Wenn Du mit mittelbarem Sponsoring meinst, der Verein hat ihm einen Job an der Uni besorgt, hast Du Recht. Ansonsten glaub es einfach, es stimmt. Vladimir ist ein guter Kumpel von Willie Whitfield, und Shanna Suttington (ehemalige Damenspielerin), haben zusammen am College gespielt. Das hat sicherlich geholfen
Der Verein hat auf Grund des Ausstiegs des Hauptsponors und der Reduktion bei einigen anderen Sponsoren auch gar keine andere Wahl als kreative Wege einzuschlagen. Wer gestern in der Halle war, konnte ziemlich deutlich die gute Arbeit der Verantwortlichen in der Offseason erkennen.
Professioneller Beamer für die Anzeige, der es eben auch ermöglicht Clips/Filme zu zeigen, Neues Cateringkonzept mit einer tollen Theke dank Eichbaum. Sogar das eigene Logo dauerhaft im Mittelkreis. Die Banner an der Wand sind verschwunden und durch Rollos in den Fenstern ersetzt.
Die Stimmung war richtig gut, dafür, dass nicht das eigene Team gespielt hat. Man hat deutlich die Aufbruchsstimmung gespürt. So viele ehrenamtliche Helfer bei Auf- und Abbau habe ich schon lange nicht mehr in der Halle gesehen.
Der Verein gibt sein Geld im Wesentlichen für Trainer (darunter zwei Hauptamtliche) aus. Weder bei den Herren noch bei den Damen gibt es bezahlte Spieler. Es ist, auch auf Grund des Engagements der Spieler/innen selbst, gelungen sowohl bei Damen und Herren Verstärkungen/Ersatz zu akquirieren. Alle haben jetzt Jobs im Umkreis. Eine Spielerin ist jetzt z.B. wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer Mainzer Bundestagsabgeordneten.
Das heißt nicht, dass man nicht versucht Sponsoren zu gewinnen. Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag ist aber einfach erschreckend/frustrierend. Sicherlich ist es an Standorten mit weniger sportlicher Konkurrenz einfacher Sponsoren zu gewinnen und man kann sich lustig machen über die Arbeit die andere machen müssen um eine Herrenmannschaft in der 1. Regio und eine Damenmannschaft in der 2. Liga am Start zu haben und noch ca. 20 weitere (Jugend-)Mannschaften in diversen Ligen.
Da in Mainz bei Sponsoren erst Mainz 05 kommt dann lange, lange nix, dann 10 Misthaufen, dann andere Erstligisten, die alle in den letzten 3-4 Jahren wenigstens einmal Deutscher Meister und mehr waren (Ringer, Baseballer, Ruderer, Leichtathlethen, etc.) und dann erst der Basketball, bleibt dem Verein keine Wahl als seinen eigenen Nachwuchs auszubilden und mit günstigen und guten Spielern den Kader zu füllen. Und mit der Anbindung an das Theresianum (Partnerschule des Sports) und der Uni vor Ort sind die Voraussetzungen hierfür einfach gegeben.
Dass das mit der Ausbildung ganz gut klappt, sieht man daran, dass sich z.B. sowohl Ludwisburg als auch Bamberg beim letztjährigen JBBL-Kader bedient haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass es Spieler gibt, die irgendwann zu gut für einen Verein werden, sich weiter entwickeln wollen und den nächsten Schritt gehen. Mir fällt da spontan eine ordentliche zweistellige Zahl an Spieler/innen ein, die diesen Weg gegangen sind. So muss halt immer für Nachschub gesorgt werden. Auf die Art und Weise kommen ja auch junge Spieler zum ASC. Die oben erwähnten kamen aber aus der eigenen U12.
Lange Rede kurzer Sinn, ich finde es ziemlich unverschämt diese Tatsachen, und die Arbeit die damit verbunden ist, immer wieder anzuzweiflen und sich darüber lustig zu machen.
Ich zumindest mache mich auch nicht über Vereine lustig, die erfolgreicher in der Sponsorenakquise sind und so mehr auf bezahlte Spieler setzen (können) als auf eigenen Nachwuchs oder bezeichne das als unkreativ. Nicht jeder Verein hat eine Anbindung an eine sportbegeisterte Schule und eine Uni vor Ort, die auch immer mal 'nen Spieler anspült. Aber auch nicht jeder Verein einen Fußball-Bundesligisten als lokalen Geldstaubsauger. Jeder Verein muss den Weg gehen, der für ihn der Erfolg versprechenste, bzw. der mögliche ist.
Und dass eine semiprofessioneller Kader nicht notwendigerweise den Klassenerhalt garantiert, haben wir ja in der Liga auch schon erlebt