@antimatzist sagte in Medipolis SC Jena 2022/2023:
Finde ich interessant. Herrera kann absolut dominant sein, aber jetzt steht ja schon quasi der gesamte Kader - wo will man sich verbessern?
Guards: Radojicic
Forwards: Wolf, Haukohl, Thomas, Plescher, Bank
Center: Herrera, Alberton
Wenn man sein U22-Konzept fortführen will, muss man auch exakt nichts ändern und lässt die gleichen 4 Youngster spielen. Sollte Thomas eingebürgert werden, hat man auch schon 3 Deutsche - da würde wohl denke ich noch am ehesten ein deutscher Guard kommen wieder. Dann zwei Amiguards und noch ein Big Man? Der Kader kommt mir dann aber etwas zu bekannt vor …
Bei den U22 Spielern ist es natürlich absolut sinnvoll, dass es wieder die gleichen sind. Man gibt den jungen Spielern ja die Einsatzzeiten, um sie zu entwickeln. Wenn man sie dann schnell ersetzen sollte, wäre das Konzept natürlich großer Quatsch, weil man sie dann für ein anderes Team weiterentwickelt hätte.
Ich denke/hoffe eher, dass noch ein deutscher Center kommt statt des von dir vorgeschlagenen Guards, auch wenn ich mit der Vermutung letztes Jahr schon falsch lag. Aber es würde einfach deutlich mehr Flexibilität in den Rotationen ermöglichen, wenn nicht alle Center Importspieler wären.
Da laut Eberlein das Zeil in der Kaderplanung ist, athletischer zu werden, könnte ich mir gut vorstellen, dass einer der Importspieler ein athletischer PF wird.
Leider spricht das Anforderungsprofil “mehr Athletik” nicht für Kazadi, den einige inklusive mir gern wieder sehen würden. Er ist da eher der spielintelligente und kontrollierte Spielertyp, der sich jedoch nicht durch seine Athletik auszeichnet.
Dass man mindestens 8 Profis aus der Vorsaison hält ist schon sehr außergewöhnlich für die ProA. Natürlich wirft das die Frage auf, inwiefern man sich da groß verbessern kann.
Zum einen ist natürlich eine signifikante Verbesserung der U22-Spieler zu erwarten. In dem Alter erlebt man wohl die größten Leistungssprünge. Zu Spitzenspielern der Liga werden sie aber mit Sicherheit in dieser Saison nicht. Das heißt in Sachen Closing Lineups wird dieser Verbesserungseffekt keine große Rolle spielen. Hier werden zumeist andere auf dem Feld stehen.
Und da kommt es dann sicher auf die noch zu verpflichtenden Spieler an. Die Spots müssen sitzen. Da erwarte ich viel Qualität.
Mit Chapman wird sicherlich recht viel Geld frei, das im Nachhinein betrachtet schlecht angelegt war.
Simmons hingegen hat vermutlich ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten, was man so nicht nochmal bekommen wird, da er sich diese Saison sicher wieder auf den Radar einiger Vereine gespielt hat. Er war letzte Saison, nachdem er ein Jahr lang kein Team hatte, vermutlich ein ziemliches Schnäppchen.
Kazadi könnte wie bereits erwähnt nach meinem Dafürhalten gern gehalten werden. Aufgrund der langen Verletzung besteht sicherlich die Chance ihn zu deutlich reduzierten Bezügen unter Vertrag zu nehmen und dafür viel Qualität zu erhalten. Aber wie gesagt, es ist die Frage, wie sehr man bei den freien Spots auf athletische Spieler fokussiert ist.
Meine Wunschkonstellation wäre folgende:
- Kazadi halten: Er und Vuk übernehmen primär den Aufbau.
- Einen athletischen SG verpflichten der für seinen aggressiven Zug zum Korb bekannt ist. Quasi unser neuer Marcos nachdem wir uns seit Jahren sehnen
- Ein athletischer PF als komplementären Spieler zu Julius, der es regelmäßig unterm Korb krachen lässt und defensiv ein Plusspieler ist.
- Ein deutscher Center, der somit die quotenregelgebundene Rotation flexibler macht. Er muss jetzt nicht unbedingt aus dem obersten Regal der Liga sein, da Herrera sicherlich klarer Starting Center sein wird, Alberton seine Minuten weiter steigern soll und auch Small Ball Lineups mit Wolf oder dem neuen PF auf der 5 vorkommen werden. Dementsprechend wird jener neue Center niemand sein, der viel mehr als ca. 10 min Spielzeit sehen wird. Für einen solchen “Kurzarbeiter” haben wir letztes Jahr vermutlich viel Geld ausgegeben. Den Fehler gilt es nicht zu wiederholen.
@SCJer sagte in Medipolis SC Jena 2022/2023:
Ohne die Etats der einzelnen Teams zu kennen, sollten zumindest Rostock und Vechta in Sachen Spieleretat vor uns gelegen haben. Vechta sicherlich sehr deutlich sogar, wenn man betrachtet wie viele Spieler der Verein diese Saison nachverpflichtet und somit finanziert hat.
OK, Vechta vielleicht noch, aber man gehört doch sicher zu den Top3 beim Spieleretat - auch einfach mal vom Saisonanfang gedacht (Jena ja nur einmal nachverpflichtet)
Ich denke selbst vor den Nachverpflichtungen steckte im Vechtaer Kader deutlich mehr Geld als bei uns. Wir reden immerhin von einem Team, das in den beiden Jahren vor der Abstiegssaison BBL-Playoffs und ein Jahr davon sogar Champions League gespielt hat. Vechta ist in der Zeit etattechnisch der ProA entwachsen, hatte ich das Gefühl. Und auch als sie vergangene Saison ihren Kader zusammengestellt haben, war zunächst viel Staunen in der ProA-Basketballblase zu vernehmen. Da war mehrfach vom individuell besten Team, das die Liga je gesehen hat, zu hören/lesen.
Dass das dann ganz und gar nicht funktioniert hat und einige Spieler nicht mehr das Leistungsvermögen alter Tage hatten, steht dann auf einem anderen Blatt. Teuer war der Kader sicherlich.
Aber ja, ich denke wir waren das Team mit dem dritthöchsten Spieleretat. Das deckt sich dann mit Eberleins Aussage, dass man nicht zu den Top-2 gezählt hat. Ich finde, man sollte daraus nicht ableiten, dass der Aufstieg nicht das Ziel wäre. Vielmehr sagt es für mich aus, dass man sich bewusst sein sollte, dass andere bessere finanzielle Möglichkeiten haben und es somit absolut keine Selbstverständlichkeit ist, ein Top-2 Team zu sein. Es bedarf sehr guter Arbeit, um mindestens ein Team mit höherem Spieleretat hinter sich zu lassen. Und genau diese Arbeit beginnt aktuell aufs neue in Form der hoffentlich gut durchdachten Kaderzusammenstellung für die Saison 22/23…