Rückblick: Vor der WM positionierte sich Schröder in einem Interview gegen Maxi Kleber. Dieser hatte laut Schröder in der Vergangenheit nicht das notwendige Interesse am Nationalteam gezeigt und sei für ihn daher eine unerwünschte Person. Der DBB in Person des Präsidenten Ingo Weiss (ja den gibt es) zeigte keine Reaktion. Ergebnis: Kleber sagte ab, Schröder hatte seinen Willen.
Im Spiel gegen Slowenien gab es nun ein heftiges Wortgefecht zwischen Schröder und Theis, bei dem sich Schröder offensichtlich im Ton vergriff. Was er genau sagte, konnte man nicht hören (?!). Schröder endete die Diskussion sinngemäß mit den Worten “So rede ich mit dir schon seitdem du 14 Jahre bist. Es war immer zu deinem Besten…”
Ok, ein Streit in einem hitzigen Spiel. Diskutieren würde ich gerne über das, was danach passierte…
Herbert beendete die Diskussion der beiden, da er endlich mit seinem Time Out beginnen wollte und befahl Schröder sich hinzusetzen (um zuzuhören). Daraufhin Schröder zum Trainer (sinngemäß):
“Never touch me like that again!.. You don`t tell me what to do (sit down)!”
Am Ende weigerte er sich, sich hinzusetzen. Das Spiel nahm eine Wende und mit dem Sieg scheint der Vorfall vergessen zu sein. Darauf angesprochen im anschließenden Interview zeigte Schröder keine Einsicht. Für ihn eine Sache unter Freunden (Theis). Zu Herbert äußerte er sich nicht.
Meine Meinung…
Für mich ist das Verhalten Schröders inakzeptabel - daran ändert auch nichts (s)eine gute Leistung. Streitereien unter Mitspieler gibt es immer mal. Ein derartiger Disrespect gegenüber dem Trainer kommt dagegen nicht von ungefähr, sondern zeigt die Hierarchie, die Schröder für sich in Anspruch nimmt: “Ich bin der Chef. Du, Trainer, bist mir nicht gewachsen…”
Letztlich spiegelt diese Situation die gesamte Schieflage zwischen (nicht nur) dem deutschen Verband und ihren vermeintlichen Star-Spielern. Der DBB ist Bittsteller und lässt sich von Schröder (mal wieder) auf der Nase herum tanzen. Niemand traut sich, klare Kante zu zeigen. Schließlich braucht man seine Aushängeschilder für den sportlichen und medialen Erfolg.
Auf kurze Sicht und für dieses Turnier ist diese (ausbleibende) Reaktion womöglich das Beste. Auf lange Sicht muss sich der Verband überlegen, ob und wenn ja, welche Werte er vertritt und dafür im Zweifel auch einsteht.