Ich melde mich dann auch mal in der Diskussion zu Wort. Vorab muss ich sagen, dass ich nur 4 Spiele gesehen habe und das Team nicht extrem intensiv verfolge. Letztes Jahr habe ich die Kaderzusammenstellung und auch den Trainer kritisiert.
In diesem Jahr scheint es besser gelungen zu sein, allerdings sehe ich Koblenz nicht bei den Topfavoriten für den Aufstieg, dies sind eher Münster und Dresden ggf. noch andere Topteams aus der Nordstaffel, wo ich mich nicht wirklich auskenne. Diese Teams wirken homogener zusammengestellt und noch gefestigter. Koblenz hat wieder einen sehr großen und wahrscheinlich auch teuren Kader. Ob dies wirklich sinnvoll ist, kann man zumindest hinterfragen. Die Deutschen sind bei Koblenz wohl quantitativ und qualitativ so stark wie bei keinem anderen Team der gesamten Liga. Butler, Häckel und Johnson bringen enorme Qualität mit und dahinter hat man noch viele weitere deutsche Spieler, die zum Teil mehr Minuten spielen könnten. Ein Beispiel ist Bill Borekambi, bei Koblenz fand ich ihn eher enttäuschend, jetzt in einern größeren Rolle in Wolmirstedt blüht er auf. Was ich damit sagen will, man braucht nicht nur Häuptlinge, genauso wichig sind Rollenspieler, die kein Problem damit haben, weniger Minuten zu sehen, trotzdem selbstbewusst sind und die geforderten Qualitäten mitbringen. Da muss man auch mal Spezialisten holen, die zwar in der Summe weniger Potenzial haben, aber kein Problem damit, den Ball selten zu haben, aber zum Beispiel gut verteidigen und von Außen hochprozentig treffen und so die Stars gut ergänzen. Dieses Jahr ist der Punkt auf jeden Fall verbessert in meinen Augen.
Aus Zeitproblemen gehe ich nur noch auf einen weiteren Aspekt ein. Die Ausländer bisher sind sie alle nicht so stark wie es nötig wäre, um ein richtiger Topfavorit zu sein. Marello spielt eine sehr kleine Rolle, Phillips ist kaum stärker als Woodmoore und “unser” Este war verletzt, bei ihm muss man noch abwarten. Normal sind die Ausländer die Schlüsselspieler, die den Unterschied machen, da hätte ich mit Krachern gerechnet, wie ich es im Sommer schon mal erwähnt habe. Ich bin kein Insider kann nicht abschätzen, wie teuer starke Deutsche und Ausländer im Vergleich sind. In der BBL heißt es ja Deutsche sind in Relation eher teuer.
Mal ein gewagtes Gedankenexperiment, was in der Realtität nur bedingt umsetzbar ist. In die Playoffs würde man auch ganz ohne Ausländer kommen. Danach beginnt die Saison eh erst so richtig. Theoreitsch könnte man erst so spät wie es erlaubt ist, noch zwei richtige Raketen aus dem Ausland verpflichten, die dann nicht so lange finanziert werden müssten, sodass dann Ausländer möglich wären, die selbst in der ProA noch hochwertig wären. Ähnlich wie der eine Amerikaner, den Gießen letztes Jahr geholt hat, das war ein Spieler, der Koblenz enorme Probleme gemacht hat. Natürlich wäre man dann nicht so eingespielt, die Teamchemie müsste sich neu finden und die Spieler neue Rollen annehmen und ihre Spielanteile zum Teil reduzieren. Das ist im Sport möglich, wenn man auf den Charakter schaut und wenn die Neuen wirklich so stark sind, dass im Sinne des Teamerfolgs das jeder akzeptiert.