Erhöhte THC-Werte kein Einzelfall in der BBL?
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Je mehr ich über den Fall Blakely nachdenke, komme ich zu der Überzeugung, dass das kein Einzelfall in der BBL ist sondern jeden Sommer Spieler mit erhöhten THC-Werten im Medizincheck getestet und angestellt werden. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Spieler nicht in zwei Tagen sondern erst in sechs Wochen spielen soll und damit der erhöhte Wert kein Problem mehr darstellt.
Das glaube ich weil:
- kiffen in anderen Länder bzw. US-Bundesstaaten erlaubt ist und deshalb anders wahr genommen wird.
- viele Spieler in der BBL ihr erste Profistation nach dem College habe. D.h. die haben vor ein paar Wochen/Monaten ihren Abschluss gemacht, sind jung und denken nicht immer daran ob ihr Tun in ein paar Wochen später Konsequenzen haben könnte.
- Kiffen unter Basketballern in Amerika keine Unbekannte ist http://www.tagesspiegel.de/sport/basketball-kiffer-unterm-korb/1243442.html
- Kiffen wird von vielen nicht mit Doping in Verbindung gebracht, sodass manch einer gar nicht weiß, dass es verboten ist.
- THC nur in Wettkampf verboten ist und viele sich keine Gedanken über die lange Nachweisbarkeit in der Offseason machen.
- Selbst die NADA ist bezüglich Cannabinoide in ihrer Broschüre: “Gemeinsam gegen Doping” in ihrer Formulierung sehr großzügig: “Deshalb ist Cannabis bei Wettkämpfen
verboten. Da das THC aber noch Wochen nach der Einnahme
nachweisbar ist, empfiehlt sich für Athleten ein
genereller Verzicht.” (S.14) http://www.nada-bonn.de/fileadmin/user_upload/nada/Downloads/Broschueren/2012_NADA-Jugendbroschuere.pdf
Somit kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der ein oder andere Wunschspieler mit erhöhten THC-Werten im Sommer auftaucht. Da man den Spieler aber unbedingt haben und nicht an andere Vereine verlieren möchte und es auch noch lange hin ist bis zum Saisonstart und dem ersten Dopingtest hält man schön still und gut ist und keiner hat einen Nachteil davon.
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Es mag sein, mag aber auch nicht sein.
ABER in keinen Bundesstaat der USA ist Kiffen, uneingeschränkt erlaubt. Ja es gibt medizinisches Marihuana, und das wird freizügiger verteilt als THC tabletten hier - und es gibt vermutlich auch Doc Holidays die diese Rezepte genießern ausstellen. Allerdings wird kein College Basketballspieler in besitz so eines Rezeptes sein, da THC auch dort verboten ist und mit Sperre von einen Jahr bestraft wird(was imho härter ist als die Strafen für Profis). So gesehen haben auch die Colleges ein informationsintresse, und die Spieler ein bewußtsein für das vergehen.
Es gibt aber auch einige Spieler die nach medizinischen Test nach Hause geschickt werden, vielleicht sind das ja die schwarzen Schafe von denen du sprichst. Und es gibt mehr Bonns und nicht mehr Lubus
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Naja, in Kalifornien 100$ Strafe für den Besitzt von 28g ist nicht gerade die Welt und Washington und Colorado haben es gerade durch gewinkt
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtliche_Aspekte_von_Cannabis#USAUnd mit dem College sind sie ja fertig und feiern ein bisschen, da trifft sie die Strafe ja nicht mehr. Macht es vielleicht gerade interessant…
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Soll damit die Absolution für Ludwigsburg erteilt werden?
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Soll damit die Absolution für Ludwigsburg erteilt werden?
Nein, ganz und gar nicht.
