ULEB-Cup: BC Silauiai gegen Alba
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On 2007-12-20 00:50, BerlinAir wrote:
Thompson war so ein wenig ein unangenehmes Deja vu mit den Amis der letzten Saison. Gut gestartet, Kampf am Brett, dann im Lauf der Saison immer weiter weggeblieben aus der Zone, nur noch (schlecht) von draußen geballert. Ich merke bei mir selbst, daß ich dazu tendiere, Spieler nach den ersten paar guten Spielen viel zu stark einzuschätzen. Ging mir bei Thompson wieder so. Nüchtern betrachtet, hat er die Saison mit zwei, drei Hammerspielen eröffnet, seitdem aber eine absteigende Form gezeigt. Es gibt eigentlich keinen Grund mehr, ihn aufgrund der Anfangsleistungen zu beurteilen, da wir keinerlei Gewähr dafür haben, daß er da überhaupt nochmal hinkommt. Jetzt nach dem Bänderriß erst recht nicht.Das solltest Du noch einmal gründlich überdenken. Zum einen ist Thompson immer noch der Spieler mit den höchsten Effektivitätswerten der Mannschaft; auch wenn Du Dir die Wertungen der Spiele im einzelnen ansiehst, wirst Du feststellen, daß er nicht eine kontinuierliche Abwärtsentwicklung zeigt, wie Du behauptest, sondern zwischen zum überwiegenden Teil guten Spielen einige sehr schlechte hatte.
Er ist z.B. der beste Rebounder des Teams (6.9 rpg), was sicher für den Teamerfolg nicht unwichtig ist.
Nur weil er nicht wie andere Spieler sich effekthascherisch in den Vordergrund stellt, sollte man seine Leistung für das Team nicht unterschätzen.Ausgerechnet Thompson als Déjà-vu zu den Egozockern der letzten Saison zu bezeichnen, geht an den Fakten meilenweit vorbei.
Was hat man nicht alles in das Verhalten Thompsons hineingeheimnist, als er im Spiel gegen Bosna aussetzte — die Sprunggelenksbeschwerden waren offenbar doch nicht die faule Ausrede für eine mangelnde Bindung ans Team, wie einige hier unterstellt haben.
Möglicherweise waren die Bänder bereits angerissen, und ich wundere mich schon, daß man vor einem Einsatz nicht vorsorglich ein MRT gemacht hat, um das auszuschließen. Der Verlauf Anriß -> Bänderriß ist nicht so untypisch und selten, daß man das nicht vor eine neuerlichen Einsatz hätte ausschließen müssen.Man soll sicher einen Spieler nicht nach wenigen Spielen in den Himmel loben; ihn aber derart in den Keller zu reden, ist den Fakten nicht angemessen und ihm gegenüber unfair.
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@quetzal: sicher hast Du recht, wenn Du die Betrachtung auf die Eff-Werte einschraenkst. Ich hab nun alle Heimspiele plus das eine oder andere Auswaertsspiel gesehen und bilde mir mein Urteil in erster Linie aufgrund eigener Anschauung.
Dass Dijon besser rebounded, habe ich selber in den Spielethreads positiv bemerkt. Was aber auffaellig ist, ist sein immer geringerer Einfluss auf das Scoring. Anfang der Saison gab es - zur Ueberraschung des einen oder anderen BBL-Konkurrenten - 3,5 ernsthafte, konstante Scoringoptionen bei Alba, weil eben nicht nur wie erwartet JJ, sondern eben auch BB, DJ und Patrick Femerling regelmaessig eingenetzt haben. Gerade gegen die Litauer hat sich das auf eine einzige Option reduziert. Da nutzt alles Rebounden nichts, wenn keiner die Koerbe macht.
Der Vergleich zu den Egozockern draengt sich auf, weil so wie Owens letztes Jahr Dijon zunehmend dazu neigt, gezwungene Wuerfe gegen ein, teils zwei Verteidiger zu nehmen von der Dreierlinie oder aus der Halbdistanz. Sein Wurf ist aber gerade alles andere als konstant. So nimmt er dem Team Scoringmoeglichkeiten und steht dazu noch nicht fuer den Rebound zur Verfuegung. Das ist kein Teamplay. Anfang der Saison hat keiner gemeckert, weil da halt bei ihm alles reinfiel. Jetzt muesste er umschalten.
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On 2007-12-20 13:12, BerlinAir wrote:
@quetzal: sicher hast Du recht, wenn Du die Betrachtung auf die Eff-Werte einschraenkst. Ich hab nun alle Heimspiele plus das eine oder andere Auswaertsspiel gesehen und bilde mir mein Urteil in erster Linie aufgrund eigener Anschauung.Das mag schon sein, allerdings sollte man für ein ausgewogenes Urteil auch Fakten heranziehen.
Dass Dijon besser rebounded, habe ich selber in den Spielethreads positiv bemerkt. Was aber auffaellig ist, ist sein immer geringerer Einfluss auf das Scoring. Anfang der Saison gab es - zur Ueberraschung des einen oder anderen BBL-Konkurrenten - 3,5 ernsthafte, konstante Scoringoptionen bei Alba, weil eben nicht nur wie erwartet JJ, sondern eben auch BB, DJ und Patrick Femerling regelmaessig eingenetzt haben. Gerade gegen die Litauer hat sich das auf eine einzige Option reduziert. Da nutzt alles Rebounden nichts, wenn keiner die Koerbe macht.
Gerade gegen die Litauer konnte Thompson schlecht rebounden, wenn er bereits in der ersten Halbzeit verletzt ausscheiden mußte.
