First things first: Glückwunsch an Bamberg zum Finaleinzug. Am Ende zahlt es sich dann doch aus, wenn man Spieler im Kader hat, die schon mal auf höchstem europäischem Niveau unterwegs waren. Ihr trefft den letzten Wurf, wir nicht. So ist Basketball. Insgesamt ein richtiger “Pokalfight” mit Läufen auf beiden Seiten und der richtigen Intensität zweier Mannschaften, die insb. in diesem Bereich zuletzt Defizite aufgewiesen haben.
Aufgeregt hat mich gestern das Auftreten des Schiedsrichtergespanns, nicht notwendigerweise, weil ich das Gefühl hatte, Bonn werde “verpfiffen”, sondern weil ich die Spielleitung einfach insgesamt sehr unglücklich fand. Die Linie war von Beginn an extrem hart und damit wurden auf beiden Seiten Aktionen abgepfiffen, die man in anderen Spielern mehrmals hat laufen lassen. Die Schiedsricher haben sich somit der Möglichkeit beraubt, die Linie über das Spiel hinweg noch einmal zu verändern, man konnte nicht mehr “anziehen”, aber auch nicht mehr “lockerer” pfeifen. Gleichzeitig hätte man mit der Linie dann beim letzten Drive von Breunig auch über ein Foul von Harris diskutieren können, der ordentlich mit der Hüfte arbeitet und den Arm drin hat. Ist nicht passiert, sei’s drum (und mit der Quote hätte Bonn sicherlich auch nicht beide Freiwürfe gemacht
). Da war die Leitung unter Anne Panther im anderen Halbfinale deutlich gelungener, wenngleich das Spiel vom Verlauf her natürlich auch einfacher zu leiten war. 53 Fouls von beiden Teams im gesamten Spiel sprechen dennoch eine deutliche Sprache und das wirkt sich natürlich auf das Team mit der kürzeren Bank anders aus als auf das andere. Unauffällig war die Leistung des Gespanns allerdings nicht, das hat leider dazu geführt, dass ein gutes, intensiv geführtes Spiel phasenweise sehr zerfahren wurde, als über fünf, sechs Angriffssequenzen jede mit einem Pfiff endete.
Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß am Spiel gestern und das war bei Spielen von Bamberg und Bonn in den letzten Wochen wirklich selten der Fall. Ich wünsche euch viel Erfolg im Finale, mache aber auch keinen Hehl daraus, dass meine Sympathien bei den Haptstädtern liegen, die für meinen Geschmack den deutlich attraktiveren Stil pflegen. Aus Bonner Sicht, aus der man nun ja einigermaßen neutral sein kann, ist es in diesem Duell alter Rivalen ja ohnehin in Sachen Sympathie schwierig, eine Seite zu finden 