Aus traurigem Anlass habe ich mir gestern mal wieder Gedanken darum gemacht, welchen Stellenwert und welche Rolle Verletzungsprävention im Training deutscher Profimannschaften spielen, und bin naturgemäß nicht weit gekommen - da ich eben keinen Einblick in den Trainingsbetrieb habe.
Verletzungen passieren immer und lassen sich nie vermeiden, ganz gleich, wie sehr man versucht, sich vor ihnen zu schützen. Sportunfälle wie gestern bei Paul Zipser, der einfach nur verdammt unglücklich aufkommt, kann man nicht abstellen. In einer stop-and-go-Sportart wie Basketball, zumal mit der Geschwindigkeit und Wucht im Profibereich, sind die Belastungen des Stütz- und Bewegungsapparats hoch und riskante Bewegungen unausweichlich.
Trotzdem gibt es zumindest die Möglichkeit, Parameter zu den eigenen Gunsten zu verschieben, um die Wahrscheinlichkeit größerer Verletzungen zu senken. Viel geht über gezielten Aufbau von stützenden Muskelpartien und ausführliche Stabilisierungs- und Balanceübungen.
In der vorletzten FIVE etwa war ein ganz interessantes Interview mit dem Athletik-Trainer der Pacers zu lesen, ein Workout mit Roy Hibbert und eben diesem Coach kann man
sehen. Ich bin mir sicher, dass auch Bundesliga-Basketballer entsprechende Programme im Trainingsplan an. Mich würde aber interessieren, ob jemand weiß, in welchem Ausmaß und mit welcher Intensität sie betrieben werden.
Wie gesagt: Ich behaupte nicht, dass Oberschenkel wie Traktorreifen Zipser gestern das Knie gerettet hätten. Hätten sie nicht. Mich würde schlicht interessieren, wie viel Trainingspendum in Deutschland in diesen Aspekt gesteckt wird, und vielleicht weiß da jemand mehr.