Hallo an alle. Unschwer zu erkennen ist dies mein erster Beitrag und dann schon zu so einem brisanten Thema. Ich hoffe nicht zu kontrovers zu sein. 🙄
Zuerst zum Spiel:
Schön, dass Tübingen wieder beginnt, Basketball zu spielen. In den letzten Wochen hatte man ja den Eindruck, als würden die Tübinger die Errungenschaften von 30 Jahren Teambasketball gekonnt ignorieren. Nach lausigem Start kamen die Tigers dann gut ins Rollen, bis im 3/4 die Schiedsrichter das Spiel zu Ungunsten der Tigers verpfiffen haben und die Tigers damit dermaßen verunsichert haben, dass sie sich bis zum Spielende nicht mehr davon erholten. Wie Ratkovica im Interview auch sagte, wir haben im 3/4 den Faden verloren und es nicht wieder geschafft anzuknüpfen. Was er nicht sagen durfte, ist, dass die 3 Herren, die ja seitens der Liga dämlicher Weise Immunität genießen, das Spiel entscheidend beeinflussten. Ohne den Frankfurter den Sieg arg schmälern zu wollen, Glückwunsch an dieser Stelle nochmal, wurde das entscheidende Momentum durch die Schiedsrichter generiert. Das die Frankfurter dies aufgenommen haben ist legitim, Tübingen hätte es genauso gemacht.
Zum Schiedsrichterdesaster im 3/4:
Was zum Geier hat die Schiedsrichter bewogen, im 3/4 so ne Sülze zusammen zu pfeifen? War der Kaffee in der Halbzeitpause zu heiß oder die Räumlichkeiten nicht gut genug klimatisiert?
Spaß beiseite.
Denn wenn man mal über die Landesgrenze hinausblickt so gen Osten, da kommt einem schon das kalte Grausen. Einer der beliebetesten Tricks, Spiele seitens der Schiedsrichter zu manipulieren, ist, das 3/4 zu verpfeiffen. Also alle strittigen Pfiffe der Mannschaft anzulasten, die verlieren soll.
Wieso ausgerechnet das 3/4, ist das denn nicht zu unsicher?
Au contraire! Es ist optimal dazu geeignet: Vor der Halbzeit ein Spiel absichtlich zu verpfeiffen ist zu riskant, da die Mannschaft in der Halbzeitpause genug Zeit hat sich wieder zu sammeln. Im 4/4 ist es zu offensichtlich und fast von jedem leicht zu bemerken. Also bleibt das dritte Viertel. Man wartet ab bis die ersten strittigen Szenen kommen und die kommen und exekutiert dann stur einseitig. Die Mannschaft wird verunsichert und fühlt sich zu Recht ungerecht behandelt. Dies verstärkt sich dadurch, dass die Fans auf den Rängen zu Recht zu buhen beginnen. Es gibt psychologisch kaum was schlimmeres als von hunderten von Menschen bestätigt zu bekommen, dass man gerade ungerecht behandelt worden ist und es dauert lange, bis man sich wieder auf‘s Spiel konzentrieren kann. In der Zwischenzeit hat die andere Mannschaft leichtes Spiel.
Ein Profi muss das wegstecken können?
Sicherlich, aber mehr als zwei ungerechtfertigte Pfiffe hintereinander sind schwer zu verdauen. Deswegen wird dann auch von Seiten der Schiris massiv Druck gemacht. Der Trick ist auch deswegen beliebt, da die Schiedsrichter im 4/4 die Statistik bereinigen können, so dass bei oberflächlicher Betrachtung erst einmal keine gravierenden Mängel zu erkennen sind. Die Schiedsrichter können sich zurücklehnen und sagen, was haben die Tübinger eigentlich, die Frankfurter hatten ja im Endeffekt mehr Fouls. Klingt ja auch plausibel, nur für den hier beschriebenen Trick ist die Quantität der Fouls nicht maßgeblich, was ihn ja auch so beliebt macht. Man kann ihn auch hinter bekannten „Weisheiten“ verstecken, wie z.B. +9 gewonnen, dann können die Schiris ja gar nicht dahinter stecken oder wenn man so ne Leistung im 4/4 erbringt, muss man sich nicht wundern. Dass man im 4/4 eine derartige Nichtleistung erbringt, ist der erhoffte Effekt des Tricks, was dann auch den schönen Nebeneffekt einer deutlicheren Niederlage mit sich bringt.
Jetzt möchte ich den Herren vom Samstag nicht unbedingt unterstellen, dass sie aus Angst ihre Wetten zu verlieren das Spiel manipuliert haben, da gäbe es auch durchaus andere Möglichkeiten, wie die unglückliche Verkettung blöder Umstände oder auch eine irgendwie geartete Vermischung von Unfähigkeit und Trotz. Denn trotziges Verhalten der Schiedsrichter aufgrund von negativem Jubel seitens der Fans ist auch eine relativ verbreitete Fehlerquelle.
Was sich die Herren aber Vorhalten lassen müssen ist, dass sie, ungeachtet ihrer Motivation, mit umstrittenen Entscheidungen das Spiel gedreht und vorentschieden haben.
Und so etwas ist nicht unbedingt das, was ich als Basketballfan von Schiedsrichtern sehen möchte. Warum sollte ich mir einen Samstagabend freihalten, ´ne Eintrittskarte kaufen und mir dann angucken wie „Unparteiische“, absichtlich oder unabsichtlich, Spiele entscheiden. Das sollen mir mal die Damen und Herren in Köln erklären!
Das Problem besteht darin, dass die Liga den kreuzdämlichen Beschluss gefasst hat, dass Schiedsrichter öffentlich und offiziell nicht kritisiert werden dürfen. Nicht nur, dass man sich damit die qualitative Kontrolle über die Schiedsrichter beraubt und einen riesigen toten Winkel schafft, man öffnet damit zusätzlich Missbrauch Tür und Tor und kreiert eine abgehobene, selbstherrliche, kritikresistente Funktionselite.
Diese Entscheidung wird es sein, die der BBL in absehbarer Zeit ihren ersten handfesten fundamenterschütternden Skandal bereiten wird. Und das grausige daran ist, er ist hausgemacht und wäre vermeidbar.