@franz:
Es geht in einigen Situationen gerade drunter und drüber.
In Anbetracht der Tatsache, daß Rolf demnächst ausscheidet ist das eigentlich kein Wunder. Deswegen sollte man nicht zuviel rein interpretieren.
Stoschek hat die Devise “jung und erfolgshungrig” ausgegeben.
Das kann ich nachvollziehen, nachdem sich in der letzten Saison viele Spieler als “alt und satt” entpuppt haben. Stoschek war es einfach leid, Unmengen von Geld für Spieler auszugeben, die über ihren Zenit waren und nur noch abgesahnt haben. QMiller, Musli, Mitrovic, Hickman
Diese Devise “jung und erfolgshungrig” an sich ist aber (für sich betrachtet), eine leere Worthülse. Sie wurde vom GF und Sportdirektor auch schnell ergänzt, indem man verlautbarte, daß eine Mischung von jung und alt für Bamberg auflaufen sollte.
Nach welchen Kriterien man den Part “jung und erfolgshungrig” in der tatsächlichen Ausführung dann umgesetzt hat, erschloß sich mir damals nicht.
Scheinbar hat man ohne Bauermann in Würzburg zu fragen oder die italienische Liga zu beobachten Kratzer und Kulboka zurückgeholt.
Ehrlich, mir schien es gerade so, als wollte man damit die Gelder, die man in den vergangenen Jahren in Baunach und in ausländische Nachwuchsleute investiert hat, nun endlich gegenüber Stoschek rechtfertigen.
(ich denke nur, was denn gewesen wäre, wenn man Lucca Staiger anstatt Kulboka behalten hätte, oder Thiemann statt Kratzer verpflichtet hätte).
Umgesetzt wurden die Gedanken von Stoschek zwar, aber in die vollkommen falsche Richtung.
Und dem Fan, der einigermaßen etwas auf der Pfanne hat, dem ist aufgefallen, daß weder Kulboka mit seinerm Abwehrverhalten noch Kratzer mit seiner bisherigen BB-Vita den Ansprüchen in Bamberg nicht genügen.
Ob das der Coach zu verantworten hat oder die beiden Spieler, das ist mir zunächst mal wurscht.
Meine Prognose: Louis Olinde wirds sehr schwer haben und damit stellt man das gesamte Konzept mit dem Nachwuchs in Frage, läßt Stoschek abermals im Regen stehen und begründet das mit dem Faktum der Leistung.
Aber eigentlich stellt es sich selbst in Frage.
Wenn man meint, in den nächsten Jahren werden 5 - 6 Spieler aus Baunach in die BBL-Mannschaft wechseln, dann täuscht man sich abermals.
Wo sollen die denn alle unterkommen?
Viel, viel Geld wurde in den Nachwuchs investiert. Dafür hätte man sicher zwei fertige BBL-Spieler gekriegt. Letztendlich ist das Geld verbrannt.
Mir gefällt diese Verpflichtungspolitik gegenwärtig überhaupt nicht. Zumal man rein gar nichts daraus gemacht hat und nun um 180 Grad wendet.
Die Umsetzung geht meiner Meinung nach allein auf das Konto der des Trainergespanns und des Sportdirektors.
Und da müssen wir nun durch …
Ich geb dir in vielen Dingen Recht, nur ist der Weg vielleicht generell falsch. Wäre es nicht schlicht und ergreifend sinnvoller, eine funktionierende Mannschaft unabhängig von irgendwelchen Vorgaben wie “jung und hungrig” zusammenszustellen, dabei ein Gerüst für die Zukunft zu entwickeln (Heckmann, Harris, Stuckey, Rubit - auch wenn die alle keine 18 mehr sind) und in diesem Konzept dann einen oder zwei junge Spieler wie Olinde heranzuführen? Kommt ein Olinde in eine Mannschaft, die harmoniert, dann wird er sich meiner bescheidenen Meinung nach dort viel besser entwickeln beziehungsweise entfalten, als wenn er in eine Mannschaft kommt, die in sich nicht homogen ist.
Wieso klappt es denn in Berlin gerade trotz des Ausfalls auf den Guard-Positionen mit den jungen deutschen Spielern? Das liegt sicher zum Teil am Talent, zum Großteil meiner Meinung nach, aber weil der Rest des Teams funktioniert. Und hier krankt es in meinen Augen in Bamberg, da die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler (die übrigens jeder Spieler hat) nicht sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Oder wusste man vorher nicht um die defensiven Defizite eine Kulboka, eines Jelovac, eines Kratzers oder eines Alexanders? Wusste man vorher nicht, dass ein Zisis einen Schritt langsamer geworden ist (wobei man das ja versucht hat, mit Stuckey aufzufangen).
Es ist ja schon geradezu grotesk, dass man einen Staiger mit deutschen Pass, der vor allem auf den Dreier beschränkt war und defensive Defizite hatte (wenn auch nicht Positionsgetreu, so doch von der Spielanlage her) durch einen Kulboka ersetzt, der praktisch eins zu eins die gleichen Stärken und Schwächen hat und dafür einen Ausländerspot einnimmt. Und das sage ich, der vieles war, aber kein Staiger-Fan.
Lustigerweise darf man in meinen Augen die Saison dennoch nicht abschreiben. Sollte Hickman wirklich zurückkehren und ansatzweise wieder Normalform haben, wird man plötzlich viel mehr Ballhandling im Spiel haben. Offensiv dürfte sich der Output noch einmal erhöhen und damit einige defensive Defizite überdecken. Spannend bleibt die Saison allemal. Das Konzept an sich ist aber - da stimme ich zu - nicht schlüssig.