Ich sehe vor allem das wirtschaftliche Abspecken und die Konsolidierung in der ProA als noch lange nicht abgeschlossen. Während man vom schnellen Wiederaufstieg träumt, muss man sich doch erstmal den Gegebenheiten stellen.
Das viele Sponsoren einen Cut gemacht haben oder sich vollständig zurückgezogen haben, ist wohl offensichtlich. Wir haben keinen Namenssponsor (den selbst in der ProA >50% haben), wir haben einen (!) Sponsor auf unserem Trikot, während andere Vereine ihre Spieler als mobile Litfaßsäule rumlaufen lassen. Das Parkett in der Oberfrankenhalle ist quasi nackig, ich glaube da stehen nur noch 3 Sponsoren, das wars.
Viele große Sponsoren sind weg, wie Tennet oder Rehau. Brose ist nur noch klein auf dem Jersey. Medi nochmal verringert im Vergleich zur letzten Saison. Selbst „große Fische“ wie z.B. AIT sind nur noch Business Partner und tummeln sich im Sponsorenpools mit Zahnärzten und Co.
Ich glaube das die aktuellen Verantwortlichen im Moment genug damit zu tun haben, den Verein sicher durch die aktuelle Zeit zu bringen.
Die Oberfrankenhalle galt unter Gelewski und Albrecht aus „ausvermarktet“, davon ist man doch im Moment meilenweit entfernt. Wenig Gründe und Argumente im Moment, überhaupt an eine Verbesserung der Hallensituation zu denken. Wir sollten auch hier nicht mit der Fanbrille das Ganze betrachten. Das Beispiel Eishockey zeigt doch, wie schnell es einen Sportverein treffen kann. Dort wird doch auch schon hinter vorgehaltener Hand von Insolvenz gemunkelt. So gerne wie wir alle eine neue Halle hätten, diese muss sich auch für eine Kommune ohne Sport rechnen – und nicht Jahr für Jahr zu Millionen an Defiziten führen (eben auch Steuergeld, das man an anderer Stelle als „rausgeworfen“ anprangert). Das Beispiel Stechert-/Brosearena hat doch klar gezeigt, dass eine große Halle kein Selbstläufer ist und nicht automatisch zu Nachfrage führt, nur weil sie da ist.
Und für mich das Tragischste ist, das man die Trainingshalle nicht hinbekommen hat. Es ist ungeschickt, von der Kommune Geld für Großes zu fordern, wenn man es selbst im Kleinen nicht hinbekommen hat. Auch hier haben wir Fans ein Stück Anteil daran, weil auch wir immer jeden Cent in die Mannschaft investiert haben wollten, um maximal erfolgreich zu sein. Ein ehrenwertes Ziel – gebracht hat es uns nur wenig. Dazu hatten wir mit Korner einen Coach, der zwar immer das meiste aus dem vorhandenen rausholen wollte (was auch des Öfteren nicht funktioniert hat), aber nie eine grundsätzliche Vision von der Entwicklung des Standortes umsetzen konnte oder wollte. Dass man diese infrastrukturelle Maßnahme wie die Trainingshalle nicht hinbekommen hat, ist eigentlich Wahnsinn. Ich glaube keinem Bundesligisten wurde es so leicht gemacht. Von der Stadt ein Grundstück zur Verfügung bekommen (das allein Millionen wert ist) und 400k EUR Finanzierungsunterstützung (ja – auch da fühlt sich der ein oder andere Stadtvater auf den Schlips getreten, wenn immer gesagt wird, die Stadt tut nichts). Tennet hatte eine Finanzierungszusage in Millionenhöhe. Die Halle wäre sofort zu 50% bezahlt gewesen. Das lag auf dem Silbertablett und man hat es nicht hinbekommen. Von daher finde ich es immer etwas seltsam, wenn von den Verantwortlichen von der Halle gesprochen wird, wie wichtig sie ist und dass man doch eine „Heimat“ bräuchte.
Dafür kann das aktuelle Management nichts. Und es ist auch völlig richtig, dass man nach höherem streben sollte – wenn nicht sogar MUSS als Sportverein. Aber wir dürfen hier auch nicht in einen Tunnelblick verfallen.
Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich etwas tut in den nächsten 10 Jahren. Weder bei der Trainingshalle noch bei einer größeren Arena. Im worst case zieht die Stadt ihre Zusagen bei der Trainingshalle zurück. Und wie es in den nächsten 2-3 Jahren mit dem Basketball in Bayreuth weitergeht (wenn vielleicht auch ein Mladen nicht mehr HC hier ist) wird spannend – und richtungsweißend.