Wenn weniger Geld zur Verfügung steht, sollte man sich vielleicht die Märchen zum 5. höchsten Etat und Playoff-Heimrecht einfach sparen. Wir kratzen seit 3 Jahren grade so an Platz 8 (in dieser Saison ist das bisher ganz weit weg), warum setzt man sich da selbst so unter Druck? Mit solchen Aussagen gehen bestimmte Erwartungen einher, die bei aller Liebe nicht erfüllt werden (können?).
Die BBL ist eine athletische Liga, die in den letzten Jahren von starken Guards mit Schnelligkeit und gutem Wurf geprägt wurde. Bamberg dagegen verpflichtet als Starting PG einen großen, relativ langsamen Spieler ohne Wurf, der keinen der angesprochenen Spieler in der Defense halten kann.
Das Gegenstück dazu ist Bell, der alle verteidigen kann, aber vorne ebenso nicht den Wurf als Stärke hat. Das führt dazu, dass die Verteidiger absinken und innen die Räume für alle enger machen, klassisches Spacing-Problem.
Einzig Wright-Foreman und Bohacik sind gute Schützen. Reaves zwar auch, aber der muss sich auch erstmal an das BBL-Niveau anpassen.
Ein weiteres Problem, das war gestern gegen Ludwigsburg deutlich zu sehen, ist unser Offensivsystem. Es bewegen sich in der Regel nur 2 Spieler, die ein Pick & Roll spielen, der Rest wartet nur auf den Ball. Die Defense wird kaum beschäftigt, der abrollende Mann sieht so gut wie nie den Ball und der Guard wirft mit Hand im Gesicht einen schweren Wurf, was gleich zum nächsten Problem führt: Wir holen keine Rebounds.
Ich bin ehrlich gesagt ratlos wie die ganzen Baustellen beseitigt werden sollen. Ein neuer Center allein wird die Probleme nicht lösen. Dazu jetzt noch einen Starting-5-Big zu finden, den man seit Juni sucht, wird schwierig. Dazu eigentlich noch einen PG von gleicher Qualität, tut mir leid, ich sehe das nicht. Das wird eine ganz schwere Saison und ich wäre überrascht, wenn Bamberg in dieser Spielzeit mit dieser Konstellation etwas mit den Playoffs zu tun hat. Ich fürchte, dass es eher darum geht zwei schwächere Teams hinter sich zu lassen, um nicht ganz unten in der Tabelle zu stehen.