@Flintstones
Ja, das war nach meiner Wahrnehmung auch der Kippunkt für den Umgang mit Niels Giffey in der Halle.
Wenn man dem Publikum, vor dem man 7 Jahre lang - davon 4 Jahre als Captain - gespielt hat, nach einem durchaus warmen Empfang so dermaßen die kalte Schulter zeigt, dann signalisiert man ja damit auch bestimmte Dinge. Zum Beispiel, dass es keine nennenswerte emotionale Bindung zum Verein und den Fans gibt.
Bei der Bewertung von Niels Giffey’s Bedeutung als “das Gesicht von ALBA” sollte man auch berücksichtigen, dass die Verbindung zu ALBA natürlich nie emotionaler Natur, sondern gerade bei ihm rein professionell war.
2017 war er schließlich schon auf dem Weg nach Bamberg, konnte aber durch ein sicherlich sehr gutes Gehalt, aber auch wesentlich durch weiche Faktoren
- Ernennung zum Captain - wichtig für die den Lebenslauf bei weiteren Stationen (auch wenn eigentlich schon ein Jahr später klar war, dass Luke der Leader ist)
- Ankunft von Aito - klare Perspektive für eine deutliche Verbesserung (aka Marktwertsteigerung)
doch noch einmal umgestimmt werden.
Damals war es für ALBA auch fast schon überlebenswichtig, mit ihm einen sehr guten deutschen Rotationsspieler zu halten, denn zu Beginn der Saison 2017 gab es noch keinen Franz Wagner, Malte Delow oder Jonas Mattisseck, Tim Schneider hatte gerade erst zaghaft begonnen. Durch die Entwicklung vieler Eigengewächse sowie die starken Steigerungen der dazugeholten Deutschen ist seine Relevanz nach dem zweiten Meistertitel auch nicht mehr so herausragend gewesen (wenngleich natürlich immer noch sehr wertvoll).
Letztendlich sind sämtliche Entscheidungen von Niels Giffey (und fast jedem anderen professionellen Basketballspieler) knallhart durchkalkuliert und einzig und allein seinem Karriereplan untergeordnet.
Dass er so lange bei ALBA gespielt hat war einer Verkettung von Umständen (s.o.) geschuldet und keinen sentimentalen Anwandlungen seinerseits.
So ist das Business und es ist ihm auch nicht vorzuwerfen.
Nur ist natürlich auch klar, dass er durch sein Verhalten nun keine große Zuneigung von Berliner Seite mehr erwarten braucht.
So wie ich Niels Giffey über die Jahre erlebt habe, wird ihn das aber auch nicht sonderlich stören.