Ich hoffe die Nummer ist nicht zu politisch für schoenen-dunk und falls ich mich mit dem Thread in eine Grauzone begebe gibt es vielleicht ein paar zugedrückte Augen.
Das YAAM in Berlin ist akut von der Schliessung bedroht, ein Investor plant dort ein Bürogebäude zu errichten.
Es gibt jede Menge soziale, kulturelle und menschliche Gründe das zu verhindern. Hier will ich den basketballerischen Grund etwas ausführen.
In ganz Deutschland gibt es für Streetballer nichts vergleichbares. Zum einen ein Ort an welchem man zu jeder Tages- und Nachtzeit das Spiel spielen kann, im Wechsel mit einem kühlen Drink am Strand oder einem Tanz auf dem Dancefloor. Zum anderen ein Turnierveranstalter, der regelmäßig Streetballturniere veranstaltet, ohne dabei finanziell oder werbetechnisch zu profitieren. Für das ein oder anderer Turnier gibt es Sponsoren, was sich letztlich aber nur im Wert der Preise und (i.d.R.) nicht in einem finanziellen Gewinn fürs YAAM bemerkbar macht. Wir lieben dieses Spiel. Als Sport, als Lifestyle, als Strassenschule für soziale Kompetenz, aus Freude an leuchtenden Augen hinter einem orangenen Ball.
Jungs wie Joey Ney, Oskar Fassler, Stephen Arigbabu, ChaCha Zazai,… haben hier gezockt. Dirk Nowitzki, Patrick Femerling, Adi Okulaja, Missan Haldin,… waren hier schon zu Gast. Unzählige Berlintouristen mit Basketballhintergrund haben sich am Ende ihres East-Side-Gallery-Touriprogramms in ihrem kleine Baller-Paradies wiedergefunden. Afrikanische Profispieler auf Vereinssuch in Deutschland haben das YAAM als ihre “Operationsbasis” bzw. Trainigsmöglichkeit genutzt, Jungs und Mädels die nie Mitglied in einem Sportverein werden würden/können/wollen haben das Spiel hier spielen und lieben gelernt. Angefangen vom 3-jährigen (für den es jetzt mit 4 nicht wirklich einen nahtlosen Übergang in die Vereinswelt gibt) bis hin zum 40-jährigen Türken, der hier nicht nur die ersten Schritte Basketball sondern dabei auch seine ersten Worte deutsch gelernt hat.
Sollte dem ein oder anderen jetzt klargeworden sein, warum so etwas nicht einfach im Strudel der großen Monopolyspieler verschwinden darf, so würde er dem YAAM und mir persönlich einen großen Gefallen tun, indem er/sie die Online-Petition für den Erhalt des YAAMs unterschreiben würde:
www.openpetition.de/petition/online/yaam-must-survive-petition-zur-erhaltung-des-yaamgelaendes-am-ostbahnhof
Not for money, not for fame, just for the love of the game.
Um das demokratische Drama dahinter zu erfassen noch eine kleine Zusatzinfo: 87% haben bei einem Volksentscheid gegen Media-Spree gestimmt. Den Entscheidern war das dann egal…