Professionalität der Pro-A Schiedsrichter
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Eine Situation, die mich extrem erstaunt hat: Die Heimzuschauer in Homburg sind über einige Entscheidungen sauer und die Stimmung ist geladen.
Währenddessen unterhält sich ein Unparteiischer mit einem Spieler aus Langen, die beiden lachen herzlich miteinander, und im Weggehen tätschelt der Schiedsrichter dem Spieler noch freunschaftlich bis zärtlich den Hintern. Ich konnte das kaum fassen, so bringt man doch die Zuschauer zur Weißglut.
Gibt es außer Regelkunde keine Verhaltenshinweise in den Lehrgängen?
Falsche Entscheidungen gibt es immer wieder, meist auf beiden Seiten, aber die Körpersprache sollte auch stimmen, und einige Dinge müssten einfach unterlassen werden.
Immerhin handelt es sich um professionellen Sport.
Es muss nicht alles tierisch ernst ablaufen, aber gewisse Grenzen sind doch notwendig.
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Ein guter und auch wichtiger Beitrag!
Zumindest ab Regionalliga aufwärts sollten SR wissen, wie man sich als Spielleiter verhalten sollte. Auch wenn man sich untereinander schon lange kennt, sollten solche Art Aktionen unterlassen werden. Auch wenn Vieles und Manches in den diversen Ligen oft mit der erwähnten Professionalität kaum etwas zu tun haben, sollten Schiedsrichter stets auf die Außenwirkung achten.
Es gibt keine schlechten Schiedsrichter – nur schlechte Ausbilder!
. . . in diesem Sinne . .
Mr. Basketball -
@MrBasketball
den letzten Satz kann man nicht so gelten lassen, es gibt definitiv auch schlechte Schiedsrichter, auch in den Ligen ab RL aufwärts !!! -
sorry aber da stimme ich mr.basketball voll zu.
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Was ist euer Problem? Sowas kommt in einem Spiel öfter vor. Wenn sich ref und Spieler kennen, warum sollte man dann plötzlich eine ganz andere Gangart an den Tag legen? Aussenwirkung hin oder her, oder sollen die (meist eher kleingewachsenen) Schiedsrichter nun auf Steltzen pfeifen, damit Spieler wie Grübler oder Ides nicht mehr auf sie runterschauen müssen? Wohl kaum.
Letztendlich ist doch nicht so, dass der Schiedsrichter dann auch noch parteiisch für den Spieler pfeift, dessen Hinterteil er so “liebevoll und zärtlich” bearbeitet hat. Wenn sich das Homburger Publikum über sowas schon aufregt, dann zeigt das doch bloss, dass man sonst keine Probleme hat.
Oder befürchtest du, Hayabusa, dass deine Kinder von derartigen homoerotischen Szenerien negativ beinflusst werden? Nicht bierernst nehmen, ich weiss was du meinst, verstehe die Aufregung nur nicht.
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sich kennen und im Spiel miteinander umgehen sind m.E. zwei paar Schuhe. Insbesondere wenn der SR den Eindruck erweckt, im lockeren Geplaudere mit dem bekannten Spieler das Spiel selbst zu “vergessen” und seine Part damit zu vernachlässigen. Alles schon erlebt, die Außenwirkung ist katastrophal. Da kann ich @Mr. Basketball nur voll zustimmen - klarer Fall von mangelnder Professionalität. Aber auch @Pearl Jam stimme ich zu. Es gibt zu viele SR`s auch ab RL aufwärts, die sich eigene Regeln und Verhaltensweisen gegeben haben und letztendlich ihre Ausbilder mit deren sinnvollen Verhaltenshinweisen negieren. Getreu dem Motto, “was erzählst denn du mir da, weißm ich doch viel besser”. Und genau diese Selbstdarsteller bringen uns alle in Verruf.
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Wahrscheinlich liegt es auch an der Regelunkunde der Zuschauer, daß es schnell hochkocht. Wenn man die großen 4 Sportarten in D (Fussball, Handball, Eishockey und Basketball) mal vergleicht, ist gerade beim Basketball die Regelkunde doch wesentlich komplexer. Als Spieler hab ich selbst auch schon genügend Mitspieler erlebt, die sich nicht richtig mit den Regeln auseinander gesetzt haben und z.B. immer wieder noch meinen manche ihre ausgestreckten Hände beim Verteidigen von Wurfversuchen senken zu dürfen.
Aber gut, sicherlich sollten auch Schiris die Lage berücksichtigen und manche unbewußte Provokationen vermeiden. Ob aber wirklich das Tätscheln so provozierend wirkt?
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On 2008-10-30 20:38, Larry_Bird wrote:
Getreu dem Motto, “was erzählst denn du mir da, weißm ich doch viel besser”.Da kann ich nur noch einmal die Frage von MisterKnister aufgreifen. Wo ist das Problem ?
