@PH:
Was ich aus Hagener sicht nicht nachvollziehen kann, ist, dass man im 1. viertel ja anscheinend mehr als mithalten konnte und dann quasi das basketballspielen eingestellt hat; so zumindest das gefühl am ticker.
!
Die Frage ist gleichbedeutend mit dem Grund für den Sieg zu beantworten: Beide Teams waren im 1. Viertel nicht wirklich gut. Im Gegensatz zu Hagen hat Tübingen sich aber besser auf die Feuervögel eingestellt, während Pheonix rein gar nichts an ihrem Spiel verändert hat - über 40 Minuten. Ich kann mir gut vorstellen, dass das als Fan geil ist, wenn die Spieler einen Dreier nach dem anderen ins Gesicht reinhauen und regelmäßig über 100 Punkte machen, aber wenns eben nicht so läuft, dann kommt sowas wie heute raus. Das war wirklich grottenschlecht, was Hagen abgeliefert hat. 80% der Würfe waren ins Gesicht. Der Ball wurde so gut wie gar nicht bewegt und die Defense war nicht vorhanden. In Halbzeit 1 hat Gordon sein Team im Spiel gehalten und danach haben Hess’ Dreier für Ergebniskosmetik gesorgt.
Bezeichnend fand ich ja als ein “System” gelaufen wurde, dass nicht wie gewünscht zu einem freien Spieler geführt hat und sich die Hagener dumm angeschaut haben und jeder einfach nur stehen geblieben ist…
Aber nun zu Tübingen: Erstmal die negativen Dinge, weil die heute in der Minderzahl waren.
Die Tigers sollten kräftig P&R und Ausboxen üben.
Außerdem waren einige Unkonzentriertheiten/schlechte Pässe im Spiel, die Hagen am Anfang wieder aufgebaut haben, und zudem einfach unnötig waren.
Young ist nur noch ein Schatten seiner selbst! Allein die Körpersprache hat imho sehr viel ausgesagt. Dann gelingen die Aktionen auch nicht und dann ist der Abend vollends gelaufen. Fande es deshalb von Perovic sehr gut, dass er Wells hat starten lassen. Wahrscheinlich auch mit dem Hintergedanken, dass Young vielleicht in der Rolle der letzten Saison zu alter Stärke findet - hat leider nicht funktioniert. Gut war aber ebenfalls, dass er am Ende noch lange ran durfte als Tübingen eh mit 30 vorne lag.
Schiedsrichter waren wirklich ne Zumutung. Absolut keine Linie und immer Phasen gehabt, wo sie kleinlich pfeiffen und dann wieder alles laufen lassen. Die Spieler konnten sich halt mal so gar nicht darauf einstellen. Rodriguez war wirklich noch der beste!
Aber jetzt zum Positiven: Klasse, wie die Tigers ab dem 2. Viertel gespielt haben. Die Dreier waren wirklich gut verteidigt und mit zunehmendem Spiel hat man auch das P&R sowie die Drives der Hagener Guards besser unter Kontrolle bekommen. Offensiv wurde imho sehr klug agiert, der Ball gut bewegt. Und natürlich waren auch extrem viele Fastbreak-Punkte dabei. Bis auf die Unkonzentriertheiten und die Freiwürfe war das teilweise eine wirklich reife und souveräne Vorstellung mit vielen richtigen Entscheidungen.
Positiv fand ich heute auch Perovic, der imho sehr gut gecoacht hat und die Einsatzzeiten gut bestimmt hat. Ebenfalls positiv war wieder der Fanblock. Wie immer Stimmung gemacht, aber auch ein Gespühr dafür gehabt, die Halle mit einzubinden, was auch immer gelungen ist.
Zum Abschluss noch eine kleine Einzelkritik:
Wells: Richtig klasse Spiel von ihm. Sehr unaufgeregter Aufbau gepaart mit super Defense. Heute hat er wirklich seine Stärken ausgespielt und sein bestes Spiel im Tigers-Trikot gemacht. Sehr sympathisch auch, wie er nach dem Spiel mit der Fanfahne rumgesprungen ist.
Das einzig negative fand ich am Ende, dass er nur für seine Stats gespielt hat. Die letzten Angriffe hat er imme ne Isolation gehabt. War zwar dann auch meistens erfolgreich, aber naja.
Duggins: Überragende One-on-one-Defense! War immer vor dem Ball und schnell auf den Beinen. Offensiv liefs heute auch ordentlich. Eine richtig gute Vorstellung von ihm.
Redding: Auch eine sehr gute Vorstellung von ihm. Hat teilweise wichtige Würfe getroffen und öfters mal mit ablaufender Uhr.
Nash: Wurde leider am Anfang von den Refs verpfiffen und musste dementsprechend lange von draußen zuschauen. Offensiv ist er kaum in Erscheinung getreten, dafür wieder super am Brett gearbeitet.
Frease: Hatte es heute wirklich sehr leicht, da körperlich kein Hagener dagegen halten konnte. Hatte am Anfang ein paar unglückliche Aktionen, hat sich dann aber schnell gefangen und gut abgeliefert.
Lischka: Was für eine Kampfsau! Der Junge fightet, gibt keinen Ball verloren und setzt immer nach. Kämpferisch eine super Leistung und auch insgesamt eine richtig klasse Vorstellung.
Young: Das Problemkind einfach. Der Aufbau wirkt nervös, die Würfe fallen nicht mehr und er ist irgendwie ein Unsicherheitsfaktor. Ist sehr deutlich zu Wells abgefallen.
Oehle: Offensiv ging leider nicht viel, obwohl er körperlich eigentlich im Vorteil war. Dafür hat er aber auch gefightet und die Körpersprache hat gestimmt.
Spoden: Hatte leider zwei unglückliche Aktionen hintereinander, wo er den Ball nicht kontrollieren konnte und musste dann gleich wieder runter. War auch dementsprechend gefrustet.
Bei Hagen war Gordon am Anfang wirklich stark, weil er vor allem von draußen gut getroffen hat. White hat es immer wieder (und immer auf die selbe Art) versucht, den Korb zu attackieren. Die Würfe sind so gut wie gar nicht gefallen. Waren aber wie bei Bell und Dorris (die auch keine gute Leistung gezeigt haben) meistens schlecht, weil gegen den Mann. Hess war auch nicht so besonders, hat halt im 3. Viertel dann mal die Dreier getroffen.
Wendt und Schoo waren mit der Situation wohl überfordert und Lodwick ist imho zu “weich”. Gregory hat ein paar Mal schön gestopft, hat aber auch etliche Punkte an der Linie liegen lassen.