Habe so etwas von einer deutschen Nationalmannschaft noch nie gesehen.
Cameronia
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Der Stream aus Gießen ist das Maß der Liga in Sachen Audioabmischung. Absolut top!
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SD ist jetzt ein Weltmeisterforum.
Hoffentlich bleibt es kostenlos .
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Same procedure as last Friday?
Schaut man auf die kommende Aufgabe gegen Trier, sieht es für mich so aus, dass diese doch stark derjenigen vom letzten Freitag ähnelt – in Summe dürfte sie nur noch etwas anspruchsvoller werden.
Wie komme ich darauf?
Vergleicht man die Teams aus Koblenz und Trier auf Basis der bisherigen acht Saisonspiele, zeigt sich, dass die meisten Stats vergleichsweise geringe Unterschiede aufweisen:
Trier ist nur NOCH etwas stärker im Zweierbereich und im Rebounding, insbesondere am offensiven Brett, und blockt deutlich mehr Würfe als Koblenz.
Im Prinzip wird es für Münster hauptsächlich wieder darum gehen, die Anspiele zu den Trierer Bigs zu minimieren und die Jungs unterm Korb vom Punkten und Rebounden abzuhalten. Umgekehrt wird Trier versuchen, die Münsteraner Dreier zu verhindern und sich mit Zirbes und Co. in der Zone zu behaupten.
Der Gameplan dürfte sich für Münster somit vermutlich nicht groß von dem gegen Koblenz unterscheiden, auch wenn die Qualität eines Maik Zirbes (33 Jahre, 2,08m, 257-facher BBL- und 75-facher Nationalspieler) sicher eine besondere Herausforderung werden wird, vor allem in der Pick-and-Roll-Verteidigung. Hat er erst mal den Ball in der Zone, dann tritt regelmäßig der „Seiferth-Effekt“ ein, will heißen, die Wahrscheinlichekit, dass ein Wurf vom ihm das Ziel verfehlt, sinkt auf magere 35,7%. Bei Andi waren es noch 40,7%.Trier und Münster haben bisher mit diesen Ergebnissen gegen folgende Gegner gespielt:
Offensiv und defensiv sind Münster und Trier in Summe bisher durchaus auf einem ähnlichen Level unterwegs. Münster gestattet dem Gegner 1,1 PpS mehr und erzielt selbst 1,1 PpS weniger als Trier. DefRTG und OffRTG sowie Pace sind vergleichbar, nur die Art, wie die Teams zu ihren Punkten kommen, unterscheidet sich. Bei Trier kommt viel aus dem Zweipunktbereich, bei Münster mehr von der Dreierlinie. Der Anteil der Punkte aus dem Zweierbereich ist bei Trier der vierthöchste der Liga (54,5%), Münster liegt auf Rang 15 (41,8%).
Münster hat hinter Jena und Bochum die drittbeste Dreierquote der Liga (37,2%), Trier liegt mit 27,7% auf Rang 15. Das beste Defensiv-Reboundteam der Liga (Münster) trifft auf das Team, welches die zweitmeisten Offensiv-Rebounds holt und bei den Total-Rebounds führt.
Noch kurz ein Blick auf die Protagonisten aus Trier. Neben Maik Zirbes (13,3 PpS/6,8 RpS) müssen die Münsteraner auf den US-amerikanischen Point Guard Marcus Graves (13,6 PpS/4,8 Ass.) und den Small Forward Clayton Guillozet (11,9 PpS) besonders aufpassen. Viel Arbeit wird es auf jeden Fall (wieder) für Adam Touray und Jonas Weitzel unterm Korb geben. Neben Zirbes warten da noch die Center Marten Linßen (2,03m, aus Paderborn kommend) und Marko Bacak (2,10m, von den Artland Dragons), die beide jeweils 3,8 RpS einsammeln. Und als wäre das nicht genug, gilt es auch noch Power Forward Moritz Krimmer mit 9,3 PpS und 5,1 RpS zu stoppen. Von der Dreierline kam bisher recht wenig von Trier. Einzig JJ Mann (aus Hagen, davor Leverkusen) ist richtig gefährlich und kommt auf 13 aus 31 Treffern (41,9%). Marcus Graves hat zwar schon 42 Versuche unternommen, davon aber nur 11 getroffen (26,2%).
Es wird trotz Trierer Dreierschwäche für Münster reichlich schwer werden, und auf dem geduldigen Papier ist Trier der Favorit. Aber beim aktuellen Flow der Uni Baskets in Kombination mit einer hoffentlich knallvollen Halle ist natürlich alles möglich!
P.S.: Da das Center-Duell Touray/Zirbes für den Ausgang des Spiels von größerer Bedeutung sein könnte, anbei noch ein Vergleich der beiden Spieler. Der sehr athletische Adam Touray bekommt es mit einem klassischen Center-Schrank zu tun, der knapp 20 kg mehr auf die Waage bringt. Spielzeitbereinigt (!) liegt Zirbes mit Ausnahme der Freiwürfe in praktisch allen Statistiken vorne. Ob das beim direkten Aufeinandertreffen der beiden auch so sein wird, werden wir sehen.
Der Tabellenvierte gegen den Fünften. Spielbeginn ist Samstag, 19.30 Uhr und der Livestream startet gegen 19.10 Uhr. Gästefans sind in Münster auch im Nicht-Gästeblock herzlich wollkommen . Es dürfte ein Fest werden!
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Die kapieren einfach nicht, dass naturgemäß die meisten Zuschauer Gästefans sind.
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To whom it may concern…
Aus der Spiel- und Veranstaltungsordnung vom 02.07.2023
§44 Abs. 5.1.:
[…]Im Sinne einer neutralen und informativen Berichterstattung ist darauf zu achten, dass eine starke Parteinahme der Kommentatoren vermieden wird.[…]ich wusste gar nicht, dass das Teil des Regelwerks ist.
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Bei mir schlagen da zwei Herzen in einer Brust. Als jemand, der sein ganzes Berufsleben Markenwelten kreiert und Marken positioniert hat, blutet mir das eine Herz. Es gibt nur wenige Vereine, die das Potential erkannt haben, welches in einer kreativen und idealerweise emotionalen Markenpositionierung steckt. Das kann in allen Bereichen helfen, wenn es gut gemacht ist. Von der Sponsorenakquise, über die Spieltagsgestaltung, die Berichterstattung, die Medienattraktivität, das Merchandising u.v.a.m., bis hin zur Attraktivität für potentielle Spieler/Coaches/Mitarbeiter etc…
Der Vereinsname ist da nur ein (erstes) Element. Für mich hat z.B. Rasta Vechta mit dem Namen bewusst oder unbewusst eine gute Basis für eine großartige Markenwelt geschaffen, die aus meiner Außensicht aber bei weitem (noch) nicht ausreichend ausdifferenziert und umgesetzt wurde. Aber vielleicht will man das auch gar nicht.
Das zweite Herz betrachtet die Tatsache, dass wir zumindest im Falle der ProA über die zweite Liga einer Randsportart reden und gutes Marketing nicht umsonst zu haben ist. Vordergründig kostet das zunächst Geld, ohne direktes Payback. Und die wenigsten Vereine sind offenbar bereit (oder in der Lage) in dieses Thema hinreichend zu investieren, denn mit einem “guten” Namen alleine ist es ja nicht getan.
Nicht nur im Falle von Münster gibt es natürlich auch “historisch gewachsene Gegebenheiten”. Bei Münster ist es die Zusammenarbeit mit der Uni. Bei den Baskets heißt es auf der Website, Zitat: […]Die Sportart [Basketball] ist damit prädestiniert für modernes Employer Branding im attraktiven Hochschulumfeld. Die WWU Baskets Münster und die Hochschulen Münsters sind ideale Plattform für Ihre Markenauftritte sowohl mit Produkten und Services als insbesondere auch als Arbeitgeber."[…]
U.a. hat das Thema Employer Branding in der Zielgruppe Akademiker für die Baskets Münster in der Sponsorenakquise sicher eine große Bedeutung. Und da passt natürlich die Tatsache, dass Münster eine attraktive Studentenstadt mit über 60.000 Studenten ist. An den Spieltagen können über 500 von ihnen umsonst in die Halle und es wird auch versucht das Event auf diese Zielgruppe auszurichten, z.B. mit einem professionellen DJ (“Warm-up für die Samstagnacht”). Konsequenterweise nimmt man diesen akademischen Link über den Begriff “Uni”, wie vorher bereits mit WWU, in den Namen auf.
Die Crux daran: “Uni” ist halt ein sehr rationales Ding und kann diesbezüglich so etwas wie z.B. Rasta nicht matchen. Klar, es gibt auch die VfL SparkassenStars, schlimmer geht halt immer .
Unter dem Namen Uni Baskets eine attraktive und konsistente, emotionale(!) Markenwelt aufzubauen, das wäre schon eine maximale Herausforderung, falls man das überhaupt möchte. Will man sich emotional positionieren, sollte ein “guter” (Marken-/Vereins-)Name im Idealfall schon für sich alleine stehend eine bestimmte Emotionalität implizieren. Mit einem guten Namen ist man schlicht schon einen Schritt weiter, man spart Geld. Überprüfen kann man das, indem man ungestützt Adjektive abfragt, die Menschen mit dem jeweiligen Namen verbinden. Wenn da wenig kommt oder es sogar in die falsche Richtung geht, muss der Name emotional aufgeladen werden, was regelmäßig teuer wird.
Fazit: Aus langfristiger Marketing-Sicht ist “Uni” sehr limitierend und wenig emotional. Trotzdem kann ich die Entscheidung im Falle Münster sehr gut nachvollziehen, da man letztlich auch viele Sponsoren genau mit dieser Uni-Positionierung akquiriert haben dürfte und eine plötzliche Aufgabe dieses Pfandes könnte kurzfristig durchaus mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein…
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Die SparkassenStars haben die rote Namenslaterne abgegeben.
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Die Point Guards der ProA im Vergleich
Ich habe mal ein Template gebastelt, um Spieler untereinander zu vergleichen. Je besser der Rang in der jeweiligen Kategorie, desto besser hat der Spieler abgeschnitten.
Nachfolgend die Stats für alle Point Guards der ProA, die in der jeweiligen Saison kumuliert mindestens 40 Minuten gespielt haben. Das Einziehen einer solchen Untergrenze ist notwendig, um eine gewisse Stabilität der Daten zu erhalten. Wenn jemand nur drei Minuten in der Saison gespielt hat und in dieser Zeit einen Dreier getroffen hat, wäre dieser spielzeitbereingt in Sachen Dreier die unangefochtenen Nr. 1 der Liga. Das würde keinen Sinn ergeben.
Die erste Tabelle zeigt die Saison 2022/23, incl. der Playoffs, da die Liga eine Statistik ohne die POs leider nicht zur Verfügung stellt. Wenn ein Spieler in der Kategorie FT-Q nicht auftaucht, dann hat er keine Freiwürfe geworfen (Division durch null…).
Die zweite Tabelle zeigt die laufende Saison 23/24 (Datenstand 30.12.), incl. Pokal, da die Liga eine Statistik ohne die Pokalspiele leider nicht zur Verfügung stellt. Auch hier gilt für FT-Q das oben Gesagte.
Durch Anklicken der Tabelle kann man diese lesbar vergrößern.
Die drei bzw. vier Point Guards der WWU- bzw. Uni Baskets Münster sind farblich unterlegt.
Jasper Günther war in der vergangenen Saison spielzeitbereinigt tatsächlich der Turnover-König aller Point Guards.
Ich wünsche allen einen Guten Rutsch ins neue Jahr!
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@Tor-T sagte in Erstklassig zweitklassig - Der inoffizielle Podcast über die 2. Bundesliga:
In Folge 8 gibt ProA- und BBL-SR Nico Rotter Einblick in seinen Alltag: https://anchor.fm/erst-zweitklassig
Diesen Podcast mit Nico Rotter sollte sich wirklich jeder reinziehen! Er gibt einen exzellenten Einblick in das Schiedsrichterdasein. Sehr professionell gemacht von Simon Schornstein. .
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@jsb & @Iso_Joe91
Danke für die Blumen! Solange es Spaß macht, ist es keine Arbeit . -
Passend zum Thema von PRO A MEMES
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Der Moderator macht mich fertig. Fix und fertig.
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Premiere am Deutschen Eck
Ich habe es ja nicht so mit Bayern München, Abteilung Fußball, wegen dieses in der Bayern-DNA verankerten „Mia san mia“-Großkotztums.
Wie komme ich da jetzt drauf…
Egal, Freitagabend geht es für die Uni Baskets erstmals gegen Koblenz. Koblenz? Da war doch was. Sie hatten sich nach Ende der Saison 21/22 neben Münster und anderen auch um eine Wildcard für den Aufstieg in die ProA beworben, bekamen sie aber nicht.
Nachdem Koblenz in der ProB-Saison 22/23 mit einem fetten Etat von 900.000€ die Südstaffel mit nur einer einzigen Hauptrundenniederlage (gegen Hanau) dominierte, gewannen sie auch die Playoffs und wurden in den beiden Finals gegen Vechta II überlegener Meister der ProB.Und auch wenn Koblenz nicht in Bayern liegt, will Klein ganz groß und hoch bis 2027/28 in die BBL hinaus und verkündete für die erste ProA-Saison einen Etat von 1,5 Mio€. Davon können die Uni Baskets garantiert nur träumen, aber die leisten sich vermutlich auch keine „Assessment Strukturen“, die die Spieler durchlaufen müssen, bevor sie zum durchlauchten Kreis der EPG Baskets gehören dürfen .