Sein geringerer Anteil am Spiel resultiert auch daraus, daß er von den Spielgestaltern nicht mehr gut genug in das Offensivspiel eingebunden wird. Inwieweit man ihm besonders zur Last legen sollte, daß er auch schlechte Würfe nimmt, ist für mich besonders dann nicht nachvollziehbar, wenn man gleichzeitig das Brown oder Subotic und anderen Spielern durchgehen läßt.Der Vergleich zu den Egozockern draengt sich auf, weil so wie Owens letztes Jahr Dijon zunehmend dazu neigt, gezwungene Wuerfe gegen ein, teils zwei Verteidiger zu nehmen von der Dreierlinie oder aus der Halbdistanz. Sein Wurf ist aber gerade alles andere als konstant. So nimmt er dem Team Scoringmoeglichkeiten und steht dazu noch nicht fuer den Rebound zur Verfuegung. Das ist kein Teamplay. Anfang der Saison hat keiner gemeckert, weil da halt bei ihm alles reinfiel. Jetzt muesste er umschalten.
Sein wurf ist aber auch deshalb so inkonstant, weil er oft in schlechter Position angespielt wird und werfen muß oder weil er manchmal, wie einige andere Spieler auch, einfache und offene Würfe nicht trifft.
Man sollte mE auch für eine ausgewogene und faire Wertung berücksichtigen, daß er einige Spele absolviert hat, in denen er gesundheitlich angeschlagen war und besser nicht gespielt hätte.
Eine Egozockerei, wie sie gerade bei Owens zu beklagen war, kann ich bei Thompson nicht feststellen.
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Wo wir gerade das Spiel erwähnten: Ich habe mir die Mühe gemacht, die Aufzeichnung dieses Spiels noch einmal anzusehen.
So sehr ich mich freue, daß TV.B das Spiel übertragen hat, wäre es doch besser gewesen, andere Kommentatoren einzusetzen.Was Jan Möller und Sven Meyer da geboten haben, war unter aller Kritik!
In dieser bräsigen, pomadigen, völlig uninspirierten Art kann man vielleicht Synchronschwimmen der Damen, in diesem gedämpften Kammerton möglicherweise ein Schachspiel kommentieren, aber doch nicht ein schnelles, hochdynamisches Spiel wie Basketball.
Selbst wenn man damit vielleicht zurechtkommt, mit der mangelnden inhaltlichen Qualität kann man sich nicht zufriedengeben.
Das wird über allerlei abseitiges räsoniert, ohne direkten Bezug zum aktuellen Spielgeschehen, so daß man offenbar auch nicht mehr richtig hinguckt.
So kommt es eben, daß Sven Meyer herumtönt, daß Bobby Brown umgeknickt, davon palavert, wie wichtig er doch für den Spielaufbau sei — schon richtig, nur war es ersichtlich Thompson, der da am Boden saß und sich den Fuß hielt; seine Rückennummer 21 war deutlich genug zu sehen. Man muß als Kommentator nur einmal hinschauen.Und welche Überraschung erlebte dann unser Duo, als mit den üblichen Kommentatorfloskeln das dritte Viertel eingeläutet wurde: »und auf dem Feld die übliche Startformation,» …, Thompson, Femerling.« Um so größer die Überraschung, als dann gerade Subotic groß im Bild zu sehen war.
Das fiel den beiden sogar auf, also tat man das mit einigen Floskeln ab, daß Thompson in der ersten Halbzeit ja nur dreimal halbherzig auf den Korb geworfen habe und möglicherweise aus disziplinarischen Gründen auf die Bank beordert worden sei. Weil er so weit weg sitze von der Mannschaft, hat man dann noch dunkel über atmosphärische Probleme mit dem Rest des Teams geraunt. — ich hätte mir nicht träumen lassen, daß ich mir einmal die Kommentatoren von Premiere zurückwünschen würde.Daß man dann über vergebene Würfe von Femerling quasselt, während groß im Bild Pantic auf dem Feld zu sehen ist, ist dann schon fast ein läßlicher Lapsus.
Mindestens genauso ärgerlich ist das weitgehend hirnfreie Gerede über die wenigen Assists.
Gute Vorlagen gab es von Jenkins, Femerling und Brwon schon, nur wenn der angespielte Spieler denn Ball nicht in den Korb bringt, erscheint in der Statistik kein Assist. Insofern hätten diese beiden Giganten der Kommentierungskunst nur die geringe Zahl von Assists mit der miserablen Wurfquote in Zusammenhang bringen müssen, um die Lage zumindest etwas differenzierter zu betrachten.
Wenn der Gegner hochprozentig trifft, kann es einen auch nicht verwundern, daß die eigene Mannschaft wenige Defensiv-Rebounds holt: es prallen eben zu wenige Fehlwürfe ab.
Ein Manko in der Verteidigung kann man in der hohen Zahl von Offensiv-Rebounds des Gegners sehen, denn dann wird nicht gut genug ausgeblockt. Das hat Meyer, das sei zu seiner Ehrenrettung erwähnt, denn doch angemerkt.Das ändert jedoch nichts daran, daß die Kommentierung dieses Spiels dem Niveau ALBAs entsprach: unterirdisch schlecht.
So etwas will ich nicht wieder erleben müssen, denn das ist auch keine Werbung für den Basketball. Dann lieber nur den Hallenton ohne Kommentierung übertragen, damit wenigstens die Atmosphäre ohne seichtes Gefasel rüberkommt.
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