen dem Team überhaupt den Glauben an einen möglichen Sieg mitzugeben, das verdient Respekt und Anerkennung. Und es zeugt von einem völlig intakten Spieler-Trainer-Verhältnis, sonst ist so eine Energieleistung unter diesen Voraussetzungen nicht möglich. Daher scheint er im Moment der richtige Trainer zu sein.
Schlagen die zwei Neuverpflichtungen jetzt einigermaßen ein, ohne die Hierarchie im Team mit der Achse Robinson, Jallow, Meisner, Schilling zu arg durcheinanderzubringen, sehe ich noch eine recht erfolgversprechende Restsaison vor uns. Dann wird man die Lehren aus der ganzen Saison ziehen müssen, und die wären aus meiner Sicht, dass man schon mit 4 Imports von Beginn an planen muss und einen versierteren Coach durchaus gebrauchen könnte. Das ist aber Zukunftsmusik. Aktuell kann man zu diesem Spiel gestern nur der gesamten Organisation gratulieren!