Koblenz macht jedenfalls Ernst und hat Top-Spieler wie Ex-BBLer und Power Forward Gabriel de Oliveira aus Leverkusen, Shooting Guard Delante Jones aus Schwenningen bzw. Tübingen und vor allem Power Forward Maurice Pluskota, den besten Rebounder der ProA-Saison 22/23 (10,3 RpS) aus Karlsruhe engagiert. Eigentlich fehlte nur noch Jakob Knauf, aber der unterschrieb in Frankfurt.
Koblenz ist somit stark besetzt. Sieben(!) Spieler haben in der laufenden Saison im Schnitt zweistellig gepunktet. In Münster sind es drei (Scott/Touray/Toomer), wenn man ein Auge zudrückt fünf (Carter, Pétursson, je 9,9 PpS). Und Koblenz hat(te) einiges an Pech mit Verletzungen. Beim letzten Testspiel vor der Saison traf es Point Guard Marvin Heckel, er musste mit einem zweifachen Außenbandriss sowie Innenbandriss am Sprunggelenk und einen Kapselriss fünf Wochen pausieren und konnte erst zum fünften Saisonspiel eingesetzt werden.
Auch Maurice Pluskota fiel lange wegen einer Verletzung am Handgelenk aus und stieg ebenfalls erst zum fünften Spiel in die Saison ein. Und als wäre das nicht genug, verletzte sich auch noch Delante Jones beim Heimspiel gegen Vechta II in Q3 so schwer am Knie, dass die Saison für ihn nach nur zwei Spieleinsätzen bereits vorzeitig beendet ist.
Die Verletzung von Marvin Heckel datiert vom 22. September, nur vier Tage später konnte man aufgrund der „hervorragenden Scouting-Prozesse“ bereits einen Ersatz verkünden: der kanadische Guard Marcus Anderson (PG), der bereits früher auf der Koblenzer „Shortlist“ stand und auch schon alle „Assessment-Strukturen“ durchlaufen hatte und in der letzten Saison noch bei den Paderbornern unterwegs war, ohne dort Bäume ausgerissen zu haben, war rechtzeitig zum Saisonbeginn vor Ort. Er bekam einen befristeten Vertrag und durfte nach dem sechsten Spiel gegen seinen früheren Arbeitgeber Paderborn seine Sachen wieder packen, nachdem er in sechs Spielen nur 1,5 PpS, 1,3 Assists, 0,7 RpS und 33,3% 2P aufgelegt hatte.
Die Assessment-Strukturen überzeugen mich .Topscorer bei den Rheinland-Pfälzern ist Gabriel de Oliveira mit 15,9 PpS. Der 2,01m große litauische Power Forward Rytis Pipiras folgt mit 13,5 PpS und 5,7 RpS, und 2,06m-Center** Moses Pölking** kommt auf 12 PpS und 6,3 RpS. US Point Guard Robert Hall III, der bisher mit 33:15min/Spiel ein unverzichtbarer Faktor in den Spielen der Koblenzer war, ist auch der beste Dreierschütze des Teams (18/44, 40,9%) und legt im Schnitt 12,6 PpS und 5,4 RpS auf.
Wie wichtig der bereits erwähnte Marvin Heckel für Koblenz ist, zeigen die acht Assists, mit denen er seine Teammates nach seiner Verletzung im Schnitt der letzten drei Spiele versorgte sowie die 11,7 PpS. Maurice Pluskota konnte bei seinen drei Einsätzen 11 PpS und gute 7,3 RpS beisteuern. Als siebter zweistelliger Scorer ist noch der US Shooting Guard Alec Jordan Plitzuweit zu nennen (10 PpS), der mit 37,8% der zweite gefährliche Dreierschütze ist.
Wie stehen die Chancen für Münster, dieses Team mit großen Ambitionen, welches alles andere als ein gewöhnlicher Aufsteiger ist, am kommenden Freitag in der CGM Arena zu schlagen? Locker aus der Hüfte gesprochen und in Anbetracht der aktuellen Form und des Spirits in der Uni-Truppe liegt ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen.
Aber schauen wir mal auf die Fakten… Ihr müsst jetzt tapfer sein…
Manchmal ist auch für Excel die FIBA-Pause zu lange, und dann kommt es auf gewöhnungsbedürftige Ideen. Eine davon stelle ich hier mal vor. Triggerwarnung an alle, die sich von bunten Charts genervt fühlen!!
Da das folgende Chart beim ersten Ansehen nicht wirklich selbsterklärend ist, erläutere ich es kurz.
Auf der Abszisse sind die verschiedenen Stat-Kategorien genannt, auf der Ordinate ist eine Indexierung abgetragen. Das Chart unterteilt sich zwecks Übersichtlichkeit in zwei Bereiche, links und rechts des schwarzen Balkens, dazu gleich mehr. Normalerweise hat das Chart 18 Linien, eine für jedes Team. Im Chart unten sind nur Münster (grüne Linie) und Koblenz (rote Linie) aktiviert. Die Linien geben den Index von Münster bzw. Koblenz in der jeweiligen Stat-Kategorie an, bezogen auf das beste Team der Liga in der jeweiligen Stat-Kategorie. Alles ist spielzeitbereinigt berechnet!
Beispiel, 3P-M: Bochum trifft die meisten Dreier der Liga (12,1 pS) und wird als 100% gesetzt. Münster trifft 10,2 Dreier, Index entsprechend 84,3. Koblenz trifft 8,1 Dreier, Index damit 66,9. Diese beiden Werte sind im Chart abgetragen, und dazwischen ist ein dicker grüner Balken zu sehen, der lediglich die Differenz markiert. Grün ist er deshalb, weil Münster in dieser Kategorie besser* ist als Koblenz. Wenn der Differenzbalken rot ist, ist Koblenz besser* als Münster. (*bei der Pace ist „besser“ durch „schneller“ zu ersetzen). Die kleinen schwarzen Striche markieren die „unterste Auffanglinie“, also den jeweils schlechtesten Kategoriewert aller 18 Teams. Rechts des schwarzen Balkens sind die „negativen“ Stats abgetragen, d.h. solche, bei denen die Leistung umso besser ist, je kleiner der Wert. Je größer also hier der Index, desto schlechter (= größer) ist der Wert. Die Trennung habe ich vorgenommen, da das Chart sonst zu stark zusammenschrumpft.
Vorteil dieser Art der grafischen Darstellung: Sie zeigt nicht nur, welches Team besser abschneidet, sondern auch, wie groß der Abstand der Leistungwerte ist.
Bitte beachten: Diese Darstellung ist, wie alle anderen vergleichenden Darstellungen, im Prinzip nur nach den Spieltagen 17 und 34 voll aussagefähig, da es nur dann zwischen den Teams keine Verzerrungen durch unterschiedliche Gegner gibt. M.a.W., nach sieben Spieltagen ist es eher ein seichter Hinweis oder eine Spielerei, mehr eben nicht.
Fazit des Charts: Koblenz ist eher das Zweipunkt-Team, Münster das Dreipunkt-Team. Beide Teams erzielen pro Zeiteinheit fast gleich viele Punkte, Koblenz gestattet dem Gegner knapp sieben Punkte mehr pro Spiel und spielt signifikant mehr Assists (17,4 v.s. 13,3 von MS). Klare Vorteile für Münster beim Rebounding, dafür klaut Koblenz dem Gegner deutlich häufiger den Ball.
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Schaut man näher auf DefRTG, OffRTG und Pace, zeigt sich folgendes Bild:
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Münster sowohl beim DefRTG als auch beim OffRTG etwas stärker, Koblenz mit dem schnelleren Spiel, d.h. mit deulich mehr Possessions.Um das Number Crunching auf die Spitze zu treiben, anbei noch diese beiden Darstellungen, die zeigen, bei welchen Stats Koblenz bzw. Münster ihren bisherigen sieben Gegnern über- oder unterlegen waren. Läuft die grüne Linie im hellen Bereich ist man überlegen, läuft sie im roten Bereich unterlegen. Eigentlich selbsterklärend.
Links Koblenz, rechts Münster.
Diese Gegner waren…
.Abschließend noch die direkte Gegenüberstellung der Leistungen von Koblenz und Münster, letztlich nur eine andere Darstellungsform des allerersten Charts.
Damit ist klar, wo die Stärken und Schwächen der Teams liegen.
Jetzt darf man gespannt sein, wer am Freitag auflaufen kann und wer in diesem allersten Aufeinandertreffen beider Teams in einem Liga-Spiel der zweiten BBL als Sieger vom Parkett geht. Platz 9 gegen Platz 4, Tip-Off ist 19.30 Uhr und zum Livestream geht es hier.
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P.S.: Für den Koblenzer Head Coach Pat Elzie, den sympathischen Ex-Gießener PF und Center, wird es das siebte Spiel als Coach gegen Münster werden. Ein Urgestein des deutschen Basketballs, der nunmehr auf über 39 Jahre Spiel- und Coaching-Praxis in Deutschland (mit kurzen Unterbrechungen) zurückblicken kann.
Seinen ersten Einsatz in Deutschland hatte er in der Saison 1984/85 für das BBL-Team des MTV 1846 Gießen.
Hinten von links: Masseur Matthias Stary, Betreuer Harry Ely, Konditionstrainer Heino Dörr, Olaf Teetz, Emanuell Kaufmann, Christoph Wysocki, Patrick Elzie, Cheftrainer Günther Lindenstruth. Vorne von links: Christoph Seifert, Jürgen Süßlin, Frank Lechner, Josef Waniek, Michael Koch, Joachim Huttel. Es fehlt: Co-Trainer Hans Heß.(Team MTV 1846 Gießen, Saison 1984/85)
Fotoquelle -
https://www.instagram.com/reel/C2p9vbMrSnv/?igsh=a2hzYzd5YWJka2lx
Dem ist nichts hinzuzufügen .
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For those who are interested…
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TW: Lang!
Connor Harding schon ein König!
Wir schreiben den 14.12.2019. Gerade sieben Tage ist es her, dass Münster am Berg Fidel gegen Bochum sein Heimspiel denkbar knapp mit nur einem Punkt verlor. Bis Mitte des dritten Viertels hatte Münster geführt, dann wurde Bochum stärker, kam ran und erreichte beim 51:46 die höchste Führung im Spiel. Es folgten viele Führungswechsel, bevor José Medina 22 Sekunden vor Spielende seinen zweiten Freiwurf zum 65:63 für die Baskets trifft. Wenig später, Schockstarre. Bochums Conner Washington versenkt seinen einzigen Dreier des Spiels und bringt 2475 Zuschauer zum Schweigen. Das letzte Spiel der Hinrunde war verloren.
Schon eine Woche später die Revanche in Bochum. Ich fahre hin. Mein erster Besuch in der Rundsporthalle. Münster führt mit 65:63, als Mark Gebhardt zwei Sekunden vor der Schlusssirene ausgleicht. Overtime! Münster gewinnt das Dramaspiel mit 73:67.
Apropos Drama. Samstag gabs das Déjà-vu.
Wieder Rundsporthalle. Wieder gegen Bochum. Das ewige Duell.
Schon vor dem Spiel war klar, dass es stimmungsvoll werden würde. Die Gästetribüne ausverkauft und viele weitere Münster-Fans im Hallenrund.Und was soll ich sagen, es war der komplette Wahnsinn! Kein Autor hätte ein besseres Drehbuch für dieses Spiel schreiben können.
Münster von Anfang an voll konzentriert, mit einer erdrückenden Defense und deutlich verbesserten Offensiv-Aktionen. Schon die ersten Minuten werden von Andreas Seiferth und Connor Harding geprägt, gegen die Bochum einfach keine Gegenmittel findet. Zweieinhalb Minuten keine Punkte für Bochum. Fünf von sechs Dreierversuchen gehen daneben. Bochum hat keinen Zugriff auf das Spiel. Was mich wundert, Top-Mann Garrison steht bei Bochum nicht in der Starting-Five. Erst beim Stand von 8:14 aus Bochumer Sicht greift Garrison ins Geschehen ein, ohne Wirkung zu erzielen. Mit 13:21 gewinnt Münster das erste Viertel.
Und so geht es in Q2 weiter. Über vier Minuten kein einziger Feldpunkt für Bochum. Die Baskets-Defense ist eine Macht. Dreimal Seiferth, und es steht 13:27.
Ein paar Worte zu Andreas Seiferth. Es ist diese unglaubliche Erfahrung und geradezu provokante Ruhe, die er ausstrahlt. Nie hektisch und immer planvoll guided er seine Mitspieler. Hat er erst den Ball im Low Post, ist es für den Gegenspieler eigentlich schon zu spät. Münster war immer ein High-Speed-Team. Das ändert sich mit Seiferth. Erstmals kann man auch hocheffizient das Tempo rausnehmen und trotzdem punkten. Einzig seine Dreierversuche finde ich wenig hilfreich. In seinen letzten 100 BBL-Spielen hat er zwei aus 16 getroffen. Für die Baskets steht er aktuell bei null aus sechs.In Q2 hat Bochum weiterhin keine Chance, Münster zu stoppen. Und nicht nur das, die eigenen Wurfquoten sind grottig. Ganze acht Punkte aus dem Feld für Bochum im zweiten Viertel. 29% Feldwurfquote in der ersten Halbzeit.