Es ist doch genau das passiert was du willst. Der Schiedsrichter hat sich eben nicht als der arrogante, abgehobene Typ dargestellt. Die beschriebene Situation war doch lediglich eine Geste der Freundschaft. Daher verstehe ich auch nicht die bemängelte Professionalität von MrBasketball.
Trainer und Spieler gegnerischer Mannschaften kennen sich oft schon Jahre. Da ist es doch üblich mal einen kurzen Plausch zu halten und miteinander zu lachen. Gleiches gilt doch auch für Schiedsrichter und auch Schiedsrichter dürfen lachen.
Der Schiedsrichter ist kein Fremdkörper, sondern ein Teil des Spiels.
Das extreme selten gut sind versteht sich von selbst.
In der speziellen Situation mag es vielleicht ungünstig gewesen sein. Es fragt sich aber über was sich das Homberger Publikum aufgeregt hat und gesehen haben will.
Im allgemeinen halte ich solche Gesten für unproblematisch und eher wünschenswert.
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‘‘Trainer und Spieler gegnerischer Mannschaften kennen sich oft schon Jahre. Da ist es doch üblich mal einen kurzen Plausch zu halten und miteinander zu lachen. Gleiches gilt doch auch für Schiedsrichter und auch Schiedsrichter dürfen lachen.’’
Genau richtig! Müssen Schiedsrichter auf dem Platz jetzt etwa ihre ‘‘menschliche’’ Seite verlieren um professionell zu sein?
Wird nicht am Auftreten der Schiedsrichter häufig das ‘‘arrogante’’,‘‘eingeschnappte’’ kritisiert?Also mir ist ein Schiedsrichter wesentlich lieber,der einen guten Draht zu den Spielern hat,als einer der bei jedem Wort ein T gibt oder mit dem man einfach nicht kommunizieren kann.
Verlieren Spieler wie Dirk Nowitzki oder Steve Nash ihre Professionalität,wenn sie beim Freiwurf ein Pläuschchen halten?
Wirft man den Spielern dann auch vor nicht alles zu geben?
Und wenn ein Fan im ‘‘tätscheln des Hinterteils’’ eine verloren gegangene Objektivität sieht,dann kann ich ihm auch nicht mehr helfen -
Finde es ebenfalls wichtiger wie die Aussendarstellung gegenüber den am Spiel beteiligten ist anstatt den Zuschauern gegenüber. Ich kann sofort zig Hallen aufzählen, wo beim Publikum so dermaßen mangelnde Regelkunde vorherscht, dass auf dem Feld alle miteinander gut auskommen, die Zuschauer aber eine Verschwörung nach der anderen wittern. Ich kann die Spiele schon gar nicht mehr zählen wo sich Spieler für ihr Publikum entschuldigt haben mit der Begründung die hätten keine Ahnung… Nicht jeder Schiri der auf dem Feld einen Gästespieler anlächelt ist gleich ein Verschwörer
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@TheBloob
Ich habe gerade in den letzten Jahren zu oft erleben müssen, dass vielfach SR´s meinten, sie bräuchten keine Ausbilder, die ihnen jenseits der Regelkunde Wissen vermitteln. Den Umgang mit Spielern, Trainern und dem Publikum, das Verkaufen von Entscheidungen in Bezug auf Glaubwürdigkeit und Neutralität gilt es aber ebenso zu erlernen, wenn ein Spiel so optimal wie möglich über die Bühne gebracht werden soll. Dafür haben wir Ausbilder/SR-Coaches, denen wir viel öfters aktiv zuhören sollten, anstatt eigene Umgangsregeln stur anzuwenden, die in bestimmten Situationen (Stichwort: Umsetzung neuer Spielregeln) zum “Eklat” führen.@all
Glaubt ihr ernsthaft, dass ein SR sich professionell verhält, wenn er nach einer (subjektiv) strittigen Entscheidung gegen die Heimmannschaft (Spieler, Trainer und Publikum)sich mit einem Spieler der Gastmannschaft derart freundschaftlich unterhält, dass er ihm sogar zum Abschluss das Hinterteil tätschelt? Zeigt er damit nicht auch der Heimmannschaft gegenüber ein arrogantes Verhalten? Ist er tatsächlich neutral in seiner Leitungsfunktion?
Versetzt euch in die Spieler/Trainer/Publikum der Heimmannschaft und bewertet das beschriebene Verhalten des SR`s!Völlig anders verhält es sich doch, wenn ein SR eine Entscheidung gegen einen Spieler getroffen hat, der dagegen sofort protestiert, die beiden sich darüber “unaufgeregt” kurz austauschen und schließlich freundschaftlich auseinandergehen. Solche Situationen finden Zustimmung von allen Seiten und machen eine guten SR aus.
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also ok, einem spieler auf den hintern zu tätscheln habe ich noch nie gesehen und sieht bestimmt komisch für alle (!) aus. ansonsten bleibe ich aber bei meiner meinung, dass es zwei wirkungen gibt die in der regel völlig voneinander abweichen: 1x wie es auf die beteiligten wirkt und 1x wie es auf die zuschauer wirkt.