Herzlicher Glückwunsch an Berlin, das vorweg, und das ist keine Floskel. Ich schätze den Coach, der so viel aus diesem tollen Team herausgeholt, es geformt und wirklich sehr klug entwickelt hat. Ich gönne das also wirklich jeder/m in Gelb. Lasst es krachen!
Über die Verletztenlisten und die faustische Zerrissenheit von Lucic wird hier ja trefflich diskutiert, das ist alles relativ. Was allerdings kaum diskutiert wird, ist die Rolle der Schiedsrichter. Meiner Meinung nach ist hier eine Entwicklung zu beobachten, die keiner wirklich begrüßen kann: Wenn sich nämlich die Damen und Herren Schiedsrichter als eine Art Mannschaft verstehen und viel zu wichtig nehmen.
Ja, sie wurden kritisiert. Ja, das war häufig ein wenig theatralisch und auch arrogant, besonders in Spiel 1. Und auch ich könnte Baldwin dann an die Gurgel gehen, was Trinchieri wohl öfters macht (Spiel 3, als Trinchieri mit gefalteten Händen vor ihm steht und ihn buchstäblich anbetet, nicht dem Wahnsinn zu verfallen). Das kann man alles trefflich diskutieren, schlecht finden, für genial halten… Was allerdings gar nicht geht, ist, dass dann Schiedsrichter*innen eine Art Korpsgeist entwickeln, sich zu sehr in den Mittelpunkt rücken und die bösen Buben „erziehen“ wollen, so nach dem Motto: Denen zeigen wir es heute. Und genau das ist (nicht nur heute) passiert. Sehr viele Entscheidungen waren von einer Art Beleidigtheit und einer retourkutschenartigen Trotzigkeit geprägt, dass es eigentlich jeglicher Beschreibung spottet. Das nicht gegebene T für Lo im Spiel 3. Heute die unterschiedliche Auslegung der Drei-Sekunden-Regel. Der nicht vorhandene Schrittfehler bei Seeley, dafür der nicht gepfiffene bei Lammers‘ Ballett-Einlage. Diverse hanebüchene Foul-Entscheidungen auf beiden Seiten, und dann natürlich die desaströse Ignoranz von Lottermoser in der Schlussszene, deren Aufklärung dann ja auch beim radebrechenden Moderatoren-Team quälend lange gedauert hat. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Den jüngst hier geforderten Mentalcoach brauchen nicht die Bayern, sondern die Damen und Herren in Grau. Die sollen gefälligst einen objektiven und bescheidenen Job im Hintergrund erledigen und ihre unbedeutenden Egos zuhause lassen.
Und an alle zurecht feiernden Alba-Fans, die jetzt zu schnauben und zu tippen beginnen: Bitte nochmal die ersten Sätze dieses Beitrags lesen!