Drei Minuten vor der Halbzeit kommt Oli Pahnke ins Spiel. Der personifizierte Pit Bull der Münsteraner Defense. Gnade jedem Gegenspieler, wenn er zubeißt. Seit seinem ersten Spiel für Münster am 16. Oktober 2020 hat er kein Spiel verpasst, bevor er nach 56 Einsätzen im ersten Pro A-Spiel in Hagen nicht zum Zuge kam. Gegen Kirchheim waren es dann magere 13 Sekunden. Wie wichtig er als Rollenspieler sein kann, zeigt sich am Samstag in diesen drei Minuten. Zunächst ein dynamisches Lay up zum 18:36, und dann macht er „den Reuter“ aus dem Hagen-Spiel. Pass von Jasper Günther und Oli Pahnke mit Buzzer-Beater-Dreier zum Halbzeitstand von 24:44 (Q2: 11:23). Die Mitspieler flippen, die Gästetribüne bebt, es ist die Hölle los! Es war exakt sein 10. Dreier im Trikot der Baskets in einem Ligaspiel.
Münster führt mit 20 Punkten. Ich erwähne das deshalb ausdrücklich, weil Münster seit Aufstieg in die Pro B in 111 Spielen NOCH NIE ein Spiel verloren hat, wenn sie zur Halbzeit mit mindestens 16 Punkten führten. Auch deshalb freuen wir uns recht entspannt auf den finalen Showdown, wohlwissend, dass Bochum keinesfalls ohne eine deutlich heftigere Gegenwehr aus der Kabine kommen wird.
Aber doch bitte nicht gleich so!!
Niklas Geskes schneller Dreier wird noch von Connor Harding nach Assist von Seiferth gekontert. Doch Bochum trifft plötzlich munter weiter und spielt auch in der Defense deutlich aggressiver. Münster wirft viel daneben, wird zu Turnovern gezwungen. Sieben an der Zahl, und damit in Q3 genauso viele wie in der ganzen ersten Halbzeit. Der Vorsprung schmilzt. Er schmilzt bedrohlich. Aber hey, auf Statistik war doch schon immer Verlass, oder? ODER?? Locker bleiben.
11 Punkte liefert der bärenstarke Garrison in Q3 für Bochum ab. Das Viertel geht mit 31:17 an Bochum, und plötzlich steht es nur noch 55:61. Oops!
Eine Minute ist in Q4 gespielt, als Tom Alte Adam Touray blockt. Und als wäre das nicht schon genug, knallt er im direkten Gegenzug noch einen Dunk durch die Reuse. Nur noch +4 aus Sicht der Baskets. Es waren mal +20! Und spätestens als Jonathan Andre einen Dreier zum 60:61 trifft, erreicht der Lärmpegel einen Höhepunkt, und wir reiben uns verwundert die Augen.
Was mich positiv überrascht: Björn Harmsen bleibt ruhig. Keine Wutausbrüche. Die Mega-Schwäche sind weiterhin die Turnover. Wenn ich richtig gezählt habe, kommen in Q4 weitere 10(!) dazu. Kapitale Fehlpässe verhageln viele Möglichkeiten. Stefan Reuter mit seinem einzigen Dreier zum 60:64 verschafft etwas Luft, aber Garrison ist zunehmend unwiderstehlich und verkürzt seinerseits auf 63:64.
Als Andre dann seinen nächsten Dreier zur allerersten Führung für Bochum trifft, gibt es kein Halten mehr. Spätestens jetzt liegen die psychologischen Vorteile klar bei Bochum. Keinen Cent würde ich jetzt noch auf einen Sieg der Baskets setzen. Der Spielverlauf in der zweiten Halbzeit gibt dazu keinen Anlass, zu klar kippt das Spiel zugunsten der Bochumer.
Es folgen zwei Freiwürfe des sicheren Freiwurfschützen Seiferth zum Ausgleich, anschließend vier Geske-Punkte und ein weiterer Dunk von Tom Alte zum 72:66. Auszeit Münster und Frust im Gästeblock. Noch 2:03min zu spielen. Airball Geske. Im Gegenzug wird Darien Jackson gefoult und geht an die Linie. Noch 1:22min. Er trifft nur einen, Rebound bei Münster. Connor Harding, der Mann ohne Nerven, bekommt den Ball und zaubert einen Dreier mit Brett zum 72:70 ins Netz. Ekstase!
Noch 1:10min. Garrison verwirft einen Dreier, im Gegenzug wird Seiferth gefoult, trifft wieder beide Freiwürfe zum Ausgleich. 72:72, noch 33 Sekunden. Foul an Alte, Auszeit Münster. Alte geht an die Linie. Noch 17 Sekunden, aber er verwirft beide. Aufatmen und Hoffnung für Münster. Darien Jackson für die Baskets im Ballvortrag, noch fünf Sekunden, Drive durch die Bochumer Zone, Lay up, der Ball tänzelt auf dem Ring…, aber geht nicht rein. Overtime!
Meine Nerven! Ich bin zu alt für diese Sch….!
Zum zweiten Mal bin ich dieser Halle, zum zweiten Mal gibts Nachschlag.
Für Münster die zweite Overtime im dritten Pro A-Spiel. In Hagen ging es schlecht aus. Und jetzt?10 Sekunden sind in der OT gespielt, und Garrison gibt den Connor Harding mit eiskaltem Dreier zum 75:72. Geht das schon wieder los? Jackson mit Turnover, Drescher mit Notwurf für Bochum. Jackson auf der 1 für Münster, Pass zu Seiferth. Und was macht der Mann?? Er (ver)wirft einen Dreier! Was soll das? In dieser absolut kritischen und entscheidenden Spielphase. Ich verstehe es nicht. Auch Bochum leistet sich durch Geske einen weiteren TO, den folgenden Fast Break schließt Münster durch Seiferth zum 75:74 ab. Dann wirds hektisch. Erst Fehlwurf Garrison, dann Turnover Jackson und Drescher versiebt einen vermeintlichen leichten Korbleger. Garrison kommt an den Ball und haut diesen per spektakulärem Slam Dunk durch den Ring (77:74). Hallo? Der Mann misst 185cm. Wie hoch war der überm Korb? Unglaublich! Die Halle steht Kopf. Auszeit Münster.
Was es jetzt braucht, sind eiskalte Jungs ohne Nerven. Emotionslos und treffsicher. Wie hieß er noch? Richtig, Connor Harding per Dreier zum Ausgleich, 77:77, sooo wichtig! Noch 2:23min zu gehen.
Zwei Freiwürfe nach Foul von Harding an Geske. Geske zeigt Nerven, verwirft den ersten. Der zweite sitzt (78:77). Seiferth im Post up, passt zu Connor Harding. Und? Dreier, was sonst! 78:80. Wie cool kann man sein? Ich bin begeistert! Garrison verwirft 1:20min vor dem Ende. Jetzt kommt die beste Jackson-Szene des Spiels. In typischer Kendall McCullum-Manier sprintet er durch Bochums Defense und stellt per Lay up auf 78:82. Noch 57 Sekunden… Auszeit Bochum. Ich kann nicht mehr! Geske mit Einwurf im Vorfeld, Garrison zum 80:82. Foul an Jackson, zwei Freiwürfe, nur einer geht rein. 80:83, noch 40 Sekunden. Garrison und immer wieder Garrison mit Drive zum Korb, 82:83.
Im Gegenzug schießt Connor Harding einen kapitalen Bock. Turnover! Gerade jetzt. Gerade er. Zur absoluten Unzeit! Und Bochum? Garrison kopiert Harding und lässt sich von Jackson den Ball klauen. Es folgt ein schnelles Foul und zwei Freiwürfe für Harding. Noch 3 Sekunden auf der Uhr. Der erste geht daneben, der zweite auch. Absichtlich? Man weiß es nicht. Rebound Bochum und Notwurf von Geske. Daneben!
ENDE!
Münster gewinnt für mich überraschend nach einem wahnwitzigen Spiel in Bochum. Eigentlich waren es drei unterschiedliche Spiele in einem: 1.HZ, 2.HZ, OT. Die Halle gehört Münster. Es erinnert jetzt alles an den 3. Mai 2019. Endspiel um die Pro B-Meisterschaft in Leverkusen. „Münster, Münster!“ hallt es minutenlang durch die Halle. Ausgelassene Freude und Begeisterung bei Fans und Spielern. Ein phantastischer Abend geht zu Ende. Björn Harmsen im Interview nach dem Spiel tiefenentspannt, Cosmo Grühn mit einem Dauergrinsen.
Das Spiel wurde m.E. in der ersten Halbzeit und in erster Linie in der Defense gewonnen. Für die erste Hälfte habe ich ein Defense-Rating von 64,5 berechnet. Das ist schon mehr als knackig. Natürlich gehörte am Ende auch etwas Glück dazu.Münster ist endgültig in der Liga angekommen, hat in der Overtime sehr erwachsen gespielt und die Nerven behalten. Seiferth ist auf der 5 ein Ausrufezeichen in der Liga. Jackson kann mit seiner Athletik Spiele entscheiden. Und Connor Harding ist eine Hammerverpflichtung. Hoher Basketball-IQ und geniale Wurfqualität. Er hat sechs aus neun Dreiern getroffen. Es gab in den letzten 111 Ligaspielen nur einen Spieler, der für Münster zwei Mal je sechs und ein Mal sogar sieben Dreier in einem Spiel traf: Jan König. Mit dem Spiel in Bochum ist Connor Harding schon in seinem dritten Spiel in diese „Königsliga“ aufgestiegen.
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Die Siege der Anderen
Die positiven Nachrichten zuerst:
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Der Verein hatte zusammen mit Sponsoren drei kostenlose(!) Fanbusse organisiert, die Stimmung bei den ca. 200 Münsteraner Fans im Castello war schon vor dem Spiel überragend.
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Andi Seiferth hat zum 25. Mal in dieser Saison zweistellig getroffen und sein achtes Double Double aufgelegt (26P/10R). Die 26 Punkte markieren den Bestwert, den er bisher für die Baskets in einem Spiel erzielen konnte.
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Zudem hat er erstmals seit Beginn seiner BBL-Karriere in 2009 vier Dreierversuche in einem Spiel unternommen und so viele getroffen wie noch nie, nämlich drei.
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Mit 39 hat Seiferth den zweithöchsten Effektivitätswert aufs Parkett gezaubert, der jemals von einem Baskets-Spieler seit Aufstieg in die ProB erzielt wurde. Nur Helge Wezorke gelang am 13.11.21 gegen Schwelm mal eine 40.
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Die Schiedsrichterleistung des Trios Pawlik/Kotlyar/Müller war hervorragend.
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Münster kann noch die Playoffs erreichen .
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Münster war mit 11 Spielern angereist.
Und jetzt wird es unangenehm.
Von den 11 Spielern spielten 10.
Von den 10 Spielern schaffte es einer in sechs Minuten Spielzeit absolut allen statistischen Werten zu entkommen.
Von den verbliebenen neun konnten zwei in zusammen 23 Minuten Spielzeit ganze zwei Pünktchen, einen Rebound und einen Turnover beisteuern, mit einer Effektivität von 0 bzw. -1.
Dann waren es noch sieben, wovon einer, wie so oft, in achteinhalb Minuten mit zwei Punkten, zwei Rebounds, drei Fouls(!), einem Turnover und einem Block mit einer Effektivität von 3 kein Faktor war.
Unter den verbliebenen sechs Spielern waren dann die beiden phasenweise heftig überforderten Point Guards, die jeweils mit mehr Turnovern als Assists glänzten und die man manchmal mangels Anspielstationen bemitleiden musste.
Und ein Seiferth, Touray, Harding und Doležay, die können es halt nicht alleine richten, wenn von der Bank praktisch nichts kommt. 65 der 82 Punkte und 13 der 19 Assists kamen nur von diesen vier Spielern! Seiferth, Harding und Doležay waren die einzigen erfolgreichen Dreierschützen!! Von den für diese Aufgabe normalerweise sonst noch zuständigen Schützen kam nichts!
Dass man unter diesen Bedingungen so lange mithalten konnte, das war für mich die eigentliche Überraschung dieses Spiels.
Münster hat wieder die Erfahrung machen müssen, dass man sich als „langsam“ spielendes Team gegen ein tiefer besetztes und schnell spielendes Team mit vielen athletischen Guards, allen voran Ryan Richmond, extrem schwertut. Anderson, Richmond und Coplin waren kaum zu stoppen. Es ist wirklich eine Augenweide, wie ein Richmond seine Gegenspieler nach Belieben austanzt und auch von der Dreierlinie hochprozentig trifft. Sein Blick ins Gesicht von Harmsen nach einem solchen Dreier Ende Q3 sprach für mich Bände…
Das Athletikdefizit ist nach dem verletzungsbedingten Aus von Darien Jackson noch auffallender. Wenn dann drei der sonst oft guten Dreierschützen gar nichts bringen, dann geht es nur noch über Seiferth oder Einzelaktionen durch die Zone. Alles dann für den Gegner sehr leicht auszurechnen und zu matchen. Die beiden Bigs von Düsseldorf, Boner und Möller, kamen recht früh in Foul-Trouble und mussten sich zurückhalten, was Andi Seiferth in die Karten spielte. Von Günther kam zu wenig, und auch Pétursson hat mich gar nicht überzeugt.
