Ob dadurch alles besser wird? Bis jetzt gibt es keinen Nachfolger. Die alten Strukturen sind immer noch da. Ein Neuanfang hängt nicht nur an der Personalie RW. Auch hängt nicht der komplette sportlich Erfolg oder Misserfolg an RW. Es ist in meinen Augen nicht richtig, wenn man jetzt Luftsprünge macht - die kann man machen, wenn es unter einem geeigneten Nachfolger sportlich und auch finanziell wieder deutlich nach oben geht. Und auch dann sind festgefahrene Strukturen noch lange nicht aufgebrochen und geändert. Ich sage jedenfalls Danke Robert Wintermantel für viele tolle Momente als Spieler und viele super Erinnerungen unter der Führung als Manager. RW hat zumindest meine Zeit als Tigers-Fan deutlich positiver als negativ geprägt. Und ja, die letzten Jahre waren sicher nicht mehr das gelbe vom Ei. Aber er hat eine Ära geprägt, die es ohne ihn niemals gegeben hätte. Ohne RW wäre der Tübinger Basketball spätestens 2009 von der Landkarte verschwunden!
Calypso
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@New_Chapter Ich finde auch, du denkst sehr einseitig und auch nicht wirklich rational. RW komplettes Versagen und völlige Inkompetenz zu unterstellen, ist nicht richtig. 1. Hat er lange Jahre überragende Arbeit - sowohl wirtschaftlich als auch sportlich - geliefert. Das steht außer Frage und ich denke kaum, dass das Zufall war und ich denke auch nicht, dass er das von einem auf den anderen Tag verlernt hat. Ein riesen Problem war, dass Tü nicht mit den Entwicklungen (vor allem finanziell) in der BBL mithalten konnte. So ging es nicht nur Tübingen. Ob Wintermantel dabei so viele Fehlentscheidungen getroffen hat? Wohl kaum. Vielleicht war/ ist im Raum Tübingen auch nicht so krass viel drin für Basketball - auch wenn man immer sagt, es gibt hier ja so viele tolle Firmen. Ulm steht da wo sie stehen, weil sie ratiopharm, Liqui Moly etc haben - also große und extrem starke Firmen und weil sie eine Stadt(verwaltung) hinter sich wissen, die das extrem unterstützt. Ja, wurde auch oft gesagt, RW hat Fehler gemacht, entscheidende Fehler, aber ihm jetzt zu unterstellen, er wäre sozusagen der schlechteste Manager im dt Basketball, ist einfach nur falsch. (2Es wird kaum einen Manager geben der so viele Fehlentscheidungen bezüglich Trainer und Spieler getroffen hat, zudem keinerlei positive Tendenzen bei Sponsoren." Und ist es wirklich so, dass es keine positiven Tendenzen bei Sponsoren gab? Immerhin ist der Etat kontinuierlich geachst - im letzten BBL-Jahr 2,8 Millionen. Man kann vielleicht sagen, dass es nicht schnell genug ging. Aber in der BBL war der Trend nach oben. Zur Erinnerung - in der ProA ist Walter raus - das war ein fetter Batzen, dann kam Corona. Ich will nicht sagen, dass alles super toll war - auf keinen Fall - aber so wie du es darstellst, war es sicher auch nicht.
- Wenn Fehler im Kader gemacht wurden: Die Leute, die die Tigers auch damals beraten haben und Entscheidungen mitgetragen haben, sind jetzt noch mehr im Fokus. Die “Kompetenzen” im Verein sind ja sicher nicht nur rumgesessen und haben alles abgenickt. Die waren spätestens am Ende doch auch entscheidend bei (nahezu) allen Personalien eingebunden. Wenn die so super sind, hätten die das ja alles unterbinden müssen. Haben sie nicht, weil sie am Ende kaum Ahnung auf dem Level mitbringen oder wie schon gesagt keinerlei Expertise im sportlichen Bereich haben.
Du feierst hier einen angekündigten “Knaller”. Ich garantiere dir, dass dieser für Tübinger Verhältnisse vielleicht einer sein wird. Mehr vermutlich aber nicht. Aber das ist ok. Entscheidender ist jedoch, dass dieser “Knaller” von RW geholt wird. Dieser ist noch immer im Amt und federführend für den neuen Kader. Bedeutet also, dass die Person, bei der du ach so froh bist, dass sie geht, den neuen Kader zusammenstellt, den du bereits als Aufbruch siehst. Da stimmt was in der Logik nicht. Und wenn der Kader dann echt einschlagen sollt. War es dann nicht RW, der diesen in großen Teilen mitzuverantworten hat? Und dann folgend: Wenn RW dann nicht mehr da ist und keine weitere sportliche Kompetenz da ist, wird es dann wirklich besser? Macht man dann wirklich einen Schritt nach vorne?
