erstmal, franz und schnorri, schreibt den Namen richtig sonst kommt der frustrierte Ex-Albaner wieder und belehrt euch (und ihr müsst zur Strafe 100 mal “Thomas Compaoré” schreiben):-P
On 2006-04-07 11:08, franz wrote:
campaore !
im moment stellen sich die berliner manager als gut-menschen dar.
das kann doch nicht sein, da gibt man einem jungem afrikaner (eine der ärmsten gegenden der welt) eine chance, am grossen kuchen dieser basketball-welt teilzunehmen.
und was passiert?
er beschwert sich bei der gewerkschaft SP.IN, redet nicht mehr mit baldi und zeigt sich als ganz total undankbarer zeitgeselle.Auch wenn ich davon ausgehe, daß dein Beitrag eigentlich nur der Provokation dienen soll, versuche ich mal darauf einzugehen. Mal jenseits von Sozialverhalten, Dankbarkeit und “armer Afrikaner”: Alba hat C. ein Vertragsangebot gemacht und der hat es angenommen. Punkt! Nicht als Gut-Menschen sondern als Arbeitgeber, der gemeinhin das bezahlt, was ihm der Spieler wert ist. Mit einer Staffelung, bei der mit steigender Leistung das Gehalt steigt. Nicht wesentlich mehr oder weniger als ein Hauer oder Schröder in Bamberg in ihren Ausbildungsverträgen zu stehen haben.
zurückschicken sollte man den, zurück nach burkina faso, damit er dort wieder auf den boden der realität zurückkehrt.
Nein, sollte man nicht! Völlig unverständlich, daß so etwas vom “Spielerfreund” Palmer auch noch forciert wird. Man verbaut Compaoré damit die große Chance, mit seinem Hobby (und Talent) seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
zunächst einmal:
berlin hat auf jeden fall ein immenses EIGEN-interesse daran, campaore auszubilden, langfristig an sich zu binden und letztendlich davon zu profitieren. entwicklungshilfe oder sozialunterstützung steht nicht in den statuten eines basketballclubs, er ist gewinnorientiert.
Selbstverständlich ist die Alba Berlin Basketball GmbH ein gewinnorientiertes Unternehmen, so wie die GHP Bamberg GmbH und jeder andere Verein der professionell Basketball betreibt auch. Du schreibst es ja selbst, Compaoré soll ausgebildet werden. Das kostet erst mal Geld. Eingespielt hat er als Regionalliga-Spieler bis jetzt noch kein Geld, nur gekostet. Das ist kalkuliertes Risiko, das die Vereine mit ihren Nachwuchsspielern nun mal eingehen (müssen). Daß der Verein (egal welcher) irgendwann mal von so einem langfristigen Vertrag profitiert und sich die Ausbildungskosten refinanzieren ist impliziert.
dass der junge mit irgendetwas nicht zufrieden ist, liegt doch auf der hand.
dass er sich an jemand wendet, der seine interessen verrtritt, ist mehr als legitim.
ihm jetzt zu unterstellen, er müsse zufrieden sein, sonst gibts gar nix mehr (das bedeutet ja die suspendierung) ist schon unverschämt.
Mein Gott, daß Arbeitnehmer meinen, zu schlecht bezahlt zu werden, ist nun nicht sooo selten; das betrifft mich auch ;-). Es ist nichts dagegen einzuwenden, daß man seine Unzufriedenheit artikuliert. Selbstverständlich kann er sich dazu auch Hilfe holen. Ob gerade Walter Palmer nun die Interessen von Compaoré vertritt oder vielleicht doch viel mehr seine eigenen, steht auf einem anderen Blatt. Es wird übrigens gar nichts “unterstellt”. Compaoré weigert sich (leider) auch nur ein Wort mit irgendjemand von Alba zu reden. Auf dieser Basis ist ein vernünftiges Training kaum möglich und eine Suspendierung bis zur Klärung der Situation gäbe es in so ziemlich anderen Unternehmen auch. “Unverschämt” würde das in einem anderen Unternehmen kaum einer in so einer Situation empfinden.
mich erinnert das an die düstersten zeiten des klassenkampfes. wenn du nicht mit den bedingungen einverstanden bist, die ich dir anbiete, dann aber “wehe dir”.