Neben Seiferth haben nur Harding und Doležay und mit leichten Abstrichen Touray voll geliefert. Und das war halt irgendwann zu wenig. Wenn ein Connor Harding über fast 37 Minuten gehen muss, ist das ein Armutszeugnis für die Bankspieler.
Einzig Q1 ging an die Baskets, alle weiteren Viertel gingen verloren, die zweite Hälfte sowieso. Wieso sowieso?? Weil Münster tatsächlich ausnahmslos ALLE zweiten Halbzeiten in den letzten 10 Spielen verloren hat, dabei auch neun der letzten 10 vierten Viertel! Das ist so frappierend, dass die Gründe für mich nur im konditionellen Bereich liegen können. Es kann nicht sein, dass man in den zweiten Halbzeiten spontan das Spielen verlernt, und auch Foultrouble kann nicht der Grund sein.
Was mich ganz besonders irritiert, ist die Tatsache, dass sich das Team in den letzten Wochen scheinbar zurückentwickelt. Klar, Touray und Grühn waren verletzt, Darien Jackson ist ausgeschieden. Aber was ist mit Reuter, Weß, Pétursson, Günther, Jones? Spürt man da schon die Länge der Saison? Gehen die schon auf dem Zahnfleisch? Oder ist es einfach so, dass sich die anderen Teams schneller entwickelt haben und deshalb das Delta zu Münster stärker auffällt? Ich hatte damit gerechnet, dass man in dieser Phase der Saison, nachdem man über ein halbes Jahr zusammen gespielt und trainiert hat, ein weitgehend blindes Spielverständnis an den Tag legt. Dass alle Plays im Schlaf gelaufen werden können und man als Mannschaft stabil ist und den Höhepunkt der Leistungsfähigkeit erreicht hat.
Stattdessen scheinbar Rückschritte an allen Ecken. Z.B. die Defense zur Verhinderung von Dreiern. Das war zeitweise eine absolute Katastrophe! Anbei acht Szenen aus dem Spiel. Man beachte die Position der Abwehrspieler. Da ist es kein Wunder, dass Düsseldorf 12 von 24 Versuchen reinnagelt.
Am Ende ging der Sieg mit 93:82 verdient an Düsseldorf. Ein Ryan Richmond (Topscorer bei Düsseldorf), der ja gerne mal als ein Spieler hingestellt wurde, dem Assists eher abgehen und der lieber sich selbst im Fokus hat, lieferte sieben Assists ab. Zusammen mit Anderson und Coplin waren es 16, insgesamt für Düsseldorf 22.
Bei Günther waren es zwei, bei Pétursson drei. Das reicht halt nicht.Was mir große Sorgen macht, ist die gefühlte Ratlosigkeit bei Björn Harmsen. Ich habe ihn auf einer
noch nie so frustriert wahrgenommen. Er hat viel zu viel Erfahrung und Know how, um nicht zu wissen, dass mit dem Team in dieser Verfassung nicht mehr viel zu holen sein wird.Und damit sind wir bei der Zukunft. Ich traue Münster in der aktuellen Form nur noch einen Sieg in Schwenningen zu, falls sie nicht in die Falle laufen, Schwenningen zu unterschätzen. Immerhin hat Schwenningen noch im vierten Viertel gegen Vechta (ohne Agee) geführt. Im Moment fehlt mir die Phantasie, wie man gegen die anderen fünf Gegner aus Bochum, Karlsruhe, Quakenbrück, Paderborn und Dresden gewinnen will. Gerne würde ich mich überraschen lassen…
Geht man von diesem einen Sieg in Schwenningen aus, muss Leverkusen noch mindestens vier Siege aus den letzten sechs Spielen UND Düsseldorf noch mindestens drei Siege aus den letzten sieben Spielen holen, um Münster auf Abstiegsplatz 17 zu schubsen.
Meine Überzeugung ist die, dass Düsseldorf das bei dem Restprogramm durchaus schaffen kann. Leverkusen traue ich vier aus sechs eher weniger zu, aber das Team ist brandgefährlich und hat deutlich mehr individuelles Potential, als es in den letzten Spielen aufs Parkett gebracht hat. Ausgeschlossen sind vier Siege also keinesfalls.
Somit wird den Siegen der Anderen in der Crunchtime der Saison eine überaus große Bedeutung zukommen. Aber noch haben es die Baskets selbst in der Hand, das Abstiegsgespenst zu vertreiben.
Ich lege mich fest und tippe zum Ende der Saison auf Platz 16 für Münster und einen Verbleib in der ProA.
Anbei der Spielverlauf:
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Wünsche allen Fans der 46ers einen richtig geilen Abend! Die Mutter aller Derbys in einer ausverkauften Osthalle, mehr geht nicht. Das wird bestimmt episch! Wäre gerne dabei gewesen, hat aber nicht geklappt, deshalb lass ich mich von Schorni unterhalten.
Haut se wech, die Frankforder!
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@Roomalainen sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Spielweisen, Qualitäten, Budgets der ProA-Teams sind völlig unterschiedlich ausgerichtet.
Dann sollte die Liga ganz schnell alle Statistiken entfernen, da diese diese Selbstverständlichkeiten alle ignoriert.
- SGs und PGs bunt gemixt (verfälschend, drei Münsteraner allesamt PG)
Hatte ich ausdrücklich dazugeschrieben, spielt aber für den Vergleich von assistgebenden Spielern (nicht ausschließlich PGs) gar keine Rolle.
- 4,5-Assists-Mann Hornsby, zum Zeitpunkt der ausgewählten Spieler in den Top 20, willkürlich ignoriert (verfälschend).
Bullshit. Ich hatte die Auswahl auf Basis der ABSOLUTEN Assists getroffen, steht auch dabei. Da war Hornsby mit bis dahin 36 Assists nicht dabei.
- Gar noch einen anderen Wettbewerb (Pokal), den aber die 20 Spieler gar nicht alle gespielt haben, dazugemixt (verfälschend).
Die Liga weist in der Top-Performer-Statistik leider nur die die Gesamtstats (incl. Pokal aus). Spielt aber zum Beispiel bei der Berechnung einer Assist-Turnover-Ratio praktisch keine Rolle.
- Spielzeit nicht berücksichtigt (verfälschend).
Deshalb steht da auch “pro Spiel” und nicht spielzeitbereinigt. Aber du kannst die etwas zeitaufwendigere Spielzeitbereinigung gerne selbst vornehmen. Bin gespannt auf deinen ersten konstruktiven Beitrag…
- u. v. m.
Was noch?
Statistischer Fakt I: Spitzenreiter Geske (8,1 Assists) hat mit Bochum vier Siege weniger als Münster mit Toomer, Günther und Petursson.
Das hat jetzt genau was mit der wertfreien statistischen Darstellung zu tun?
Statistischer Fakt II: In Bochum gewann 2,7-Assistgeber Günther mit Münster das Spiel gegen 8,1-Assistgeber und Spitzenreiter Geske. Günther gewann den Assist-Vergleich mit Geske 5:4 und hat auch noch über sechs Minuten weniger gespielt!
Dieses einzelne Spiel hat jetzt genau was mit der wertfreien statistischen Darstellung zu tun?
Wenn ich nicht wüsste, aus welcher Ecke deine destruktiven Postings kommen, würde ich mich wundern. Bin gespannt, ob und wann du hier erstmals inhaltlich etwas Konstruktives beiträgst, bei deinen Insights. Würde mich und sicher auch viele andere freuen.
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Münster im Streckbetrieb chancenlos
46 Stunden Regeneration waren für Münster offenbar nicht ausreichend, weder körperlich noch mental. Vielleicht gab es keine Eistonne, oder das Eis war schon geschmolzen. Jedenfalls merkte man an allen Ecken und Enden, dass das Fitnesslevel nicht ausreichte, um scheinbar deutlich fitteren Dragons ausreichend Paroli bieten zu können. Das wirkte sich besonders in der Defense aus, die ständig viel zu spät war und den Quakenbrücker Schützen wiederholt freie Würfe ermöglichte.
Auch die Dragons hatten am Freitag ein Spiel, deshalb stellen sich Fragen…
Der grundsätzliche Wille schien vorhanden, aber ich hatte trotzdem den Eindruck, dass im Unterbewusstsein die Bereitschaft nochmal an die absolute Grenze zu gehen, also dahin, wo es so richtig wehtut, nicht mehr vorhanden war. Eine Ausnahme stellte für mich Jasper Günther dar. Er rackerte, was das Zeug hielt, ihm war keine Müdigkeit anzumerken. Und auch Hilmar Pétursson hielt gut mit.
Diese beiden Bilder spiegeln symbolisch die Defense-Leistung der Baskets wider:
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Offenbar hatte man den Dragons-Power Forward Perry als Schützen gar nicht auf der Rechnung. Der ballerte von der Dreierlinie lustig drauf los, meist völlig freistehend. Im Ergebnis traf er vier aus sieben (57%). Von William Francis Christmas ganz zu schweigen (3/3, 100%). Auch seine Kreise konnte kein Baskets-Spieler effektiv eingrenzen, was ihm ein Double-Double (20 P/12 R) ermöglichte.
Die Dragons hatten Münster sauber analysiert. Andreas Seiferth möglichst aus dem Spiel nehmen und den Dreierschützen auf den Füßen stehen. Diese Taktik ging auf, zumal Seiferth nicht seinen besten Tag erwischte und auch selten so viele Airballs von jenseits der Dreierlinie flogen. Die Rebound-Überlegenheit (43/26) war sicher auch für das Trio Seiferth/Touray/Jones frustrierend. Und nur fünf getroffene Dreier der Baskets sind eine magere Ausbeute. Auch Connor Harding war in diesem Spiel kein Faktor. Vier verworfene Dreier, 20% aus dem Feld, das ist nicht seine Kragenweite.
Was auf Seiferth & Co. unterm Korb wartete…. Symbolbild.
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Hinzu kam die klare athletische Überlegenheit der Dragons. Das ist eine echte Achillesferse der Baskets. Weder Reuter noch Grühn oder Weß können die Athletik eines Perry oder Christmas matchen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Jordan Jones hat mich wieder mal enttäuscht. Ich fand sein Auftreten lethargisch und träge. Immer, aber auch wirklich immer kommt er die entscheidenden Zehntel zu spät, ist einfach zu langsam in seinen Bewegungen. Als Folge drei Fouls und viel Zeit auf der Bank. Kann er es nicht besser oder fehlt ihm die Motivation? 3,7 Punkte aus dem Feld im Schnitt der ersten sieben Spiele sind aus meiner Sicht für einen (US-Import-) Center indiskutabel. Bin gespannt, wie das mit ihm weitergeht.
Darien Jackson ist athletisch sicher über jede Kritik erhaben. Aber reicht das? Erfüllt er die Erwartungen, die mit seiner Verpflichtung in ihn gesetzt wurden? Er erinnert mich an einen Flummy. Kann unheimlich schnell sein und sehr hoch springen, alles Weitere ist unvorhersehbar.
Doppelspieltage sind vielleicht nicht das Ding der Baskets. Das famose Freitagsspiel hatte zu viele Körner gekostet. Ein nochmaliger Kraftakt war ihnen offenbar nicht möglich. Die Dragons waren von der ersten Minute an heiß auf das Spiel, zogen ihr Ding mit großer Disziplin und Ruhe konsequent durch. Nur Ende Q2 litt die Konzentration für ein paar Minuten, brachte sie jedoch nicht in echte Bedrängnis. Der Sieg der Dragons ist somit verdient und geht voll in Ordnung.
Fazit aus Baskets-Sicht: Abhaken!
Das schönste des Abends war aus meiner Sicht die Halle. Was für ein Schmuckkästchen! Da schlägt schon beim Betreten das Gänsehaut-o-Meter mächtig aus. Und die Orga hat gezeigt, was so alles möglich ist. Vom selbstlesbaren Handy-Ticket über Indoor-Pyro, Nebel, Lightshow usw… Ein durchgängiges Event. Und ich oute mich als Klatschpappenbefürworter. Damit war immer für ausreichend Dezibel in der Halle gesorgt. Man spürte einfach, dass da ganz viel Erfahrung und Know how vor Ort ist. Und wenn der ziemlich coole ehemalige stellvertretende Bürgermeister der Stadt auch noch der offizielle Medienbetreuer des Vereins ist und die Interviews mit den Trainern nach dem Spiel führt, dann ist klar, welchen Stellenwert der Basketball auch in der Quakenbrücker Politik einnehmen dürfte.
Jetzt Länderspielpause, dann ab nach Nürnberg. Mit wieder randvoll gefüllten Speichern.
Und sonst?
Offensiv war es die schwächste Saisonleistung (OffRTG 91,0 bei 68 Punkten). Und defensiv wurde sogar ein Negativrekord eingestellt: 26 Gesamtrebounds wurden von den Baskets in der Pro A/B noch nie unterboten. Die 19 Defensivrebounds belegen Platz 113 von 116.