Ich kam nur für mich, bei der Betrachtung der Thematik, zu dem Schluss, dass erhöhte THC-Werte wohl öfters vorkommen als allgemein bekannt wird. Und wollte meinen Gedankengang zur Diskussion stellen, vor allem unter dem Aspekt der immer wieder angebrachten Glaubwürdigkeit der Liga und Vereine bzgl. Drogen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass das des öfteren im eigenen Interesse ein Auge zugedrückt wird. -
Naja, in Kalifornien 100$ Strafe für den Besitzt von 28g ist nicht gerade die Welt und Washington und Colorado haben es gerade durch gewinkt
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtliche_Aspekte_von_Cannabis#USAUnd mit dem College sind sie ja fertig und feiern ein bisschen, da trifft sie die Strafe ja nicht mehr. Macht es vielleicht gerade interessant…
Die Strafe trifft sie ja noch, da sie weiterhin in profisport arbeiten wollen. Vermutlich direkt nach den College auch schon die ersten Agenten anrufen, die ihnen sicherlich bestätigen können das THC auch weiterhin verboten ist wenn es nicht schon ihr gesunder Menschenverstand gesagt hat.
Das sollte es grade unintressant machen, auch weiterhin
Und wenn man sich nicht zurückhalten kann, und so “quasi” beim Vorstellungsgespräch auftaucht würde ich mir auch persönlich gedanken machen ob sie sich in Zukunft zurückhalten können.
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Vielleicht ist das Thema diskussionswürdig. Aber kannst Du nicht den Namen des Spielers aus dem Threadtitel entfernen? Es geht ja nicht mehr speziell um ihn (dafür gibt es ja den anderen Fred). Aber wie Du weißt vergisst das www nichts, und dem Spieler wurde jetzt genügend “schlechte Presse” zuteil, zumindest meiner Meinung nach.
Edit schlägt vor: THC Nachweis kein Einzelfall…
Und noch ne edit sagt Danke!
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Soll damit die Absolution für Ludwigsburg erteilt werden?
Nein, ganz und gar nicht.
Ich kam nur für mich, bei der Betrachtung der Thematik, zu dem Schluss, dass erhöhte THC-Werte wohl öfters vorkommen als allgemein bekannt wird. Und wollte meinen Gedankengang zur Diskussion stellen, vor allem unter dem Aspekt der immer wieder angebrachten Glaubwürdigkeit der Liga und Vereine bzgl. Drogen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass das des öfteren im eigenen Interesse ein Auge zugedrückt wird.Joot.
Wenn so ein Kollege schon gleich zu Anfang positiv gestestet wird, dann wird man ihn eher wieder zurückschicken. Wer weiß, ob der clean die Saison übersteht. Allgemein werden die Verantwortlichen darauf achten, sich keinen Problemfall einzuhandeln, denn ein positiver Dopingtest bedeutet immer schlechte Presse, der Spieler muss entlassen und ein Nachfolger verpflichtet werden, was Zeit, Geld, eventuell auch Punkte kostet. Das kann man sich ersparen.
In der Saison aber wird man aus genau den gleichen Gründen das Mögliche tun, um den Jungen, wenn er gut spielt, im Kader zu halten. -
Soll damit die Absolution für Ludwigsburg erteilt werden?
Nein, ganz und gar nicht.
Ich kam nur für mich, bei der Betrachtung der Thematik, zu dem Schluss, dass erhöhte THC-Werte wohl öfters vorkommen als allgemein bekannt wird. Und wollte meinen Gedankengang zur Diskussion stellen, vor allem unter dem Aspekt der immer wieder angebrachten Glaubwürdigkeit der Liga und Vereine bzgl. Drogen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass das des öfteren im eigenen Interesse ein Auge zugedrückt wird.Joot.
Wenn so ein Kollege schon gleich zu Anfang positiv gestestet wird, dann wird man ihn eher wieder zurückschicken. Wer weiß, ob der clean die Saison übersteht. Allgemein werden die Verantwortlichen darauf achten, sich keinen Problemfall einzuhandeln, denn ein positiver Dopingtest bedeutet immer schlechte Presse, der Spieler muss entlassen und ein Nachfolger verpflichtet werden, was Zeit, Geld, eventuell auch Punkte kostet. Das kann man sich ersparen.
In der Saison aber wird man aus genau den gleichen Gründen das Mögliche tun, um den Jungen, wenn er gut spielt, im Kader zu halten.Das ist zwar ehrenwert, ich bin mir da aber nicht so sicher, denn die Spieler werden ja im Vorfeld sorgfälltig für das Konzept des Trainers ausgewählt und vielleicht sogar die Konkurenz ausgestochen und es werden nicht 20 Bewerber auf eine Stelle eingeladen und der Beste genommen. Ob man da nicht eher sagt: Junge lass das Kiffen und das kontrolliert (da kann man immer noch die Notbremse ziehen, gab ja ab und zu so komische Entlassungen kurz vor Saisonbeginn) bevor man den an die Konkurenz verliert.
