Meine Gedanken zu dieser Saison…
Bayern hatte in den letzten Jahren Kader, die sich über Kampf und mannschaftliche Geschlossenheit definiert haben. Die Spiele in der EL waren nicht spektakulär. In der Regel hat es die Mannschaft aber geschafft, in Schlagdistanz zu bleiben, damit am Ende die “besonderen” Spieler wie Delaney, Baldwin, Hilliard, Monroe, Williams, Cunningham… übernehmen konnten. Das hat nicht immer funktioniert, doch für den Zuschauer blieb es spannend.
Mit Lucic, Bonga, Obst, Hunter, Rubit, NWB… hat(te) Bayern auch diese Saison einige ordentliche EL-Spieler. Es fehlt aber der Go-to-Guy. Die Erfahrung zeigt, dass dafür große Spieler wie Monroe oder Williams mit spielerischen Einschränkungen weniger geeignet sind. Man hat also auf Guards gesetzt: Winston und Walden. Das funktioniert nicht! Budget hin oder her… Die beiden sind nicht die Antwort für diese Aufgabe!
Die Zahlen spiegeln das Defizit nicht wirklich wieder. In entscheidenden Phasen haben Walden und Winston Probleme den Ball sicher zu bringen. Sie schaffen es kaum einen Switch zu provozieren und können sich selbst gegen gegnerische Bigs nur selten offene Würfe oder Pässe kreieren. Anders herum sind sie froh, wenn sie in der Verteidigung switchen dürfen, weil sie die guten Spieler der EL nicht halten können.
Gillespie ist für mich ebenfalls sinnbildlich. Ein junger, kleinerer, wendiger Center - gut für das Switchen von Bayern und konsequent am Rebounden. Klingt gut?! Aber Gillespie kann selbst aus der Halbdistanz nicht werfen! Selbst aus 3-4 Metern bleiben die Gegenspieler weg. Damit beraubt man sich einer Position, die im modernen Basketball ganz andere Lösungen findet. Klar, wieder eine Frage des Budgets. Aber so ist es halt…
Ich hatte das Gefühl, dass auch das Team spürte, dass diese “Extra-Qualitäten” fehlen. Warum also jede Minute 100% geben, wenn es diesen Ankerpunkt, der einen hochzieht, nicht gibt?! Das AT ruhiger wurde ist für mich ein schlechtes Zeichen! Seine Gelassenheit lese ich als Ausdruck, dass er selber nicht daran glaubt. Er hat akzeptiert, dass der Kader nicht mehr hergibt. Somit hat auch das Team akzeptiert zu verlieren.
Die große Frage: Wie geht es weiter bei Bayern?
Mit der neuen Halle brauchen Pesics und Co. eine Antwort. Ich sehe keine Philosophie, keinen langfristigen Plan, keine eigene Entwicklung. All das, auf was die Basketballer zurückgreifen, ist von Uli Hoeness bereit gestellt worden. Alba macht auch nicht alles richtig, aber sie sind zumindest in der Stadt vertreten. Bayern hat den “Sugar-Mountain-Platz” errichtet. Der wird abgerissen und die Fußballer haben genug eigene Probleme…