Jedes Jahr gibt es in Breitengüssbach ein Spiel für die Ewigkeit zu sehen. Letztes Jahr die Frost-Show mit 41+18 gegen Nördlingen beim Sieg nach Verlängerung und heute dieses Oberfrankenderby. Tetzner startete bei Bayreuth in Abwesenheit von Griffin (Cut am Fuß) und Grübler, der auf der Bank sehr agil wirkte, als Center und hatte am Anfang doch deutlich Respekt vor Boxler. Güssbach schnell mit 11:6 vorne, Bayreuth nur von draußen erfolgreich, bis man merkte, dass der TSV am Brett auch nur mit Wasser kocht. Amelow stellte auf Half-Court-Trap-Zone um, was sich als genial erwies. 0:16-Run und 11:22 nach dem ersten Viertel, erst beim 11:24 wacht Güssbach auf und kämpft sich bis zur Pause in einem fehlerintensiven Spiel auf schwachem Niveau, aus dem einzig McCrommon mit einigen schönen Aktionen herausstach, auf 35:36 heran.
In der zweiten Halbzeit erwischt Güssbach wieder den besseren Start, geht 41:39 und 44:41 in Führung, um dann wieder Bayreuth das Feld zu überlassen, die immer wieder an die Freiwurflinie gehen und mit 9 vor ins letzte Viertel starten. Mehrfach denkt man, die Partie sei für Bayreuth gelaufen, doch McCrommon zittern die Hände an der Linie, Gunnarson kann einen Ball beim Einwurf unterm eigenen Korb nicht fangen und fällt ins Aus und auf einmal die große Chance für Tröster 11 Sekunden vor dem Ende: 89:91, Einwurf für Güssbach in aufgeheizter Atmosphäre. Schröder stellt einen Block, Zimmermann (?) macht sich mit dem Ellbogen frei und kassiert ein absichtliches Foul. Schröder zittert beide Freiwürfe nach dem Schema “Ring, Brett, Ring, drin” hinein und Bondar versucht es anschließend auf eigene Faust über die Baseline, hat aber keinen Erfolg.
Dann kam die Over- oder besser Logi-Time. Aus dem Feld hat, wenn ich mich recht erinnere, kein anderer Bayreuther mehr gescort, der Isländer kommt am Ende auf 43 Punkte bei 7/12 Dreiern. Güssbach hat durch das Stop-the-clock viele Fouls gesammelt und es kommt bei ausgeglichenem Spiel zu dem Kuriosum, dass für den TSV zuerst nur noch vier, später nur noch drei Spieler auf dem Feld stehen. Bayreuth lässt es sich dann nicht mehr nehmen und bringt den Zittersieg nach Hause - 105:111, Boxler fast völlig aus dem Spiel genommen, Tetzner mit gigantischer Kampfleistung, Gunnarson und McCrommon machen den Unterschied in der Offense. Henderson und Betz trumpfen bei Güssbach auf, Hauer ein Totalausfall mit hirnlosen Fouls und schlechten Entscheidungen, Gese klebte die Seuche an den Fingern. Gratulation nach Bayreuth, toller Fight trotz starken Handicaps!