Doch, zwischen Laso und diversen Spielern kracht es eigentlich fast regelmäßig auf der Bank.
Auf Trainerseite finde ich die Ansprache Lasos an seine Spieler z.T. sehr extrem. Das ist mir so in seiner Madrider Zeit nicht aufgefallen. Aber die Anschissquote ist sehr hoch. Empfinde ich als unangenehm.
Auf Spielerseite fällt es mir vor allem bei folgenden Spielern auf:
Edwards: Ist sehr divenhaft. Reagiert auf Anweisungen aller Art sehr empfindlich, winkt oft ab und reagiert richtig beleidigt auf Auswechslungen. Seine Körpersprache auf der Bank ist eine Frechheit. Für das, was er bisher gezeigt hat, finde ich seine Reaktionen … erstaunlich (um es neutral zu sagen).
Francisco: Das ist halt ein Freigeist, der sich seine Freiheiten nimmt, wenn er die Lücke sieht. Oft auch erfolgreich. Dafür gibt es dann regelmäßig den Anschiss (Weil nicht ans System gehalten), und darauf reagiert er mit Unverständnis und Abwinken.
Ibaka: zofft sich fast schon regelmäßig lautstark mit dem Coach. Verschwindet dann minutenlang in der Kabine. Habe ich so auch noch nicht gesehen. Vor allem kommt er als Sportler so ganz anders rüber.
Ich könnte noch mehr Beispiele nennen, aber das sind die Auffälligsten. Dass es „harmonisch“ auf der Bayernbank zugeht, kann ich ehrlich gesagt so nicht bestätigen. Wobei ich mich mangels Infos weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen würde. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass ich als Spieler auf derartige Ansprache auch rebellisch reagiert hätte. Aber das sind meine subjektiven Five Cents.
Ein Großteil der Diskussion geht aber mMn. nicht um die Offense, sondern um die Defense.
Unter Laso sind „switches“ anscheinend verboten. Das ist ja schon eine riesige Umstellung zu ATs Verteidigungsphilosophie. Allerdings führt das strikte beim-Mann-bleiben oft dazu, dass die Gegenspieler gezielt über die Blocks gehen und dann lange genug frei für einen Wurf sind. Das war v.a. im Spiel gegen Monaco oft zu sehen (mit der Box ans One lief es dann besser, die wurde aber nicht lange gespielt, was ich nicht verstanden habe). Nicht umsonst haben uns James (28) und Okobo (19) von außen erschossen.
Alternativ nutzen die Gegner die Blocks, um relativ frei in die Zone zu ziehen. Dann kommt meist eine sehr späte Hilfe (meist zu spät und einer der Gründe, warum Bayern deutliche mehr Fouls als die gegnerische Mannschaft macht). Die Hilfe der Hilfe klappt dann gleich zweimal nicht (viele Bälle landen erfolgreich beim Backdoor-Cut). Laso stört sich hierbei anscheinend vor allem daran, dass die Spieler nicht bei ihren Gegnern bleiben, die Spieler würden gerne mehr switchen. Gefühlt (vielleicht so von AT gewöhnt) bin ich hier eher auf Spielerseite.
Vor allem Ibaka sinkt ja sehr weit ab und spielt teilweise eher eine Zone als eine Mannverteidigung. Eines der Themen, die zu ständigem Zoff zwischen ihm und Laso führen. Dabei verändert Ibakas Präsenz in der Zone die gegnerischen Angriffe schon stark.
Wahrscheinlich muss sich das noch einspielen. Mittlerweile ist aber fast die Hälfte der Saison gespielt, und ich empfinde das so ein bisschen als Machtkampf zwischen Coach und Spieler. Bin gespannt, wie es weitergeht.