Ich würde gerne noch mal auf das Thema Perspektive BBL zurück kommen.
Erstmal es gibt im Club verschiedene Ebenen, die teilweise eher kurz-, mittel-, oder langfristige Ziele vereinen. Diese können sich zum Teil widersprechen, wenn man aber das große Ganze betrachtet passen sie ins Bild. Was eine erfolgreiche Organisation ausmacht ist, das man einen Plan hat für kurz-, mittel- und langfristige Ziele.
Einen Plan, der nach höheren strebt, für den man sich strecken muss, für den man viel investieren muss (Zeit,Netzwerk,Nerven, vielleicht auch Geld, etc.).
Wenn der Club sich wirklich langfristig für die ProA entscheidet, dann ist das in meinen Augen eher eine Bankrotterklärung und der Weg wird weiter nach unten gehen. Bildlich gesprochen, wenn man sich nicht streckt um die Brombeeren an höherer Stelle und tiefer im Busch zu erwischen, dann nimmt man die auf Hüfthöhe am Wegesrand. Wenn jetzt etwas Pech dazu kommt bekommst du n Fuchsbandwurm und hast die Scheiße. Man sollte also immer nach höherem Streben. Ganz gleich wie realistisch das jetzt gerade in diesem Moment ist.
Wenn sich plötzlich niemand im Verein mehr für die Perspektive BBL einsetzt, wird es nie etwas werden mit einer Trainingshalle, dann wird es nie etwas werden, mit einer neuen moderneren und größeren Heimspielstätte. Weil ist ja kein Bedarf da. Man hat sich arrangiert. Man ist in seinem Trott, bis irgendwann die Realität einen einholt und man dann vielleicht auch nicht mehr gerüstet ist für die 2. Liga. Wer sagt denn nicht, dass die Trainingshalle in 3-5 Jahren auch für die ProA relevant wird.
Also höheres langfristiges Ziel muss weiterhin die BBL bleiben. Ob das klappt steht auf einem anderen Blatt, aber der Basketball kann insgesamt nur höherklassig überleben, wenn wir versuchen das Maximum rauszuholen und uns nicht ausruhen. Das hat uns damals Korner beigebracht, bevor er irgendwann in seinem eigenen Trott ein wenig auf der Stelle trat. Danach haben wir uns zufrieden gegeben mit Nicht Playoffs und dann vielleicht in der Corona Zeit die ein oder andere Entschuldigung zu viel gehabt für die jeweilige Situation und man hat sich der Lethargie hingegeben, nicht mehr versucht zu strecken und dann hat man gesehen das die Brombeeren am Wegesrand uns nicht gut bekamen.
Es braucht also mindestens langfristig (in meinen Augen sogar mittelfristig) ein Konzept und Ziel BBL. Warum ist das auch außerhalb des eigenen Antriebes wichtig? Vielleicht weil ein neuer großer Sponsor ebenfalls eine Perspektive benötigt. Weil die Stadt den Druck benötigt für eine neue Mehrzweck Arena. Siehe Tigers gerade … vielleicht ist der Zeitpunkt mal wieder sehr gut, die Stadt in die Bütt zu nehmen und an der Zukunft gemeinsam zu arbeiten. Es gibt noch so viel mehr Gründe. Sind wir nicht alle lieber ein Teil von etwas sich entwickelndem, anstatt das wir so weitermachen wie die letzten X Jahre?
Was nicht hilft das hier Investitionen gegeneinander ausgespielt werden. Das ist auch teilweise völlig sinnbefreit, denn der Haushaltstopf (und auch Fördertöpfe) für die Bismarkstraße könnte niemals für eine Sportstätte hergenommen werden. So funktionieren Städte, LK und Länder nicht. Und auch das Friedrichsforum ist eine unter Denkmalschutz stehende Halle. Irgendwann hätte was passieren müssen und das wäre dann vielleicht noch teurer geworden. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Es gilt sich damit jetzt zu arrangieren und auch mal mit getroffenen Entscheidungen zu leben, diese zu akzeptieren und trotzdem zu versuchen das Beste rauszuolen.
All das auf den Weg zu bringen ist nicht einfach. Ich hoffe unser GF, der Aufsichtsrat und die restlichen Gesellschafter behalten das im Blick.
Die Mannschaft hat es dagegen etwas einfacher. Für die gilt das nächste Spiel soll ein Sieg werden. Vor jedem Spiel und am Ende will man oben stehen. Ist das nicht machbar, will ich trotzdem so viele Siege wie möglich holen und alle Spiele die noch vor mir sind, will ich versuchen zu gewinnen.
Ich denke dieses Mindset scheinen unsere Spieler dieses Jahr größtenteils zu haben. Das Ziel Playoffs ist reallistisch und in den Playoffs kann viel passieren. Was also, wenn wir plötzlich doch aufsteigen (könnten). Hier braucht es bereits einen Plan und Konzept in der Hinterhand. Ob der dann aufgeht, steht auf einem anderen Blatt, aber wir müssen vorbereitet sein.