So erstmal meine Beobachtungen zum Final4:
Kentucky-Louisville
Ich hatte eigentlich zu keiner Zeit den Eindruck, dass Louisville gewinnen kann. Die Presse war gut, aber gerade bei einem Team wie Kentucky, das das Fastbreak Spiel liebt, ist das doch sehr riskant und in der letzten Minute wurde das dann deutlich als Kentucky 3 Alley-oops gespielt hat. Trotzdem lieferte Louisville eine gute Leistung und konnte das Spiel lange offen halten.
Ohio State-Kansas
Das Spiel war sehr bitter aus Sicht von Ohio State, fast die ganze Zeit vorgelegen und am Ende doch knapp verloren. Doch das spiegelt auch die Entwicklung von Kansas innerhalb der letzten Monate und auch im vorherigen Tournamentverlauf wider: Das Team hat gelernt enge Spiele zu gewinnen und sich wieder in ein Spiel reinzubeissen. Matchwinner waren Elijah Johnson, der mit seiner Energie das Team aufweckte und Jeff Withey, der Sullinger das Leben wirklich schwer gemacht hat und sogar noch immer als Helpsidespieler gut aushalf.
Kansas-Kentucky
Die erste Halbzeit war sehr dominant und ich hatte nicht den Eindruck, dass Kansas nochmal rankommt, aber die letzten 2 Minuten der ersten Halbzeit und der Start in die zweite Halbzeit waren schwach, nur konnte Kansas das nicht wirklich ausnutzten, obwohl das normalerweise ihre starke Seite ist. Gerade die einfachen Dunks, die Anfang der ersten Halbzeit vergeben wurden, taten weh. Danach lieferten gleich mehrere Wildcats auf einmal winning Plays: Dorn Lamb mit 2 Dreiern in Folge, Marquis Teague mit einem wichtigen 3er und Anthony Davis mit seiner engagierten Defense, als er den Schrittfehler von Johnson forcierte.
Anthony Davis ist vollkommen zu recht MOP des Final4 geworden. Wer es schafft, trotz einer so miserablen Wurfquote, ein Finale so zu dominieren hat den Award verdient. Aber auch Thomas Robinson mit einem starken Turnier, genauso wie Tyshawn Taylor.
Zu Davis: Aus meiner Sicht gibt es keinen treffenden Vergleich. Er ist ein Spielertyp, den es so nicht gab. Er ist eine defensive Macht und versteht es sehr gut einen Wurf zu antizipieren, egal ob sein Gegenspieler oder ein anderer Spieler wirft. Auch seine Offense hat sich weiterentwickelt. Am Anfang der Saison hat er sehr von den Lobanspielen profitiert und war auch darauf angewiesen, doch mittlerweile hat er einen sehr respektablen Midrange-Jumper und streut auch den ein oder anderen 3er ein. Dass er aber immer noch die meisten seiner Punkte mit Alley-Oops oder nach Lobanspielen macht liegt einfach daran, dass Kentucky das auskostet. Bisher gab es kaum eine Mannschaft, die das verteidigen konnte, deswegen war Davis gar nicht gezwungen sein Spiel an den Zonenrand zu verlegen. Aber dass er trotzdem Baby-Hooks oder Jumpshots einbaut, zeigt aus meiner Sicht, dass er sich weiterentwickeln will und es auch kann.