Aber es wurde auch ein Positivrekord gebrochen. Erstmals in 116 Pro B/A-Spielen der Baskets wurden über 92% der Freiwürfe getroffen (92,9%; 13/14). Auch die nur 10 Turnover bestätigen die positive Entwicklung aus dem Düsseldorf-Spiel.
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Viertel-Stats:
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Wir sitzen mit der Familie gemütlich am Frühstückstisch, als das Telefon klingelt. Es ist Sonntag. Mein Vater geht leicht genervt in den Flur, wo das graue Wählscheibentelefon hängt. Als er zurückkommt, schaut er mich an: „Sie haben unentschieden gespielt. Samstag erstes Finale. Hast du Lust?“
Ich hatte noch nie etwas mit Basketball zu tun gehabt, spielte Handball, sagte aber trotzdem ja. Leidenschaftslos. Mein Vater versuchte am Montag an Karten zu kommen. Bei Sport Kuhn im Seltersweg. Vergeblich. Es gab keine mehr.
Über irgendwelche Kanäle hat es dann im Laufe der Woche doch noch geklappt. Er hatte zwei Karten ergattert, aber nur Stehplätze.
Es war Sonntag, der 23. Februar 1975. Gießen spielte gestern im Halbfinalrückspiel um die Deutsche Meisterschaft in Wolfenbüttel 78:78. Das Hinspiel in der Osthalle hatte der MTV mit 81:80 gewonnen. Deshalb jetzt das erste Finalspiel am 1. März in Gießen.
Wer hätte wissen können, dass dieses Spiel so viel verändern würde…
Wir standen an jenem Abend in Block G, ganz oben, hinter der letzten Sitzreihe in der gerade mal sechs Jahre jungen Osthalle. Damals durfte im Bereich der Vorräume noch geraucht werden und die Raucherquote war hoch. Sichtweite vielleicht 10 Meter, und der Rauch zog auch in die Halle. Wir sahen alles durch einen leichten Nebelschleier, was damals kaum jemanden störte. Heute undenkbar! Aber was sah man eigentlich? Genau zwei Dinge: ein Meer von Menschen und ein Spielfeld. Die Halle hatte ca. 1700 Sitz- und ungefähr 1400 Stehplätze. Also gut 3100 Zuschauer durften offiziell rein. Es waren 4000! Zuschauerabstand zur Seiten- oder Grundlinie? Fehlanzeige. Auch das störte niemanden.
Für mich als Teenie war es das größte Event-Erlebnis meines Lebens. Gießen gewann dieses Spiel gegen Heidelberg mit 84:69, verlor zwar das Rückspiel, aber es reichte für die vierte deutsche Meisterschaft. Die Emotionen dieses Abends waren wie eine Droge und hatten dazu geführt, dass ich über 15 Jahre lang als gnadenloser Fan des MTV fast jedes Spiel besuchte und mir die Seele aus dem Leib schrie.
Uli und Dieter Strack, Robert Minor, Ebi Bauernfeind, Michael Breitbach und Hans Hess waren einige der damaligen Protagonisten, aber DER Superstar des MTV war natürlich Dennis Curran. Der lieferte in jener Saison 27 PpS ab und führte Gießen unter Dschang Jungnickel zum Titel.
Anfang der 90er trennten sich unsere Wege. Seitdem hatte ich die Osthalle nicht mehr von innen gesehen und Gießen den Rücken gekehrt.
Vor ein paar Wochen war ich zu Besuch in meiner alten Heimat und dachte mir, fahr doch mal vorbei, vielleicht ist die Halle ja offen. Und so war es. Ich spazierte einfach rein, es war gerade Schulbetrieb. Ich setzte mich genau dahin, wo ich auch damals saß. Ich ließ die Gedanken einige Minuten schweifen und dachte auch an den 3. Dezember.
Am kommenden Samstagabend werde ich wieder in dieser Halle sein und supporten – aber nicht Gießen.Es wird zum erstmaligen Aufeinandertreffen der WWU Baskets Münster mit den Gießen 46ers, Gründungsmitglied der BBL, in einem offiziellen Liga-Spiel kommen. Ich weiß nicht, ob wirklich jedem jungen Baskets-Spieler bewusst sein wird, an welch geschichtsträchtigem Ort dieses Spiel stattfindet. Die Osthalle ist nur wenige Jahre jünger als die Basketball-Bundesliga.
Münster hatte bereits in der Vorbereitung das Vergnügen. Im Roth Energie Pointers Cup traf man auf die 46ers und verlor, damals noch ohne Andi Seiferth.
Samstag der zweite Versuch, aber die Vorzeichen für Münster stehen nicht wirklich besser. Gießen hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten längst gefangen, hat mit Karlo Miksic eine echte Verstärkung auf der 1 nachverpflichtet. Mit Barnes, Brauner, Fundic, Figge und Martin punkten gleich fünf Spieler im Schnitt zweistellig. Der 1,99m große US-Shooting Guard Justin Martin trifft 47,7%(!) seiner Dreierversuche und 110Kg-Power Forward Stefan Fundic aus Serbien holt 10,3 Rebounds pro Spiel. Fundic ist ein Offensiv-Rebound-Phänomen. Kein einziger Spieler der Liga holt auch nur annähernd so viele Offensiv-Rebounds wie Fundic. Sein Wert liegt 51(!)% über dem Wert der Nr. 2, Lennart Boner aus Düsseldorf. Zusammen mit Boner führt Fundic auch das Ranking der Gesamt-Rebounds (93) an. Zum Vergleich, Andreas Seiferth liegt bei 63. Nur die Freiwurflinie ist für Fundic eine Drohung (10,5%).
Zur Beurteilung weiterer Gießener Spieler verlinke ich mal den Bericht meines Schulkollegen Wolfgang Gärtner aus der Gießener Allgemeinen. Er war damals auch der Point Guard unserer Schulmannschaft an der Herderschule unter Sportlehrer und Trainer Heino Dörr (damals Co-Trainer von Hannes Neumann in der BBL für den MTV) und ist seit vielen Jahren kritischer Beobachter der Gießener Basketball-Szene
Das Team mit der besten Dreierquote der gesamten Pro A (38,0%) trifft auf Münster als Team mit der schlechtesten Quote (28,9%). Gießen ist nur an der Freiwurflinie schwach. Kein Team in der Pro A trifft weniger (67,6%). Münster ist aktuell offensiv so schlecht wie schon lange nicht mehr. Ob die sehr gute Defense der Westfalen ausreichen wird, um die guten Gießener Schützen zu stoppen, wird man sehen.
Stand heute fahren die WWU Baskets für mich als klarer Außenseiter an die Lahn. Ein Sieg wäre eine Sensation. Coach „Frenki“ ist mit seiner Truppe auf Aufstiegskurs. Das Gerede von „Konsolidierung in der Pro A“, was man aus dem Gießener Umfeld immer mal wieder hört, halte ich für Tiefstapelei. Gießen will zurück in die BBL. Am besten sofort. Zu Knackpunkten könnten nur die Kohle und die Halle(?) werden. Die Fans sind ganz sicher ready. Überhaupt, am Samstag werden alle Münsteraner mal sehen, wie Fan-Support von der Stehtribüne in eigener Halle so richtig geht….
Um 19 Uhr gehts los, der Stream startet um 18.45 Uhr.. Moderator ist u.a. Simon Schornstein, da ist für Professionalität gesorgt. Schornstein hat übrigens auch einen ProA-Podcast namens „Erstklassig zweitklassig“ auf die Beine gestellt. Hörenswert!
Anbei noch ein paar Infos zur statistischen Ausgangssituation.
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Morgen also gegen Tübingen, den Tabellenzweiten und sportlichen BBL-Aufsteiger der letzten Saison.
Zur Einstimmung empfehle ich den Livestream des Gipfeltreffens Vechta gegen Tübingen, ein wirklich tolles Spiel in der Vechta-typischen, phantastischen Atmosphäre.
Münster fährt als krasser Außenseiter gen Süden und hat am Sonntag in eigener Halle ein deutlich wichtigeres Spiel vor der Brust (Schwenningen). Tübingen wird also nur eine Zwischenstation sein, von der man verletzungsfrei und mit noch ausreichend Sprit im Tank zurückkommen sollte, um am Sonntag gegen Schwenningen ein Feuerwerk abfackeln zu können.
Statistisch ist Tübingen in fast allen Kategorien klar überlegen. Nur im Rebounding hat Münster Vorteile.
Es geht um nicht mehr als Gesichtswahrung. Gegen Tübingen kann man seine Plays gegen die beste Defense der Liga testen. Alles über 65 Punkte wäre sicher ein Erfolg.
Die Chips liegen bereit, der Stream ist markiert, das Kabelinternet geputzt. Mittwoch, 19.30 Uhr gehts los.
Anbei noch ein paar statistische Fakten.
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High Noon am Berg Fidel
Nach der enttäuschenden Vorstellung in Karlsruhe steht für mich die Frage im Raum, mit welcher Energie und Einsatzbereitschaft die Baskets im Heimspiel gegen die Artland Dragons zu Werke gehen werden. Das Hinspiel hatte man mit 68:78 verloren, die Dragons haben souverän die Playoffs erreicht, stehen auf Platz 3. Doch schon zu Beginn der Partie ist klar, dass jedwede Zweifel an der Einstellung der Spieler unangebracht sind. Harmsen hat die gleiche Starting Five wie gegen die Löwen aufs Feld geschickt, und in jeder Aktion ist zu erkennen, dass man sich für heute etwas vorgenommen hat und den Auftritt in Karlsruhe vergessen machen will. Hilmar Pétursson und später Jasper Günther kümmern sich in der Defense leidenschaftlich um die Aufbauspieler der Dragons, aber offensiv gibt es von den Distanzschützen noch nicht viel zu sehen. Noch nicht! In dieser Phase hat Thomas Reuter seinen Kurzauftritt an diesem Mittwochabend. 1:08min in Q1 ist er zu sehen, danach gar nicht mehr.
Nach einem Korbleger von Cosmo Grühn zum 14:21 (9. Min) ist es Stefan Weß, der 27sec vor Ende des Viertels den Bann bricht und den ersten Dreier nahtlos versenkt. Als Hilmar Pétursson Sekundenbruchteile vor Ablauf der Uhr einen Fastbreak mit erfolgreichem Layup abschließt, steht es 19:21 und die 2.550 Zuschauer sind erstmals am Toben. Geht hier heute was?
Andi Seiferth stellt zu Beginn von Q2 den Ausgleich her, bevor auf Seiten der Baskets wieder viel danebengeht. Dreier Pétursson – vorbei. Dreier Harding – vorbei. Layup Pétursson – vorbei. Dreier Doležay – vorbei. Andi Seiferth nimmt das Heft in die Hand, tänzelt Marko Bacak aus und trifft per Korbleger zur erstmaligen Baskets-Führung (25:24, 14. Min). Auszeit Quakenbrück.
Es steht 27:32, Cosmo Grühn verwirft einen Dreier, Rebound Jordan Jones, Ball kommt zu Jasper Günther und der versenkt unter großem Jubel der Zuschauer seinen ersten Dreier nach vier Spielen ohne Erfolg vom Perimeter. Günther, soviel vorweg, liefert in diesem Spiel eine seiner besten Saisonleistungen ab. Auf der Gegenseite ist es immer wieder Center Marko Bacak, der kaum zu verteidigen ist und schon in der ersten Hälfte mit 11 Punkten Topscorer wird.
Als Pétursson kurz vor der Pause beim Korbleger recht körperlich verteidigt wird, blafft Harmsen den Schiri an und kassiert postwendend sein schon fast obligatorisches T. Es ist sein Neuntes in dieser Saison.
Mit 36:43 gehts in die große Pause.
Kommt jetzt der Einbruch bei den Baskets? Bisher konnten sie mit dem klaren Favoriten gut mithalten. Für mich überraschend gut. O.k., die Artländer spielen ohne Perry, der zwar auf dem Bogen steht, aber nur in Privatklamotten auf der Bank sitzt.
Jetzt ein paar schnelle Punkte, das wäre gut. Doch das Gegenteil passiert. Marko Bacak hat in 22 Saisonspielen bisher vier Dreier getroffen. In Q1 fiel sein fünfter und kaum sind 13 Sekunden in Q3 gespielt, haut er seinen sechsten Dreier rein. Das darf doch nicht wahr sein!! 36:46, erstmalige 10 Punkte-Führung für die Dragons.
Bodenpass Andi Seiferth zu Adam Touray unterm Korb, der mit Dunk und ganz viel Adrenalin zum 38:46. Beim Adrenalinabbau direkt ein Foul von ihm an Weitzel. Unnötig. In den nächsten Minuten stottert der Offensiv-Motor. Viele Chancen, viele Fehlwürfe und Turnover. Bei den Dragons Bacak, Bacak, Bacak, er trifft was das Zeug hält. Gegen Seiferth, gegen Jones, ganz egal. So auch den Korbleger gegen Jones zum 42:54. Harmsen ruft zum Rapport.
Keine Ahnung, was Harmsen den Jungs in dieser Minute sagt, auf alle Fälle hat es mehr als eine durchschlagende Wirkung. Es ist DER Wendepunkt im Spiel! Es wird die Zuschauer von den Sitzen reißen.
Stefan Weß leitet mit einem seiner ästhetisch kaum zu überbietenden Dreier diese Wende ein. Bei Quakenbrück geht nichts mehr zusammen. Gar nichts. Und Weß legt nach! Schöner Pass von Günther und sein dritter Dreier sitzt. 48:54 (27. Min). Morgenluft oder nur ein Lüftchen?
