@jochensge:
Also ich beschäftige mich ja schon länger mit der Geschichte der 1. und 2. Liga. Die hier angenommene Vermutung, dass insolvente Clubs ganz unten anfangen müssten, ist schlicht falsch.
Ich verstehe allerdings auch nicht, wieso man unabhängig von den Regularien fordert, dass insolvente Clubs mehr als eine Liga absteigen sollen. So lange die Gesellschaft nicht liquidiert wird, ist es doch schon Bestrafung genug, abzusteigen.
Man sollte nicht Insolvenz gleich Insolvenz setzten. Der Fall von Phoenix ist nicht vergleichbar mit z.B. einem Club der eine 1/2 Saison spielt und dann z.B. aus Verletztungsgründen neue Spieler verpflichten muss und daran scheitert, oder der Fall, wenn ein Sponsor abspringt und man deshalb Pleite geht.
Hier hat man, so zumindest steht es im Raum, die Insolvenz bewußt und aktiv herbeigeführt, in dem man gültige Verträge kündigte, um dann in Insolvenz zu gehen.
1. ist das nicht vergleichbar mit einem sportlichen Abstieg, wo der Club ehrenhaft und unter Einhalten der Spielregeln versucht sportlichen Erfolg zu erreichen.
2. ist das auch nicht vergleichbar mit einem Club der z.B. insolvent geht, weil unvorhergesehen ein Sponsor abspringt. Hier ist der Club dann nur passiv Schuld, z.B. weil man sich die falschen Sponsoren ausgesucht hat.
3. Phoenix hat ja aktiv selbst die Insolvenz herbeigeführt. Dazu kommt noch, dass man direkt zu Beginn pleite geht und sich die Einnahmen des “Produktes BBL” einheimst, aber keine Ausgaben dafür tätigen will.
Die Konsequenz dieser Insolvenz ist die, dass man an der 1. Liga gescheitert ist. Und zwar nicht sportlich regulär und ehrenhaft wie ein normaler, klassischer Absteiger. Sondern man hat mehr Geld ausgegeben als man hatte. Das kann man ja machen, aber dann muss man auch die Verantwortung in der Zukunft dafür tragen. Das ist für mich überhaupt nicht vergleichbar mit einem normalen, sportlichen Abstieg.
Andernfalls würde das ja dazu auffordern, dass die Clubs in Zukunft horrende Kredite aufnehmen, nach dem Motto “umso höher, desto besser”, um dann kurzzeitig sportlichen Erfolg zu generieren, bis es dann halt platzt. Diese Art und Weise würde dazu auffordern Kredite in der Weise aufzunehmen, wo absehbar ist, dass man sie nie wird zurückzahlen wird können.
Mit diesen “unlauteren” Wettbewerbsmethoden kann man dann so lange es gutgeht Titel und Ruhm absahnen, der unter finanziell nachhaltig geführten sportlichen Gesichtspunkten so nie errungen worden wäre.
Der Abstieg in die Pro A ist einfach zu gering, denn es ist ja die “normale Strafe” für den sportlichen Absteiger. Wenn man finanziell beschissen hat, kann sich der Verein so lediglich eine Liga drunter wieder rehabilitieren um dann möglicherweise nur ein Jahr später (beim Wiederaufsteig in die BBL) wieder von neuem mit diesem unsportlichen Verhalten zu beginnen!?