SD&FIVE-Voting: Ist Alba schon Meister?
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Jeden Monat diskutiert an dieser Stelle die FÜNF-Squad mit den Jungs von Schönen Dunk zu einem deutschen Basketball-Thema. Unter www.schoenen-dunk.de könnt ihr natürlich mitreden und die eine oder andere Seite für komplett inkompetent erklären.
Thema diesmal: Was geht mit dem Wunderkader von Alba? Ist der amtierende Meister definitiv auch der kommende und es stellt sich nur die Frage, wer gegen Berlin im Finale verlieren darf?Einfach hier klicken, um zur Umfrage zu gelangen!
Pro:
Blicken wir mal tief in unser Herz und sagen ehrlich, was wir beim Blick auf Berlins Kader denken: „Eigentlich könnten wir ihnen die Meistertrophäe jetzt schon überreichen!“ Ist doch so. Der Weg zur Titelverteidigung wird für Alba wie ein Ponyritt durch Holland zur Zeit der Tulpenblüte! Die beste Organisation! Die beste Halle! Der beste Coach! Der beste Kader! Diese zwölf Jungs sind Äonen entfernt von den restlichen BBL-Kadern. Nicht vergessen: mit Joe Herber und Philipp Zwiener verkümmern zwei aktuelle Nationalspieler am Ende der Bank. Zwei Nationalspieler! Dazu kommt die Tatsache, dass alle Akteure teamfähig sind, sich also niemand aufregen wird wegen geteilter Spielzeit. Eine Startruppe ohne Chemieprobleme … der Traum eines jeden Trainers!
Dazu der Saisonstart: Die Olympioniken Patrick Femerling, Steffen Haman und Zwiener stießen erst spät zum Team. Rashad Wright meldete sich eher mittelprächtig austrainiert zum Trainingsauftakt und Casey Jacobsen wurde quasi zum ersten Spiel verpflichtet. Dennoch passten sich die Alba-Profis bereits im dritten Spiel die Bälle gegenseitig besser zu als Delling und Netzer … und netzten gegen Vizemeister Bonn (lies: die intensivste Defense der Liga) 65 Prozent ihrer Würfe ein, ohne wirklich angestrengt auszusehen. Wie soll das werden, wenn Perfektionist Luka Pavicevic eine Saison am Teamplay gefeilt hat? Wer würde eigenes Geld darauf wetten, dass Alba eine Playoffserie gegen einen anderen BBL-Klub verlieren wird? Wir nicht! Ihr nicht! Keiner!
Sven
Kontra:
Berlin muss in dieser Saison sicherlich mehr denn je mit der Rolle des Topfavoriten auf die Meisterschaft leben, die Mitbewerber wird das Vorhandensein eines scheinbar übermächtigen Kontrahenten aber nur zusätzlich motivieren. Trotz Spitzenplatzierung in der Hauptrunde hatte man im Vorjahr das Gefühl, die Mannschaft spurtete in den Playoffs eher aus dem Windschatten zum Titel, während dem stärker eingeschätzten Pokalsieger aus Quakenbrück die Luft ausging. In diesem Jahr muss man sich in der Hauptstadt nun nach allen Vorschusslorbeeren und eigenen Ankündigungen als Pacemaker von Beginn dem eisigen Wind an der Spitze aussetzen.
Dazu kommt der Mittwochs-Moskau-Samstags-Nördlingen-Effekt: Der Spagat zwischen glitzernder Euroleague-Welt und der von Herrn Axel „medial nicht darstellbar“ Schweitzer ordentlich aufgeheizten BBL-Provinz kann schnell zu einer Zerreißprobe fürs ständig aufeinander hockende Kollektiv werden. Schließlich brennt jeder in der Liga darauf, dem viel beschäftigten All-Star-Ensemble von der Spree speckig auf die Zwölf zu geben. Was für Alba lästige Pflicht sein mag, ist für jeden Gegner das Spiel des Jahres. Diese Diskrepanz kann nicht immer einfach durch ein Mehr an individueller Qualität gelöst werden, sondern kostet Substanz. Da dem Playoff-Modus sei Dank auch schon eine einzige Krisenwoche oder unpassende Verletzungen zum Ende hin ausreichen könnten, um die Arbeit von zehn Monaten in Rauch aufzulösen, sitzen die Albatrosse bis zum Schluss auf einem Pulverfass.
TheChief