Bei eigentlich allen Teams steht zumindest das Grundgerüst des Kaders, also wird es Zeit für eine erste Einschätzung der Pro A-Mannschaften.
Fangen wir mal an mit meinen Top-Favoriten. Beide Mannschaften sehe ich aktuell zumindest einen Tick besser als das breite Feld der anderen Playoffkandidaten.
RASTA Vechta:
Rasta hat sicherlich die spektakulärsten Neuverpflichtungen zu verbuchen. Vor allem der Gang von Christian Standhardinger in die Pro A sorgte für viel Trubel. Mit ihm wechselt einer der besten deutschen Spieler der abgelaufenen BBL Saison in die Reiterstadt. Ein paar Wochen später kam mit Derrick Allen der nächste gestandene BBL Profi nach Vechta. Zuletzt wurde mit Carlos Medlock, der Aufstiegsgarant der letzten beiden Pro A Spielzeiten (Crailsheim, Würzburg) verpflichtet. Ein Grundgerüst von Spieler wurde gehalten, angeführt von Chase Griffin, Donald Lawson über Oliver Mackeldanz und Fabian Franke.
In Vechta setzt man vor allem auf Erfahrung und Routine, Darius Theus ausgenommen, sind alle Spieler mindestens 25 Jahre alt und haben bereits Pro A bzw. BBL gespielt. Der Kader ist sehr variabel, bis auf Lawson und Mackeldanz kann eigentlich jeder mehrere Positionen bekleiden. Zudem ist der Kader ist sehr tief besetzt, dies ist grundsätzlich positiv, schwierig könnte es aber werden bei nur einem Spiel die Woche alle bei Laune zu halten.
Um diese Frage wird sich mit Andreas Wagner ein Trainer kümmern, der bereits zweimal aus der Pro A aufgestiegen ist. Zuletzt war er als Assistent Coach bei Bayern München beschäftigt.
Eine wirkliche Schwachstelle im Kader ist für mich nicht erkennbar.
Es scheint, als würde man versuchen den sichersten Weg zu gehen…am Ende könnte sich dies auch auszahlen.
Science City Jena:
Jena konnte neben deutschen Rollenspielern auch seine Leistungsträger Wolf und Wendt halten. Urgestein Ermen Reyes-Napoles bleibt den Saalestädtern ebenfalls erhalten. Dazu gesellt sich der erste bekannte Neuzugang mit Oliver Clay. Der eigentliche Coup ist aber wohl mit der Verpflichtung von BBL Dauerbrenner “I-Mac”, Immanuel McElroy gelungen. Nach vier Jahren in Braunschweig und weiteren Stationen in Köln und Berlin, bringt I-Mac vor allem Erfahrung und Spielintelligenz mit nach Jena. Die Frage ist höchstens wie fit ist er noch, wenn die Saison in die heiße Phase geht und er in den Playoffs ordentlich Minuten abreißen muss. Schön jedenfalls, dass er in der Pro A zu sehen ist.
Für eine erfolgreiche Saison wird es vor allem auf Rookie Jelani Hewitt ankommen. Die an ihn gestellten Erwartungen sind sehr hoch, am College war offensiv und defensiv einer der stärksten Akteure seiner Conference. Hewitt soll die Rolle, des nach Israel abgewanderten David Hicks übernehmen. Dieser gehörten immerhin zu den Topspielern der Pro A Saison 2014/15.
Im Gegensatz zur letzten Saison konnte Jena seinen Kader nochmals verbessern.
Mit Oliver Clay und Guido Grünheid wurden noch weitere letztjährige BBL-Akteure verpflichtet. Daneben befinden sich mit Lukas Wank, Lars Wendt, Georg Voigtmann und Julius Wolf noch junge ambitionierte Spieler im Roster. Die Kaderzusammenstellung wirkt sehr schlüssig, auch auf den deutschen Positionen ist man mit Grünheid/Clay und der jungen Garde sehr gut aufgestellt. Am Ende könnte es aber von Rookie Hewitt Abhängen, ob der große Wurf gelingt.