Da vermute ich mal, dass diese Wahrnehmung auch dadurch geprägt ist, dass es gegen den bösen Erzfeind aus Berlin geht. Ob es dich beruhigt oder nicht, Bamberg würde in einer vergleichbaren Situation genauso handeln.
niemand hier würde es in frage stellen, wenn ein unzufriedener mitarbeiter (beispielsweise bei siemens) zum betriebsrat gehen würde und um hilfe bitten (oder zu seinem gewerkschaftsvertreter).
warum darf das campaore bei alba berlin nicht?
Das Problem ist, daß Sp.in keine Gewerkschaft ist und Palmer kein Gewerkschaftsvertreter; jedenfalls nicht in den Augen der BBL bzw. deren Vereinen. Falls es dir die Argumentation vereinfacht: Auch GHP Bamberg und Herr Heyder lehnen Sp.in als Verhandlungspartner völlig ab und weigern sich mit den zu reden oder gar zu verhandeln.
wäre es in einem solchen fall nicht adäquat, wenn baldi sagen würde:
komm, setzen wir uns zusammen, bring deinen vertrauensmann mit und sag uns, was wir zusammen besser machen können!
Baldi hat das Gespräch mit Compaoré gesucht, dieser sich aber geweigert! Mit Palmer KANN Baldi gar nicht reden, wenn er nicht das gerade von ihm selbst, Heyder, Wiedlich & Co. beschlossene Vorgehen gegenüber Sp.in torpedieren will.
nein, die keule wird rausgenommen, palmer als der böse tituliert und campaore als unerfahrener jungmensch definiert, der zwischen den mühlsteinen der strategischen interessen zerrieben wird.
Ist es nicht so? Findest du, daß Palmer Compaoré einen Gefallen tut, wenn er dessen Ausweisung forcieren will? Palmer erreicht dadurch Publicity (schon dadurch, daß wir hier über pro und contra Sp.in bzw. Gewerkschaft diskutieren), für Alba ist Compaoré nicht so wichtig, daß die groß Schaden dadurch hätten. Nichtsdestotrotz müssen sie ihr Nachwuchsprogramm schützen, das wie gesagt darauf basiert, dass man erst mal Geld in die Ausbildung junger Spieler investiert und das dann (hoffentlich) später refinanziert bekommt. So ähnlich laufen die Nachwuchsprogramme bei allen Vereinen. Wenn ein Verein nur die Ausbildung finanziert und später nichts zurück bekommt (weil sich z.B. Spieler aus ihren Verträgen klagen), funktioniert das ganze Programm nicht. Wie schon selbst von dir festgestellt: So ein Nachwuchsprogramm ist mit dem Ziel und der Hoffnung verbunden irgendwann mal Geld damit zu verdienen.
pommer mischt sich flugs ein und gibt noch eins im namen der BBL drauf und will ein zeichen setzen für alle anderen unzufriedenen: wenn ihr euch mit palmer einlasst, dann seht ihr, was passiert!
führt er bereits einen privatkrieg gegen SP.IN?
Pommer mischt sich nicht als Privatperson sondern als Vertreter der BBL-Vereine ein, also im Namen von Baldi, Heyder, Wiedlich, Wöbke und all den anderen. Allerdings trägt dessen Auftritt nun wirklich nicht zur Deeskalation der Situation bei. Der macht da auch Politik.
Zitat:setzt euch an einen tisch und regelt die situation!
Schön wäre es ja… Allerdings nicht sehr realistisch, solange sich Compaoré kategorisch weigert mit seinem Arbeitgeber auch nur ein Wort zu reden und vor allem wenn man sich mal die Interessenlage auf Seiten von Palmer betrachtet. Dem geht es um so ziemlich alles, bloß nicht um das Wohl von Compaoré! Da in der Sache schon zu viele große Sprüche von allen beteiligten Seiten gefallen sind, scheint mir eine einvernehmliche Lösung im Stillen kaum noch möglich. Schade für Thomas Compaoré, der die eigentliche arme Sau in der ganzen Geschichte ist, auch wenn er selbst nun nicht ganz unschuldig daran ist.