Ich kann jede Kritik an RW verstehen - wenn sie sachlich und gut begründet ist. Das ist bei dir nicht der Fall, sondern einfach nur pauschal draufgehauen. Ja, der Wechsel von RW bietet eine Chance - aber nur dann, wenn ein Manager kommt, der mehr Kompetenzen mitbringt. Und das gilt nicht nur für das Finanzielle bzw die Sponsorensuche. Nur so: RW war im Kreis Tü ein bekanntes Gesicht. Ein neuer Manager von sonstwoher ist vermutlich vielen unbekannt, muss sich da auch erstmal einarbeiten und beweisen. Sponsoren an Land zu ziehen ist - vor allem mit Corona - alles andere als ein Kinderspiel. Und das gilt auch für einen neuen Manager.
Ich glaube, dass man mit der neuen Ausrichtung einen großen Fehler macht. Wenn man einen reinen Finanzmensch will, wird das nichts. Man braucht mMn beides - und wenn man nicht aufteilen will, also zwei Stellen besetzen möchte, dann braucht man jemanden, der das mitbringt. Jemanden der ein Netzwerk zu Agenten, Vereinen, Trainern etc. hat. Und ich denke auch, dass RW eher nach Ulm wollte, als dass er gefeuert wurde. Die Ulmer werden ihn sicher nicht aus Nettigkeit in eine für das ganze Projekt sehr wichtige Position holen…
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@alansmithee sagte in Tigers Tübingen 2021/22:
Passt maL auf, am Ende schlägt Bauermann bei Euch auf…
Irgendwie hab ich es im Gefühl, daß da gerade jemand im Hintergrund Geld in die Hand nimmt, um die Langeweile der letzten Jahre nicht erneut geschehen zu lassen…Ja, sicherlich richtig. Aber das mit dem Sprungbrett ist ja jetzt auch keine neue Idee - gebracht hat es an sich aber eigentlich nichts. Also Tü war doch auch die letzten Jahre nie der Verein, zu dem haufenweise talentierte junge Spieler kamen - denke nicht, dass sich da jetzt was ändern wird.
Nur so: z.B. Jenkins, Travis, Redding, Duggins, Rubit, Kidd etc haben in Tübingen alle den Durchbruch geschafft und haben dann Euroleague oder NBA gespielt…aber eigentlich hatte man von außen nie das Gefühl, dass das Tübingen zur Anlaufstation für Spieler macht, die bereits als so talentiert gehandelt werden. Diese Spieler waren eigentlich alle relative No-Names, die unterm Radar geschwommen sind, die Tübinger aber deren Talent erkannt haben. Denke nicht, dass Valtonen da plötzlich was groß ändert. Es ist eher die Bestätigung, dass man von Tübingen aus den Sprung schaffen kann, auch in der ProA. Aber dadurch wird sich mMn nicht viel für Tübingen ändern…
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An sich ist der Kader erstmal nicht “doof”. Aber mir fehlen mindestens 2 wichtige Dinge: Größe und Erfahrung. RW ist mMn ab dem Zeitpunkt sportlich “gescheitert”, ab dem er auf den Smallball-Zug aufgesprungen ist. Das hat bei Perovic angefangen. Und da kamen dann Begriffe wie Guard-Terror etc auf. Es hat aber nie funktioniert. Aber nach diesem Motto hat er dann auch die Trainer verpflichtet und das ist noch kläglicher gescheitert. Ich meine damit nichtmal die “Körpergröße” - große Spieler gab es ja immer. Aber die waren vom Stil keine wirklichen Brettcenter, sondern eher SF im Bigman Körper. Was dadurch passiert ist, wissen wir alle - Wolf war auf der 5 nicht spielbar - eigentlich ein 4er, der von außen kommen muss. Das hat er oft auch gemacht, dadurch war der Lowpopst kaum präsent. Defensiv hatte er gegen körperlich stärkere Spieler kaum Luft gesehen. Diese Problematik gab es auch vor Wolf immer wieder.
Und was ich dabei nicht verstehe - man hat das ja eigentlich immer gemerkt - es gab ja dann diese Nachverpflichtungen um das zu reparieren. McGhee, Cukinas, Kashirov (wobei der es auch körperlich unter den Körben schwer hatte) usw. Man hatte in der Abstiegssaison versucht, mit Heyden einen Brettcenter von Beginn an zu etablieren - aber für die Bundesliga war er nicht derjenige, der da die Akzenten setzen konnte…vielleicht hätte es auch kein reiner Brettcenter sein müssen - aber der Typ Wühler wie Travis, Rubit oder Nash. Die sowohl von außen kommen konnten, aber eben auch ein gutes/solides Postspiel mitbrachten.
