@ThomasT:
Verstehe die Abneigung gegen die NWZ irgendwie nicht ganz.
Wenn die nichts schreiben wird über mangelnde Berichterstattung geklagt, und wenn die was schreiben ist es grundsätzlich verkehrt.
ICH finde dass die Berichterstattung “Pokal-Wochenende” sehr gut war.
Im zweiten zitierten Satz beschreibst du die häufigsten Kritikpunkte: “Man könnte mehr draus machen” - quantitativ und qualitativ.
Häufigere recherchierte Dinge, Interviews, Nachfragen. Weniger abgeschriebene Pressemitteilungen. Kritische Auseinandersetzung. Bei einem Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft ist kein Redakteur anwesend und am nächsten Tag findet sich ein Artikel der nur aus Statistiken Bewertungen vornimmt, die der Realität in der Halle, vorsichtig gesagt, nicht unbedingt entsprachen.
Über mehr und bessere Berichterstattung -> Pokalwochenende freut sich der Kunde, reicht aber nicht um das ggf. negative Bild allein ins gute zu drehen.
@ThomasT:
Im Fall “Qvale” waren es doch auch keine Falschmeldung. Die Überschrift beinhaltet ein großes “?”.
War ja schließlich keine Transferbestätigung.
Bei dem Punkt mit McClain/Amaize/Trauerfall stimme ich voll zu. Das darf nicht passieren.
Und sicher gibt es da noch ein paar Punkte.
Es ist etwas anderes, ob Fans in einem online Forum wild spekulieren, oder jemand der Geld mit Journalismus verdient wilde Spekulationen aufgreift und ohne die Quelle zu nennen veröffentlicht. Dazu verweise ich auf die unten stehenden Punkte des Pressekodex. Meine Kritik geht nicht darin, dass sie den Artikel geschrieben haben (finde ich sogar gut! gerne mehr!) sondern wie.
“Allerdings verdichten sich die Anzeichen. Kurios: Gibt man bei der Internetsuchmaschine „Google“ den Namen von Brian Qvale ein, stößt man auf der Internetseite der Baskets auf die Spielerkarte mit dem dazugehörigen Porträt des 31-Jährigen – daneben ist zudem die Saison 2019/20 zu lesen.” Ob sie diese Information einfach hier aufgegriffen haben und damit die Recherche anderer ohne sorgfältige Prüfung oder Angabe der Quelle veröffentlichen, oder selber recherchiert haben, kann man nicht nachweisen. Was ich aber journalistisch absolut verwerflich finde ist, dass User hier andere Playercards finden und damit den Artikel teilweise entkräften. Das wird dann Minuten später wieder eingepflegt: “Das scheint aber ein Programmierfehler zu sein, denn es sind auch noch Spielerkarten anderer Ex-Oldenburger zu finden.” Das verändert die Kredibilität des Artikels ungemein und nimmt dem Artikel große Anteile seines Fundaments “Allerdings verdichten sich die Anzeichen.” - Playercard wurde aber als einziges zusätzliches Anzeichen außer ominöser “NWZ-Informationen” genannt. Diese Inhaltliche Veränderung wurde NICHT gekennzeichnet. Bei journalistisch arbeitenden Redaktionen wird dies häufig mit “In einer früheren Version dieses Artikels…” gekennzeichnet. Die Herren Benter und Richters versuchen so ihre schlechte Arbeit und mangelnde Sorgfalt zu verschleiern. Das finde ich wirklich verwerflich.
Jetzt kann man sagen “ist doch nur ein blöder Basketball Artikel”. Ja, aber der wird von einer Redaktion mit größerer Reichweite veröffentlicht. Solche “Unsauberkeiten” und “schlechter Stil” bleiben im Gedächtnis und schädigen das Bild der Presse. “Wenn hier so schlampig arbeiten, wo denn noch? - Politik?”. Als Journalist sollte man sich nicht aussuchen wo man integer arbeitet und wo nicht.
Inhalt des Pressekodex
2. Sorgfalt
Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen. Symbolfotos müssen als solche kenntlich sein oder erkennbar gemacht werden.
3. Richtigstellung
Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtigzustellen.