SD&FIVE-Voting: Deutsche Talente ans College?
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An dieser Stelle diskutieren die Jungs von Schönen Dunk über ein deutsches Basketballthema. Unter www.schoenen-dunk.de könnt ihr natürlich mitreden und die eine oder andere Seite für komplett inkompetent erklären. Das Thema diesmal: Für Chris Welp, Henrik Rödl und Joe Herber war es früher vielleicht einmal gut, aber ist die NCAA immer noch für die Weiterentwicklung deutscher Basketballtalente geeignet oder sind unsere Jungs mittlerweile in der Heimat besser aufgehoben?
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Pro:
Der Weg an ein amerikanisches College ist nicht nur für zukünftige NBA-Stars ein wichtiger Schritt. Auch jeder deutsche Jugendspieler sollte die Chance ergreifen und sich an einer US-Universität einschreiben. Anders als in Deutschland hat man dort die Möglichkeit, Bildung und Sport auf einem internationalen Level zu vereinen. Die NBBL und die Deutschquote in der BBL, Pro A und Pro B sind zwar richtige Entscheidungen, doch kein Vergleich zu den Möglichkeiten, welche die College-Laufbahn bietet.In den Staaten hat der Jugendspieler die Möglichkeit, eine gute taktische Ausbildung zu genießen und mit erfahrenen Trainern zusammenzuarbeiten. Er wird effektiver an den Profisport herangeführt. Von Mitspielern und Gegnern kann man ebenfalls viel lernen, ist das sportliche Niveau in der NCAA doch um Klassen höher als in der NBBL. Zudem sind ein paar Jahre im Ausland eine gute Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und Erfahrungen zu sammeln. Dort lassen sich auch leichter wichtige Kontakte zu Agenten, Trainern, Spielern oder anderen Offiziellen knüpfen als in der heimischen Schulsporthalle. Und selbst wenn das alles nichts ist, kann man wenigstens so viel Spaß haben wie der frühere Rhöndorfer Vadim Fedotov (checkt das Foto Nummer acht auf Seite 57 in der FIVE #50).
Pucki
Kontra:
Die Zeiten, in denen Spieler wie Herber, McNaughton oder Idbihi zwischen Freshman- und Senior-Jahr am College glänzten, sind längst vorbei. Die Ära eines lückenlosen und ausgewogenen Spagats, der neben einer guten akademischen Ausbildung recht häufig den Sport in den Fokus rückte, ist Geschichte. Die NCAA hat für Ausländer ihre Zügel angezogen und sperrt mittlerweile alles, was zuvor mit einer dritt- oder viertklassigen Profi-Graupe das Parkett betreten hatte.Die letzten Opfer einer sich zunehmend im eigenen Reglement verheddernden NCAA tragen die Namen Fabian Böke (Washington State) und Lucca Staiger (Iowa State). Zwei extrem talentierte Jungs, die sich im ersten Jahr den Arsch auf der Bank plattsitzen mussten und nur im Training geduldet wurden. Während es mit den wechselwilligen Elias Harris und Kevin Schaffartzik demnächst weitere Talente erwischen könnte, nabeln sich Jünglinge in anderen europäischen Ländern immer häufiger ab. Diese erhalten bei ihren einheimischen Klubs allerdings auch Vertrauen und Spielzeit. Zum Umdenken gehören eben immer zwei Seiten. Sollte sich die Reihe der internationalen Newcomer um Gallinari, Batum oder nächstes Jahr mit Ricky Rubio fortsetzen, wären auch Deutschlands Talente gut beraten, der eitlen Liga die kalte Schulter zu zeigen.
Lomax