Ich sehe dieses Abrücken von den Bigs als Problem. Das funktioniert vielleicht in der NBA bis zu einem gewissen Punkt. Zumindest in der regular season, wo das Spiel fast nur durch Shooting und wenig Defensive geprägt wird. In den NBA Playoffs sieht das dann aber schon wieder etwas anders aus. Das ist aber bereits wieder eine ganz andere Diskussion. Was ich damit sagen möchte: In der NBA ist so viel Klasse, dass das funktionieren kann - Klasse, die in Tübingen aber nie vorhanden sein kann. Welche Spieler in der BBL/ ProA oder bei den Tigers haben denn die Fähigkeit, dass der 3er wie der midranger fällt? Vereinzelt vielleicht, aber nicht in der Masse…
Ich sehe auch in diesem Kader keinen wirklich Bigman, der Präsenz und Dominanz unter den Körben ausstrahlen kann. Hinzu kommt, dass die Postspieler recht wenig Erfahrung mitbringen, was gerade unter deh Körben wichtig ist. Hinzu kommt aber auch, dass auch einfach wirklich Größe fehlt, was dann in der Defensive schwierig werden kann - gerade gegen Teams mit starken Spielern unterm Korb…
Ich glaube, dass Jansson ein guter Coach ist und ein sehr guter Coach werden kann. Aber er ist unter anderem auch in dem Kontext Smallball verpflichtet worden. Er hat nach diesem Motto auch den Kader gebaut - und das vielleicht konsequenter als jeder Trainer zuvor. Denn eines muss man auch sagen: In der Vergangenheit war die konsequente Umsetzung nicht erkennbar. z.B. Wolf - großer Mann, der aber iwie 3 Positionen spielen könnte, aber keine davon richtig. Das scheint es jetzt nicht zu geben. Dennoch sehe ich gewisse Problem auf uns zukommen. Das Konzept verlang von jedem Spieler enorm viel ab…jeder muss eigentlich fast fehlerfrei bleiben…vor allem defensiv…das ist aber utopisch…
Wenn das alle ineinander greift, kann das aber dennoch ziemlich gut funktionieren. Bin gespannt, wie das Defensivkonzept aussehen wird. Offensiv kann man durch Speed viel machen. Setplays wird es dabei mMn aber wieder weniger geben. Kann man sich jetzt streiten, ob das sinnvoll ist. Weil o beeinflusst die Offensive auch sehr sark die Defensive - transition D wird da enorm wichtig.
Was mir viel mehr Kopfzerbrachen bereitet, ist das mMn utopische Ziel mit dem Aufstieg - zumindest auf dem kommunizierten Weg. )ch weiß nicht, ob das Konzepr junge Spieler aufbauen und Aufstieg in 3 Jahren funktionieren kann. Eines von beiden Zielen scheint mir da nicht wirklich nachhaltig. Wie soll das funktionieren? Dieses Jahr an den PO schnuppern (also wie die letzten Jahre), nächstes Jahr mal PO spielen und dann im 3. Jahr aufsteigen? Mit einem Kader, der nur aus Talenten besteht? Ein Kader, der bisher von den Vertragslaufzeiten auf maximal 1 bis 2 Jahre ausgelegt ist? Das passt iwie nicht. Ich finde den Weg, junge Spieler mit Entwicklungspotenzial gut. Nur das ist ein Weg, mit dem man nicht schnell aufsteigt. Wenn man schnell aufsteigen will, wird man diesen Weg vermutlich auch schnell wieder verlassen müssen. Denn wenn Spieler sich mega entwickeln, werden diese mit Sicherheit abgeworben (s. z.B. Valtonen letztes Jahr). Und das, bevor man an dem Punkt ist, aufzusteigen. Um das wieder aufzuholen, muss man diesen Spieler praktisch 1:1 ersetzen - da kann man dann nicht einen Spieler holen, der sich vielleicht dahin entwickelt. Wenn man dieses Weg geht, muss man diesem auch viel mehr Zeit geben und auch Spieler viel lämger an sich binden. Beides scheint aber nicht vorhergesehen. Und selbst wenn man dann aufsteigt - um in der BBL zu bleiben, kann man keinen Kader voller Talenten aufbauen - auch das wird scheitern. Mir fehlt da die gesunde Mischung.
Tigers Tübingen 2021/22
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Tigers Tübingen 2021/22
Tigers Tübingen 2021/22