Spätestens als Cosmo Grühn mit seinem ersten Dreier zum 51:55 trifft und die Zuschauer emotional mitreißt, ist allen in der Halle klar, dass man gerade Zeuge von etwas Größerem werden könnte. Patrick Flomo versucht den Lauf der Baskets mit einer Auszeit zu stoppen, doch ohne jeden Erfolg.
Jetzt kommt die Minute von Jordan Jones. Zweimal klasse Anspiel von Günther, zweimal Layup, plus ein Bonusfreiwurf. Plötzlich steht es 56:55 und es ist die Hölle los! In dieser Phase sitzen bei den Dragons Bacak und wenig später auch Christmas auf der Bank. Warum? Pétursson zieht zum Korb, Layup, daneben, Jones verwandelt den Abpraller und die Brettumrandung leuchtet vor Freude. Q3 ist Geschichte. 58:55 für die Baskets, nach einem 12 Punkte-Rückstand vor fünf Spielminuten und einem 16:1-Run. Entzückung und Frohlocken auf den Rängen.
Eine Minute ist in Q4 gespielt, als Stefan Weß Bacoul direkt beim Einwurf den Ball klaut und keine 30 Sekunden später Adam Touray das gleiche mit Weitzel macht. Nach einem weiteren Dreier vom unwiderstehlichen Marko Bacak geschieht „Historisches“. Jasper Günther setzt zum Dreier an – und trifft. Er wird es nicht wissen, aber es ist exakt sein 100. Dreier im Trikot der Baskets. Congrats! 63:60 (33. Min). Günther ist jetzt on fire. Die 100 steht nicht lange, 50 Sekunden später fällt der 101. Die Halle flippt! Doležay lässt sich nicht lumpen und versucht es auch. Sein Dreier geht daneben, doch der Rebound ist bei Seiferth und schnell steht es 68:60 (35. Min).
Münster hat 20 Punkte gegen den Tabellendritten aufgeholt und spielt gerade einen geilen Basketball in der Offense und auch in der Defense. Der Ball läuft wie am Schnürchen, die Dreier fallen mit hoher Quote, und alleine für die zweite Halbzeit werden am Ende 12 Assists auf dem Statistikbogen stehen.
Sind die Dragons schon geknackt? Mitnichten! Willam Christmas, der für seine Verhältnisse bisher kein überragendes Spiel macht, reißt jetzt alles an sich. Mit seiner Athletik und seinem Tempo verkürzt er per Fastbreak auf 68:62 und weniger später mit einem langen Zweier auf 68:64. Und die Baskets? Jasper Günther zahlt weiter auf sein Dreierkonto ein und stellt mit Nummer 102 auf 71:64, bevor Zdraveski eiskalt mit seinem zweiten Dreier kontert. Christmas legt nach einem erfolgreichen Seiferth-Layup noch einen drauf und zaubert seinen einzigen Dreier von sechs Versuchen genau in dieser kritischen Spielphase durch die Reuse. 73:70, alles offen. Die zahlreich erschienenen Anhänger der Dragons liefern sich ein gnadenloses Battle mit den Münsteraner Fans, die Trommler gehen ans Limit.
Christmas zieht mit Speed in die Zone, Foul von Weß, zwei Freiwürfe, er trifft beide, 73:72, noch 2:46 auf der Uhr, die ersten Schwachherzigen verlassen die Halle, die DRK-Leute schauen sorgenvoll ins Hallenrund.
Dann ist es Cosmo Grühn, WER SONST !!, der beim nächsten Angriff mit einem Dreier wieder die Hölle losbrechen lässt. Flomo nimmt schnell eine Auszeit.
Cosmo Grühn wurde vom Twitter-Account Courtside ProA nach diesem Spiel als “einer der besten Glue Guys dieser Liga” bezeichnet. Mit Recht!
Schon gegen Bochum hatte er zur richtigen Zeit die richtigen Impulse gesetzt. Er muss unbedingt für die nächste Saison gehalten werden!
76:72, Crunchtime, noch 2:26. Christmas mit einem artistischen Layup gegen Touray und Grühn zum 76:74, And1. Auch der Freiwurf sitzt, aber ÜBERGETRETEN! Es bleibt beim 76:74, noch 54 Sekunden. Timeout Münster.
Full-court Presse der Dragons. Aber sie foulen noch nicht, die Zeit läuft runter. Und was passiert?? Cosmo Grühn bekommt den Ball von Günther… und trifft seinen dritten Dreier. Komplettes Ausrasten auf den Rängen, außer in Block E, dort herrscht Ruhe und Entsetzen. Cosmo grinst wie ein Honigkuchenpferd und alle freuen sich mit. Fast alle.
79:74, noch 30 Sekunden. Auszeit Quakenbrück. Jetzt wird es zäh, Quakenbrück foult sofort. Connor Harding verwandelt zwei Freiwürfe und im Gegenzug trifft Bacoul seinen einzigen Dreier. Warum gerade jetzt? 81:77, noch 14 Sekunden, Timeout Münster.
Es folgen noch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Cosmo Grühn und ein Airball vom Williams, dann ist die Sensation perfekt. Der am letzten Wochenende noch kläglich an Karlsruhe gescheiterte Außenseiter besiegt den hochfavorisierten Tabellendritten mit 83:77 und einer playoffwürdigen Leistung in der zweiten Hälfte. Die Stimmung könnte nicht besser sein. De facto bedeutet dieser Moment den Klassenerhalt. Ob jeder die Ergebnisse aus den anderen Hallen schon kennt?
Münster hat geliefert! Die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen. 12 Assists und neun getroffene Dreier in Halbzeit 2. Dreierquote insgesamt bei 48%, was den Bestwert der Saison darstellt – nach dem schlechtesten Wert am letzten Wochenende (12,5%). Dazu acht Steals (Saisonbestwert) und 66 Würfe aus dem Feld (drittbester Saisonwert). 74 Punkte aus dem Feld, davon 49% durch Dreier, ebenfalls drittbester Saisonwert.
Es war auch ein riesiger Erfolg der „Bankspieler“ (ich hasse diese Bezeichnung!). 60,2% aller Punkte wurde von der Non-Starting Five beigesteuert. Höchster Saisonwert! Weß, Günther und Grühn mit alter Dreierstärke. Günther zum dritten Mal in vier Seasons mit vier Dreiern in einem Spiel.
Mit solchen Werten, da kann man auch den Dritten schlagen.
Noch ein Wort zu den Schiedsrichtern. Am Start war unter anderem Nicolas Brendel, ein BBL-Schiedsrichter mit der Erfahrung aus einigen hundert BBL-Spielen. Das tat dem Spiel so gut. Seine Leistung war exzellent. Es wurde eine klare Linie gepfiffen, der Spielfluss hatte oberste Priorität. Seine Souveränität und Präsenz wirkte positiv auf die Spieler. Wäre es organisatorisch machbar, sollte bei jedem ProA-Spiel ein BBL-Schiri mit dabei sein. Aber das bleibt wahrscheinlich nur ein frommer Wunsch.
Fazit: Es war ein großartiger Abend, der in Erinnerung bleiben wird.
Am Sonntag gehts, Stand heute, für die Baskets nach Schwenningen. Auf dem Papier eine Pflichtaufgabe. Aber vielleicht sind die 0,00001% der rechnerischen Unsicherheit bezüglich des Klassenerhalts schon 20 Stunden vorher final beseitigt, sollte Leverkusen am Samstagabend in Karlsruhe verlieren.
Anbei noch der Spielverlauf und die Halbzeit-Stats.
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“[…]Personell wird es einen Umbruch geben, bei einigen Spielern wie Jordan Jones, Connor Harding, den bereits wieder in den USA weilenden, verletzten Darien Jackson oder Marek Doležaj ist eine weitere Zusammenarbeit eher unwahrscheinlich“[…], so stand es am 1. Mai in der Online-Ausgabe der Westfälischen Nachrichten. Seitdem hat man zu diesen Spielern von Vereinsseite nichts mehr gehört. Gleiches gilt für Oli Pahnke.
Zählt man eins und eins zusammen, wird klar, dass Connor Harding und Jordan Jones wohl nicht mehr im Kader sein werden. Connors Frau Paisley spielte in der vergangenen Saison als Guard beim Bundesliga-Basketballteam der Girolive Panthers in Osnabrück, wohnte aber zusammen mit Connor in Münster. Paisley wurde von den Girolive-Panthers am 7. Juni offiziell verabschiedet. Wer den gemeinsamen Podcast von Paisley und Connor verfolgt hat, der weiß, dass es ein „Overseas“ für nur einen der beiden in der kommenden Saison garantiert nicht geben wird.
Ein Jordan Jones ist für eine weitere Saison in Münster sicher kaum jemandem zu vermitteln. Zu schwach waren seine Leistungen über die Gesamtsaison gesehen, auch wenn es dafür Erklärungen geben mag und er auch nach meiner Überzeugung viel mehr kann, als er in Münster meist gezeigt hat.
Bei Darien Jackson liegen die Dinge m.E. anders. Als athletischster Spieler des Teams war er mehr als ein Mal derjenige, der Spektakel aufs Spielfeld zauberte und immer wieder die gegnerische Defense mit seinen Drives zum Korb narrte. Er würde mMn nach auch sehr gut zum angekündigten offensiveren Spielstil von Coach Rohdewald passen. Zusätzlich kann er aufgrund seiner Schnelligkeit auch eine exzellente Defense spielen. Würde er noch eine Saison in Münster dranhängen? Ich erinnere mich noch an ein Heimspiel, bei dem ihn Björn Harmsen so anging, dass er schon auf dem Weg in die Kabine war. Andi Seiferth konnte noch eingreifen und ihn vom Bleiben überzeugen. Aber Harmsen ist Geschichte, kann also nicht der Grund sein, falls Darien nicht mehr will. Oder wollen ihn die Baskets nicht? Oder ist er zu teuer? Wäre sehr schade, wenn wir ihn nicht wiedersehen würden, aber zu befürchten ist es.
Und dann ist da ja noch der slowakische 2,08m-Schlaks Marek Doležaj. Man verpflichtete ihn nach den Verletzungen von Touray und Grühn, er spielte acht Spiele für die Baskets. Mir hat er gut gefallen und er war eine echte und notwendige Verstärkung. Ich glaube aber nicht, dass wir ihn wiedersehen werden.
Und was ist mit Oli Pahnke? Als Pitbull war er Björns strategische Waffe, wenn es defensiv darum ging, einen gegenerischen Spieler in den Wahnsinn zu treiben. Pahnke biss verlässlich zu, zeigte immer maximalen Einsatz, spielte aber nur noch knapp sechs Minuten pro Spiel. Sollte man keinen weiteren Point Guard verpflichten (dazu gleich mehr), dann wäre sicher ein Platz für ihn in einer 12er Rotation frei, mit ähnlicher Aufgabenbeschreibung wie in der vergangenen Saison. Aber wird es so kommen?
Da wären wir bei dem entscheidenden Punkt. Welche Spieler braucht es bei den Baskets unbedingt noch, um die kommende Saison erfolgreich bestreiten zu können? Vor ein paar Tagen stand ich mit einem langjährigen Kenner der Münsteraner Basketballszene zusammen, und wir diskutierten genau diese Frage. Einig waren wir uns, dass auf der 5 noch was passieren muss und auf der 1 noch was passieren sollte.
Auf der 5 ist eine weitere Verpflichtung IMHO obligatorisch (deutscher Spieler), und auch ein dritter Center ist vonnöten (US) Warum? Ganz einfach, die letzte Saison hat die Baskets gelehrt, dass es sogar mit Adam Touray plus einem BBL-Center und einem US-Backup in der ProA eng werden kann. Ohne Andi Seiferth wäre die Statik und Spielanlage der Münsteraner zwar eine ganz andere gewesen, aber für drei Tabellenplätze war Andi mindestens gut. Mit anderen Worten, ohne ihn wäre Münster mit großer Wahrscheinlichkeit abgestiegen. Andi ist nicht mehr dabei, und Adam Touray ist ein eher verletzungsanfälliger Spieler. Man stelle sich nur für eine Sekunde vor, die Verletzung von Adam (fünf Spiele setzte er aus) wäre passiert, einen Andi Seiferth hätte es nicht gegeben, und Jordan Jones hätte die Center-Lücke alleine füllen müssen. Ergo braucht es aus meiner Sicht noch zwei Spieler für die 5. Adam könnte dann auch auf die 4 ausweichen, so wie er es auch immer wieder neben Seiferth getan hat.
Bleibt die 1. Ich halte sehr viel von Pétursson und Günther. Allerdings konnten mich beide mit ganz wenigen Ausnahmen in Sachen „souveränes Ballhandling“ in der vergangenen Saison nicht überzeugen. Auch die Fähigkeit, in brenzligen Situationen sichere Würfe selbst zu kreieren, war nicht immer vorhanden. In Sachen Ballhandling sprechen die TOs ein klare Sprache. Gerechnet auf 40min Einsatzeit waren es bei Pétursson 4,0 und bei Günther sogar 5,4. Bei den Karlsruhern Cabbil (3,5), Shungu (2,8) und beim altbekannten Düsseldorfer und Ex-Baskets Spieler Ryan Richmond nur 2,3, bei Jordan Barnes aus Gießen 2,2 und bei Chase Adams aus Dresden sogar nur 2,1. Will heißen, es geht deutlich besser.
