@HKeks: ich habe eine solche antwort irgendwie erwartet.
ich wollte mit meinem post nicht behaupten, dass einzig und allein durch den fussball keine große verbesserung der situation zu erwarten ist. aber es ist meiner meinung nach trotzdem ein sehr entscheidender faktor.
vielleicht war die formulierung, dass „der fussball“ alles erdrücken würde, auch ein bisschen unglücklich. „den fussball“ gibt es natürlich nicht. was in deutschland das problem ist, ist das völlig übertriebene und vor allem einseitige interesse der masse. ob dieses nun mit der zeit durch die medien antrainiert wurde oder nicht, spielt erstmal keine rolle. dieses interesse resultiert so oder so in einem noch größeren angebot. dieses verursacht noch mehr interesse usw usf.
und hier sehe ich eben doch einen großen unterschied zu frankreich oder spanien. ja, auch in diesen ländern ist der fussball ganz klar die nummer 1. aber wenn deren basketball-nationalmannschaften spielen, schauen trotz (viel) kleinerer einwohnerzahlen ein vielfaches der menschen zu, die dies in deutschland in den letzten jahren getan haben.
auch die acb hat ein vielfaches der fernsehzuschauer der bbl. wie es bei der pro a aussieht, weiß ich nicht.
du hast die guten zuschauerzahlen der bbl angesprochen und damit hast du sicher recht. das problem ist nur, dass das regionale phänomene sind. daraus lässt sich kein interesse der breiten masse ablesen. andernfalls würden fernsehübertragungen bessere quoten haben (frag mal beim ZDF wegen dem diesjährigen pokalfinale nach) und in den medien generell mehr berichtet werden.
aber dieses angebot würde es nur bei entsprechender nachfrage geben und diese ist ganz einfach nicht gegeben, ob es uns gefällt oder nicht. das sieht für die handballer oder eishockey-fans aber auch nicht anders aus. wie ich schon schrieb, kein anderes „westliches“ land ist so monothematisch, was das sportinteresse angeht.
kleine fortschritte wird es auch weiterhin geben. die nachwuchsarbeit und die talentsichtung der bundesligavereine wird sicher weiter ausgeweitet und optimiert. vielleicht wird die bbl irgendwann auch drei hauptamtliche trainer pro verein vorschreiben. aber auch dies wäre dann keine flächendeckende talentsichtung und -förderung, sondern weiter regional begrenzt. hoffentlich stellt der dbb in zukunft endlich mal eine größere mini-basketball-initiative auf die beine.
aber für viel mehr fehlt eben das interesse der masse und somit auch das geld.
hierzu mal ein post von @sportler vom 31.03.:
Hier einige Zahlen, die von Marius Huth, Vorstandsmitglied für den Mini-Basketball in Berlin, in seinem Bericht für den Jugendtag 2015 Erwähnung fanden.
Teilnehmerausweise U12 und jünger in 2014: Berlin: 1693 Deutschland: 19.000
Spanien:115.000 Frankreich: 149.000 Italien:150.000
ich stelle folgende behauptung auf:
im aktuellen zustand der deutschen sport- und medienlandschaft sind die zahlen aus spanien, frankreich und italien nicht zu erreichen. Vor allem, wenn man die zahlen auf die größere einwohnerzahl in deutschland hochrechnet.
da können sich dbb und bbl strecken, wie sie wollen.
zum heutigen spiel:
die niederlage und das ausscheiden im viertelfinale sind unnötig, es war mehr möglich.
aber es war trotzdem ein tolles spiel, das hat wirklich spaß gemacht. kein vergleich zur u20!
ich bin schon gespannt, was mit dem selben team in 2 jahren bei der u20-em gehen wird.