Ich verstehe diese sich gebetsmühlenartig wiederholende Kritik an die BBL-Ziele, die Bayern oder an Pommer nicht. Wir wollen doch hochklassigen Basketball sehen. Hochklassig ist er dann, wenn er den Vergleich zu anderen Topligen standhalten kann und Spielertypen in der Liga sind, die außergewöhnliches leisten können. Da man langfristig nicht erwarten kann, dass die anderen Ligen schwächer werden, muss sich entsprechend die heimische verbessern. Ob dieser hochklassige BB in Großstädten oder gallischen Dörfern gespielt wird, sollte hoffentlich jedem gleich sein. Nun hat sich die Liga auch dank der Bayern positiv entwickelt. Berlin hat (sicher auch begünstigt durch die O2-World) den nächsten Schritt gemacht, Ulm hat sich (u.a. aus ähnlichen Gründen) enorm entwickelt, der Bamberger Etat wird sich seit den ersten Meisterschaften sicher auch verdoppelt haben. Der Trend für den Rest der Liga hinsichtlich Etats, Halle, Professionalität zeigt ebenfalls nach oben.
Was heißt das für den einzelnen? Wer sich in der Zeit nicht weiterentwickelt, verliert an Boden. Einmal in der Spitze wegen den großen B’s, aber auch ggü. den ersten Verfolgern wie Oldenburg und Ulm - oder aber gar der Kampf um die Playoffs oder um den Klassenerhalt wird bei selben Voraussetzungen wie früher erschwert.
Artland konkret hat sich in der Breite der Geldgeber offensichtlich nicht verbessert und war stets großteils von der einen Person abhängig. Diese muss nun mehr investieren als noch in 2007 oder 2008 um ähnlicher Erfolge zu feiern. Bedenkt man, dass nun 3 Teams ähnlich finanzstark sich auf einem ganz anderen Level bewegen, ist die Chance auf eine Überraschung bei kleinerem Budget noch geringer. Jetzt reichen eben keine 3-5 Mio. € im Jahr aus, sondern das doppelte muss her. Titel sind auch dann beileibe nicht garantiert.
Schlussfolgerung für mich: Pommer (als GF sowieso nicht), die Bayern oder sonst wer, machen die Liga nicht kaputt, es werden keine weiteren Teams den Spielbetrieb einstellen, sondern die Liga wird Schritt für Schritt ihren Weg gehen. Einzig das Model Mäzenatentum im Basketball wird sich ändern, weil mehr Geld notwendig ist, um mit seinem Hobby nebenbei ein paar Titel abzugreifen und sich im Basketball in Deutschland bisher keiner gezeigt hat, der zweistellige Millionensummen für eine Randsportart jährlich investieren will. Titel für weniger Geld werden eben ab sofort nur noch im Tischtennis, Volleyball oder Hockey zu holen sein.