Die Frage ist, ob man auf ein starkes Improvement von Pétursson hofft und auf der 1 mit der gleichen Spielerkonstellation in die neue Serie gehen will wie in der Vorsaison, oder ob man noch einen richtigen Knaller à la Barnes (oberstes Regal) oder Richmond(!!!) holt. Die Barnes-Kategorie wird zu teuer sein, aber ein Spieler auf Richmond-Level wäre die Lösung. Variabel einsetzbar, von der 1 bis zur 3, und überall brandgefährlich.
Wenn ich die PM der Baskets zu Paul Viefhues richtig verstanden habe, wird die Kernrotation aus nur 10 Spielern bestehen (so, wie auch in der letzten Saison ursprünglich geplant, bevor Seiferth kam). Bleiben also neben Touray, Weß, Pétursson, Günther, Grühn, Carter und Viefhues noch drei Plätze zu besetzen (plus (junge) Ergänzungsspieler). Wären für mich zwei Fünfer und ein Point Guard. Und die müssen sitzen! Da darf man wirklich nicht danebengreifen. Sieht man Viefhues zunächst nur als ergänzenden Rollenspieler, bleibt eigentlich nur eine 9er Rotation….
Sollte Oli Pahnke tatsächlich nicht mehr spielen, wird Livestream-Moderator Philipp Moser zu seinen Ehren sicher einen Fanclub gründen und als Maskottchen einen Oli-Wackeldackel auf dem Moderatorentisch postieren .
Last not least… Ich hab mir die Videos zu Carlos Carter im Netz inzwischen mehrfach angeschaut und verfolge ihn auch auf Insta. Leute, das kann etwas ganz Großes werden. Der Typ hat richtig, richtig Bock auf seine erste Profi-Station, und er hat eine wirklich geile Athletik. Alleine für diesen Spieler könnte sich schon eine Dauerkarte lohnen. Bin sowas von gespannt!
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Gerade veröffentlicht.
Genau so! Ich bin ehrlich begeistert!
Im wahrsten Sinne des Wortes “großes Kino”!
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Wie hochnotpeinlich kann eine Verpflichtung sein?
Jena: Ja!Wenn alle moralischen Dämme brechen.
Hätte ich Harmsen nicht zugetraut. Aber so kann man sich täuschen.
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@Alvin sagte in Roemerstrom Gladiators Trier 2023/24:
@GladiatorsFan
Du redest dich hier echt immer wieder um Kopf und Kragen, in dem du Halbwissen, Hoffnungen und eigene Beobachtungen und Interpretationen als Wahrheiten darstellst.Der TK war ja offensichtlich rechtzeitig in der Halle und ist seiner Arbeit nachgegangen - inkl. des Tests der 24-Sekunden-Anlage kurz vor Tip-off. Damit kann man ihm - so gerne man als Trierer es gerne tun würde, weil es die einfachste Lösung ist - keine Schuld daran geben, dass die Anlage nicht funktioniert hat.
Wenn die Verantwortlichen am Kampfgericht feststellen, dass die Uhr nicht funktioniert, ist es von mir aus legitim, 5-10 Minuten an der defekten Anlage zu arbeiten um diese flott zu machen. Wenn man da allerdings erfolglos ist, dann sollte man die Regeln im Blick haben und die Ersatzuhren fertig machen. Alles andere halte ich für fahrlässig. Und mMn ist es auch nicht Aufgabe der MVG die Regularien zu kennen, sondern die der Gladiators. Sie hätten also mMn entscheiden müssen, dass die Ersatzanlage zu einem früheren Zeitpunkt aufgebaut werden muss.
Das Aufbauen der Ersatzanlage ist normalerweise eine Sache von wenigen Minuten und in jeder Landesligahalle möglich.Jetzt den Düsseldorfern einen Strick daraus zu drehen, dass sie in einer professionellen Liga alle legalen Register ziehen, um zu gewinnen, ist lachhaft. Und nur weil Petric vor Jahren mal ein Jahr hier gespielt hat und außer Aggy niemanden mehr kennt, von ihm zu erwarten, dass er nicht absolut im Sinne seines aktuellen Arbeitgebers (für den er selbst mehrere Jahre auflief) handelt, ist an Naivität kaum zu überbieten.
Alles in allem, können wir nur hoffen, dass die Liga nicht das komplette Strafmaß anwendet. Soweit ich weiß, kam eine solche Situation in Trier bisher noch nicht vor und eine Geldstrafe wäre ein ausreichender Schuss vor den Bug. Aber bis dahin sollten wir Trierer eher demütig hoffen und nicht den Fehler bei allen anderen suchen. Just my 5 cents.
This!
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@Klaus sagte in Roemerstrom Gladiators Trier 2023/24:
Hochverdienter Sieg der Trierer heute. Die Spieler der Unibaskets wollten heute wohl mal testen wie ein Spiel läuft, wenn man ganz auf die Defence verzichtet. Leider kaum ein Spieler der Unibaskets in Normalform. Nicht auszudenken, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Nathan Scott nicht eine überragende 1. HZ gespielt hätte
Und wer bei einer solchen sich anbahnenden Klatsche von der sechsten bis zur 40. Minute keine Auszeit nimmt, der sollte mal sein Coaching hinterfragen.
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Der letzte Wille
Wenn man sich in seiner Heimstätte 117 Punkte einschenken lässt, dann braucht man über die Defensivleistung nicht weiter zu reden. Da nützen auch 95 eigene Punkte wenig. Die ersten drei Minuten stimmte für die Baskets alles. Sie kamen hervorragend ins Spiel, führten mit 12:2, bevor es defensiv ganz düster wurde. 64 Gegnerpunkte zur Halbzeit! Nur mal zum Vergleich: Frankfurt gestattete seinen Gegnern im Schnitt der letzten zehn Spiele 67 Punkte im gesamten Spiel!
Wenn dann noch erschwerend hinzukommt, dass ein bekanntermaßen starkes „Inside-Team“ bis zur Halbzeit mit einer Quote von 80,8% (21/26) seine Zweier trifft und, man glaubt es kaum, auch plötzlich 50% der Dreier fallen (Saisonschnitt bis dahin 27,7%), dann steht es zur Halbzeit halt 49:64. Die Unterlegenheit der Baskets in dieser Halbzeit wird durch die 6 zu 16 Defensiv-Rebounds deutlich unterstrichen.
Jetzt hatte man gehofft, dass zumindest der Kampf der Baskets in der zweiten Hälfte ein der großen Kulisse angemessenes Level erreicht, aber es änderte sich nichts. Wie in den Interviews von Götz Rohdewald, Nathan Scott und Jonas Weitzel sowie Experte Jan Rohdewald (im Stream) klar benannt, fehlte bis zum Schluss der Fokus, der Einsatz, die Energie, mit anderen Worten der letzte, vielleicht sogar der vorletzte Wille.
Da ist es nur ein schwacher Trost, dass man vermutlich auch mit einer Top-Leistung gegen dieses Trierer Team an diesem Abend kaum hätte gewinnen können. Die Leistungen von Graves, Guillozet, Yakhchali oder Krimmer wären nur schwer zu matchen gewesen. Maik Zirbes war etwas überraschend an diesem Abend nicht das spielentscheidende Problem für die Baskets. Ich hatte den Eindruck, dass besonders der pfeilschnelle Graves, aber auch Guillozet, sich manchmal selbst etwas wunderten, wie leicht sie ihre Drives zentral durch die Zone abschließen konnten. Hätte man den Trierern die Augen verbunden, hätte der Ball in vielen Set Plays auch so sein Ziel gefunden, so mein Eindruck.
Auf Münsteraner Seite war Nathan Scott (71% 2P / 63% 3P) der Leuchtturm in der Offense, zudem holte er acht Rebounds. Mal wieder der klar beste Spieler der Uni Baskets.
Neuling James Graham bekam in seinem ersten Spiel ansehnliche 15 Minuten Einsatzzeit und spielte irgendwie so, wie man es von einem US-Rookie erwarten konnte. Kaum hatten die Hände Kontakt mit dem Leder, startete der Autopilot die Software „Ego-Shooting“, verbunden mit dem Ziel selbst zu kreieren und den Ball im Korb unterzubringen. Wenn es Götz Rohdewald in den nächsten Wochen gelingt, Graham in das Teamplay der Baskets einzubinden, dann kann Graham eine echte Bereicherung werden. Er hat trotz seiner 100 kg eine richtig starke Athletik und ist offenbar in der Lage, viele Gegner auszutanzen, siehe Q4 bei 2:52 Min.
Am Ende des Abends blieb die Erkenntnis, dass man gegen ein absolutes Top-Team der Liga klar verloren hat. Trier ist für mich Aufstiegskandidat. Aus heutiger Sicht glaube ich, dass Frankfurt, Jena und eben Trier die Aufstiegsplätze unter sich ausmachen werden.
Zieht man einen Strich unter das Spiel, stellen sich mir folgende Fragen:
1.) Wie kann man verhindern, dass man in weiteren Spielen ohne den richtigen Fokus/die richtige Einstellung in das Spiel geht?
Die Antwort hat m.E. wenig bis gar nichts mit Training, als vielmehr mit einer intensiven psychologischen Vorbereitung auf das Spiel zu tun. Hier sind von Seiten des Teams hinter dem Team also andere Skills gefragt.
2.) Wieso schützt der Coach seine Spieler nicht vor einem frühzeitigen fünften Foul? Der Verlust von Avi Toomer schon in der 32. Minute hätte in einem engen Game spielentscheidend sein können. Er bekam in Q4 bei 9:19 Min sein viertes Foul. Eine sofortige Auswechslung wäre IMHO zwingend gewesen.
3.) Die wichtigste aller Fragen ist für mich aber die nach den nicht genommenen Auszeiten. Münster hat in diesem Spiel eine einzige Auszeit nach dem ersten 9:0-Run der Trierer zum 12:13 in der fünften Minute genommen.
Welche Gründe kann es für einen Coach geben, bei dem sich anbahnenden Untergang des eigenen Teams in 35 Spielminuten keine einzige der vier noch zur Verfügung stehenden Auszeiten zu nehmen??
Eigentlich hätte diese Frage auf der Pressekonferenz gestellt werden müssen, aber Presse und Münster, das hatten wir ja schon.
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.Anbei noch der Spielverlauf und die Halbzeit-Stats:
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Und sonst?• 117 Punkte sind neuer Punkterekord für einen Gegner in Spielen gegen die Baskets. Wann und ob überhaupt ein Team schon mal 117 Punkte in der ProA erzielt hat, keine Ahnung. Seit Anfang der letzten Saison bis heute jedenfalls nicht.
• Mit 45 Wurfversuchen aus dem 2P-Bereich hat Münster seinen bisherigen ProA-Rekord vom Heimspiel gegen Kirchheim vom 08.10.22 eingestellt.
• Münster hatte in einem ProA-Spiel noch nie so viele Fehlwürfe aus dem Feld wie am Samstag (46).
• Das Defense-Rating von 139,5(!!) war in 152 ProA- und ProB-Spielen das zweitschlechteste ever. Nur im Heimspiel gegen Vechta in der letzten Saison war es mit 146,0 noch schlimmer.
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.Sonntag wird in Dresden gespielt. Das kann zwar etwas einfacher werden, aber Dresden hat gerade Koblenz mit 25 rasiert. Deshalb ist „höchschte Konzentration“ und letzter Wille gefragt.
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Mister 100%
Gestern Abend gab es eine kleine Sensation und Uraufführung. Den wenigsten dürfte das bewusst gewesen sein.
Nach 84 Spielen, in denen er 27 Stunden, 49 Minuten und 3 Sekunden auf der Platte stand, nahm sich Adam Touray seinen fünften Dreier im Trikot der Uni Baskets seit seinem ersten Einsatz am 16.10.2020, also gestern vor 1191 Tagen - und er traf.
Es war sein erster getroffener Dreier.
Wenn Touray auch noch von der Dreierlinie trifft, dann ist er unschlagbar.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich eine solche Stat-Line zuletzt gesehen habe…
Und nebenbei auch noch Topscorer des Spiels.
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Und vielleicht sollte sich die fachlich gute Nina(?) aus dem Livestream mal den eigenen Kommentarstil aus der Perspektive eines gegnerischen oder auch nur neutralen Fans oder eines Schiedsrichters anhören. Das war einfach unprofessionell und nur schwer erträglich, sorry.
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@GladiatorsFan sagte in EPG Baskets Koblenz 2023/24:
Da hat sich die Verpflichtung von MVdB doch gelohnt!!! IRONIE OFF!!
Thomas Klein kann vielleicht ProB, aber ProA zu managen ist nicht sein Ding.
Kann man eigentlich auch mit sich selbst Exit-Gespräche führen? Frage für einen Freund…
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Aktuelles Sportstudio vom 16.09…
Wer es nicht gesehen hat, kann es sich hier nochmal anschauen.
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Wie geht es jetzt weiter? Wenn ich @aldimarkt und die SuVO richtig verstanden habe, dann sieht es wie folgt aus (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege!).
Wenn Düsseldorf und Dresden die Lizenz erteilt wird, stehen beide als Aufsteiger in die Pro A fest.
