Ich glaube, dass man neue Helden sehr schnell “generieren” kann. Wenn ich das Beispiel Bryce Taylor nehme, dann reduziere ich ihn mal kurz auf den Dunk über Suput (den ich mir übrigens immer wieder gerne ansehe). Denke ich selbst als jahrelanger Dauerkarteninhaber an diesen Dunk, möchte ich Taylor eigentlich nostalgisch einen Zehn-Jahres-Vertrag anbieten. Klar, ich übertreibe, aber was ich meine, ist, dass auch das Gelegenheitspublikum sicherlich durch attraktive Aktionen, spannende Spiele (mit gutem Ausgang) und letztlich einen gewissen Erfolg gewonnen wird und sich mit Spielern und einer Mannschaft identifiziert. Warum sollen die neuen Spieler das nicht schaffen? Letzte Saison bin ich von einem Gelegenheitszuschauer gefragt worden, ob noch “der mit dem Zopf” bei Alba spielt (Jenkins war gemeint, nicht Francis). Jenkins war in der Tat der letzte Franchiseplayer, den Alba hatte, eine Identifikationsfigur, auf die sich auch Gelegenheitsbesucher fixieren konnten. Spielervorstellungen plätschern seit Jahren in der O²-World dahin, ohne dass jemand so wie vielleicht einmal Alexis besonders bejubelt würde. Das Publikum klatscht die paar Minuten durch, egal ob gerade Joey Ney oder Heiko Schaffartzik durchläuft.
Natürlich kann ich mich mit Kontinuität leichttun, wenn ich Erfolg habe, wie beim Eishockey die Eisbären oder Bamberg beim Basketball. Wenn dieser Erfolg ausbleibt, wird eben nach einer neuen Erfolgsformel gesucht. Das einzige, was ich an der fehlenden Kontinuität dieses Jahr ablesen kann, ist, dass Verein und Spieler wohl letzte Saison doch deutlich weniger zufrieden waren als öffentlich zugestanden. Verhältnismäßig stärker hat mich die fehlende Kontinuität bei Alba nach dem Beinahegewinn der Meisterschaft unter Katzurin gestört. Womit wir wieder bei Taylor wären.
P.S.: Ich bin übrigens saufroh, dass durch den veränderten Kader der unsägliche Film verschwinden wird, der letzte Saison vor jeder Spielervorstellung lief. Hat doch alles auch was Gutes.