Nur wenn einer (oder beide) dieser sportlich Qualifizierten, aus welchen Gründen auch immer, nicht aufsteigt, kommt §76 Abs. 6 der SuVO zur Anwendung („Nachrückverfahren“). Dann würde Ulm, Münster und Koblenz der Aufstieg in dieser Reihenfolge angeboten, vorausgesetzt dem jeweiligen Lizenzantrag wird/wurde stattgegeben.
Ich gehe aber davon aus, dass Dresden und Düsseldorf aufsteigen.
Durch die Aufstockung der Pro A auf 18 Teams wären nach dem angenommenen Aufstieg von Dresden und Düsseldorf und dem Abstieg von Quakenbrück, Itzehoe und Ehingen noch zwei Plätze zu besetzen, falls die Frankfurt Skyliners nicht aus der BBL absteigen. Das hängt vom Ausgang des heute startenden Wildcard-Verfahrens in der BBL ab.
Steigt Frankfurt in die Pro A ab, ist nur noch ein Platz frei, bleiben sie in der BBL (womit ich rechne), sind es zwei Plätze.Dann kann die 2. Liga ein Wildcard-Verfahren zur Vergabe dieser Plätze einleiten, wovon auszugehen ist. Daran teilnehmen können die vier nicht sportlich für die Pro A qualifizierten Lizenzantragsteller aus der Pro B (Koblenz, Ulm, Münster, Erfurt(??)) und der sportlich abgestiegene Lizenzantragsteller aus der Pro A (Quakenbrück), also insgesamt maximal fünf Teams.
Jetzt kann man spekulieren, wer die 75K€ investieren würde, um in der Pro A zu spielen.
Sicher bin ich mir bei Quakenbrück und Münster. Und wenn ich die „offensive Kommunikation“ während der Saison aus Rheinland-Pfalz richtig deute, dürfte auch Koblenz dabei sein.
Würde Ulm extra Geld investieren, um sein Pro B-Team evtl. in die Pro A zu hieven? Wo wäre der Nutzen für den Standort? Ulm hätte einen sportlichen Aufstieg vielleicht wahrgenommen, aber sich per Wildcard für 75K€ darum bewerben? Glaube ich eher nicht, ist aber nicht ausgeschlossen.
Und falls tatsächlich Erfurt einen Lizenzantrag gestellt haben sollte (was hier geschrieben wurde, sonst gehört habe ich davon nichts), dann glaube ich auch da nicht an eine Bewerbung. Erfurt hat sich gerade von Headcoach Uvis Helmanis getrennt. Der Grund waren offenbar unterschiedliche Vorstellungen darüber, worauf der Fokus bei zukünftigen Investments liegen soll (Nachwuchsprogramm vs. Profi-Team). Das Geld würde also eher an anderer Stelle investiert werden.
Spekulativ würden also drei Bewerbern (Quakenbrück/Münster/Koblenz) ein oder zwei Wildcards zur Verfügung stehen, wobei ich die Version „drei Bewerber auf zwei Wildcards“ für wahrscheinlicher halte.
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Hab mir das Spiel nochmal angeschaut und gleich abgespeichert. Nicht, dass mir meine Enkel irgendwann unangenehme Fragen stellen.
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Paukenschlag am Gipfeltag
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Münster ist eine beschauliche Stadt. Wer Köln, Hamburg oder Berlin kennt, der weiß, was ich meine. Besondere Vorkommnisse oder gar Highlights sind eher selten. Der bisherige Höhepunkt des Jahres war sicher das Außenministertreffen der G7, welches am vorgestrigen und gestrigen Tag im Friedenssaal des Historischen Rathauses stattfand.
Doch kaum waren die ersten Minister am Abend gen Flughafen entschwunden, gab es einen Nachschlag in Sachen “Highlight des Jahres”. Und was für einen!Der Berg Fidel hatte gerufen und 2.650 Zuschauer sind dem Ruf gefolgt. Die größte Kulisse seit zweieinhalb Jahren. Düsseldorf ist zu Gast. Düsseldorf? Da war doch was… In der Pro B-Hauptrunde der vergangenen Saison hatte Münster 21 von 22 Spielen gewonnen, nur das Auswärtsspiel in Düsseldorf ging gründlich in die Hose. Bis Mitte des dritten Viertels konnte man mithalten, dann war die Luft raus. Besonders Center Lennart Boner tat den Baskets mächtig weh und holte nicht nur 18 Punkte, sondern auch 19 Rebounds. Mit minus 16 verließ man die Comenius-Halle. Düsseldorf war der kleine schwarze Fleck auf der weißen Hauptrundenweste. Es war die einzige Niederlage in sechs Aufeinandertreffen beider Teams in den Pro B-Jahren. Nach dem Wechsel von Baskets Top-Scorer und Top-Rebounder Ryan Richmond zu den Düsseldorfern, trifft man sich eine Liga höher wieder. Alles ist angerichtet für ein spannendes Spiel.
Q1 gestaltet sich zunächst ausgeglichen. Münster, mit einem Mix aus Zonen- und Mannverteidigung, versucht die brandgefährlichen Dreierschützen der Rheinländer aus dem Spiel zu nehmen. Und das klappt hervorragend. Kein einziger von nur vier Versuchen gelingt. Ryan Richmond punktet verlässlich, wie zu Münsteraner Zeiten. Sein Wurf aus der Halbdistanz ist kaum zu verteidigen. Nach 6:6 und 14:14 folgt die erste vier Punkte-Führung der Baskets nach einem Layup von Seiferth und zwei Freiwürfen von Jasper Günther (18:14, 9. Min). Hollowell mit verworfenem Dreier, Jones holt den Rebound, Pass zu Oli Pahnke, der zum wie immer eiskalt agierenden Connor Harding…. und Buzzer Beater Dreier zum 23:16-Endstand nach dem ersten Viertel. Bis dahin neun Freiwurfversuche für Münster (7/9), keine Freiwürfe für Düsseldorf. Was für ein vorzügliches Viertel! Die Zuschauer sind lautstark entzückt.
Im zweiten Viertel zwei Drives von Hilmar Pétursson, jeweils mit Pass zu Jordan Jones, der auf 29:20 stellt (12. Min). Hilmar Pétursson kommt aus Island. Da ist es ziemlich kalt. Und so spielt er auch. Eiskalt und hocheffizient. Und Connor Harding tut es ihm gleich, ja toppt ihn noch. In der Nähe dieser beiden braucht es dicke Pullis. Auf der anderen Seite sind es Booker Coplin und natürlich Ryan Richmond, die die Düsseldorfer zunächst in Schlagdistanz halten. Ryan Richmond, im letzten Spiel noch fast ein Totalausfall, dreht an seiner alten Wirkungsstätte mächtig auf. Alleine 16 Punkte nur in der ersten Hälfte.
Beim Stand von 34:27 eine aus meiner Sicht vorentscheidende Spielszene: Lennart Bonert, das unverzichtbare Rückgrat der Düsseldorfer Rebound-Arbeit, kassiert gegen Reuter ein Offensiv-Foul, motzt wohl gegen den Schiri und lädt sich noch ein Technisches auf. Das sind die Fouls Nummer drei und vier für ihn. Flabb holt ihn auf die Bank.Noch fünfeinhalb Minuten in Q2, als Thomas Reuter seinen ersten Dreier versenkt (37:27). Es sind seine allerersten Punkte, das wird noch wichtig. Grühn mit dynamischem Layup zur ersten 14 Punkteführung für Münster. Flabb bittet zur Auszeit. Aber es wird nicht besser für Düsseldorf, stattdessen schöne Spielzüge von Münster und eine aufmerksame Defense. Darien Jackson beackert Travion Hollowell, der verliert den Ball, schneller Pass von Seiferth auf den alleine nach vorne stürmenden Jackson. Freie Bahn für Jackson? Das bedeutet Spektakel! Jackson ist in seinen Element, haut das Ding per Slam Dunk durch die Reuse und springt dabei unglaublich hoch. Die Halle tobt, 52:33 (20. Min) für Münster.
Und als ob das nicht schon genug wäre, schließen die Baskets Q2 mit einer weiteren traumhaften Kombination ab. Günther zu Seiferth, der mit Bodenpass zu Reuter untern Korb und schon steht es 54:35. Halbzeit. Die mit Abstand beste erste Hälfte der Saison von den Baskets. Begeisterte Zuschauer! Und wir reiben uns verwundert die Augen, schämen uns für unsere Spieltipps.
Münster holt in dieser ersten Hälfte mehr als doppelt so viele Rebounds, spielt vier Mal so viele Assists, begeht weniger als die Hälfte der Fouls von Düsseldorf. Und wie stände es wohl ohne Ryan Richmond?
Wie groß die Giants-Not in dieser Phase ist, zeigt die Tatsache, dass Flabb den mit vier Fouls belasteten Lennart Boner direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit spielen lässt. What a risk!
Kaum hat Q3 begonnen, trifft Ryan Richmond auch noch Dreier. Um es vorwegzunehmen, es sollten seine letzten Feldpunkte in diesem Spiel sein, in der zweiten Hälfte ist er überraschenderweise kein Faktor mehr. Nach über 22 Minuten Spielzeit gibt es die allerersten Freiwürfe für die Giants, Münster hatte schon deren 18.
Es steht inzwischen 61:42 (25. Min) und ich habe erstmals den Eindruck, dass die Düsseldorfer zunehmend die Köpfe hängen lassen. Mentaler Neckbreaker dürfte dann Thomas Reuters nächster Dreier zum 64:42 sein. Auszeit Düsseldorf. Und was bringt die Auszeit? Direkt den nächsten Dreier von Reuter zum 67:42.
Was geht hier bitte ab??
2.650 auf den Rängen sind total begeistert! Düsseldorf versucht jetzt per Ganzfeldpresse Zeit von Münsters Shot Clock zu nehmen. 7:0-Lauf der Rheinländer, Harmsen ruft seine Jungs zusammen (67:49, 27. Min). Der Nutzen der Auszeit zunächst gering. Münster verliert an Konzentration. Mit 69: 53 gehts ins letzte Viertel.
Andy Seiferth eröffnet mit erfolgreichem Hook Shot und bei den Giants geht in der Offense nicht mehr viel zusammen. Seiferth im Low Post gegen Lennart Bonert einfach unwiderstehlich. Er ist Münsters Lebensversicherung, punktet ein ums andere Mal. Widerstand meist zwecklos. Die ersten Feldpunkte für Düsseldorf durch Friederici erst nach dreieinhalb Minuten in Q4 (77:55).
Bei Münster kommt jetzt richtig Spielfreude auf. Es folgt ein Mega-Highlight, was vielleicht zu einem der größten der ganzen Saison werden kann. Ich kann mich nicht erinnern, so was je von den Baskets gesehen zu haben. Jasper Günther im Ballvortrag, wird hart bearbeitet, Traumanspiel zu Cosmo Grühn, der nur eine Zehntelsekunde später zu Adam Touray direkt untern Korb, welcher per Dunk vollendet. Komplettes Ausrasten auf den Rängen! Wann hat man so was je gesehen? Traumhafter Basketball! Die mitgereisten Giant-Fans sind bedient.
Noch eine halbe Minute zu spielen. Oli Pahnke bekommt den Ball an der Grundlinie, narrt den 22cm größeren Alex Möller und trifft per Korbleger zum 94:65. Verzückung auf den Rängen!
Die Schlusspunkte bleiben Jordan Jones mit zwei erfolgreichen Freiwürfen vorbehalten. Endstand 96:67.
Dann gibt es kein Halten mehr. Pure Freude allenthalben und natürlich
.What a game! Phantastischer Basketball! Münsters Offensivleistung grandios. Vierthöchstes OffRTG im 115. ProA/B-Spiel (137,8). Die Defense giftig. Münster hat es geschafft, die Dreierschützen weitgehend zu neutralisieren. Nur fünf Dreier für Düsseldorf, die sonst im Schnitt 11 Dreier treffen. Die offensiv normalerweise so gefährlichen Giants mit +29 besiegt. Cosmo Grühn mit Double-Double. Seine 11 Rebounds waren mitentscheidend. Sechs Baskets-Spieler punkten zweistellig. Reuter und Harding überragend, Seiferth eine Bank! Auch Pétursson hat mich wieder überzeugt. Und Jones macht acht (aus 11) seiner 12 Punkte von der Freiwurflinie. Und was ist mit der Turnover-Seuche? Sie scheint besiegt. 13 an der Zahl liegen im vertretbaren Rahmen.
Ich sitze noch länger in der Halle. Man will gar nicht gehen. Die Euphorie, die Spielfreude, der Erfolg. Einfach alles erinnert gerade an die irre Saison 2018/19. Münster jetzt auf Platz 5. In der Pro A! Unglaublich.
Die Pferde sind schon wieder gesattelt, die Tröten poliert. Morgen gehts nach Quakenbrück. Die haben gestern in Bremerhaven klar gewonnen. Gibt es noch ein Basketball-Fest? Das wäre der Gipfel!
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Viertel-Stats (ohne Gewähr)
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Wir denken jetzt alle mal kurz an das sensationelle Spiel und den grandiosen Sieg der deutschen Natio gegen den haushohen Favoriten Griechenland bei der letztjährigen EM…, genau heute vor einem Jahr. 107:96.
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