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Vermutungen. Aber wenn ein Spieler es nicht mal in der Preseason, wo zwischen Vertragsunterzeichnung und Ankunft noch ein paar Tage oder Wochen liegen, clean in den Flieger schafft, würde ich ihn definitiv zurückschicken. Dann hat er nicht mehr alle Latten am Zaun. Das widerspricht einem professionellen Verhalten.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung. -
Die Wahrscheinlichkeit in der Liga getestet zu werden ist relativ niedrig.
Es wird auch nur Pipi kontrolliert.
Das heißt die Teams können selbst entscheiden wieviel Geld sie in die Hand nehmen um die Spieler zu screenen.
Nach Basketballspezifischen Substanzen wird vermutlich wenig aktiv gesucht.
Da wären zum Teil Tests in der Off-Season erforderlich und die sind schlicht im jetzigen System nicht durchzuführen/praktisch unmöglich.
Der sogenannte Blutkontrollpass, wie in anderen Sportarten, wird von der BBL abgelehnt.
Langer Eugen und Hugo schrieben etwas von UCI-Stil der BBL.
Das könnte man in der Tat zur Zeit so sehen… -
Nach Basketballspezifischen Substanzen wird vermutlich wenig aktiv gesucht.
Nenne bitte eine.
Gern mehrere …
@DievolleWahrheit:Langer Eugen und Hugo schrieben etwas von UCI-Stil der BBL.
Das könnte man in der Tat zur Zeit so sehen…Nein, kann man nicht.
Vergleiche der UCI mit der BBL sind zwar populistisch (und somit typisch für einige Hau-auf-die-BBL-wo-immer-es-geht-User), aber durch nichts gerechtfertigt. -
Die Wahrscheinlichkeit in der Liga getestet zu werden ist relativ niedrig.
Es wird auch nur Pipi kontrolliert.Der Pipi test ist zumindest für THC, die effektivste Methode(idr 1-2 Monate nach den letzten Joint bei regelmäßigen Kiffen). Ok zweit effektivste, wenn die Leute ab und an zum Friseur müssen.
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Um Missverständnisse zu vermeiden: Keinesfalls unterstelle ich der BBL UCI-Methoden. Ich habe nur geschrieben, dass ich aktuell bei der BBL keine Nulltoleranz-Linie erkenne. Die UCI ist natürlich auch angesichts des Geldes, das im Profiradsport unterwegs ist, deutlich weiter gegangen. Maskierung statt Nulltoleranz würde aber meiner Meinung nach der Denke der UCI entsprechen.
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Je mehr ich über den Fall Blakely nachdenke, komme ich zu der Überzeugung, dass das kein Einzelfall in der BBL ist sondern jeden Sommer Spieler mit erhöhten THC-Werten im Medizincheck getestet und angestellt werden. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Spieler nicht in zwei Tagen sondern erst in sechs Wochen spielen soll und damit der erhöhte Wert kein Problem mehr darstellt.
John Patrick hat nicht nur einen Spieler wegen erhöhter THC-Werte vor Saisonbeginn entlassen. Das ist mit seinem Verständnis von Sport nicht vereinbar. Die Entlassungen waren schmerzlich, aber bei Drogen kennt er kein Pardon. Dummdideldumm….
Wie das andere Trainer und Vereine sehen, weiß ich nicht. Aber nur weil es den Ludwigsburger Verantwortlichen egal ist muss man doch nicht gleich auf die ganze Liga schließen, oder?
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Es gibt wahrscheinlich nur ein geringes Unrechtsbewusstsein ggü THC-Konsum, nennen wir es Kiffen. So ähnlich wie bei Schwarzarbeit. Ich kann mir schon vorstellen, daß einige Spieler das als Kavaliersdelikt ansehen. Einige Vereine wahrscheinlich auch. Die Gefahr, erwischt zu werden, ist ziemlich gering, Kontrollen sind selten. Nicht alle Vereine werden da rigoros mit Entlassung oder Nichtverpflichtung reagieren. Lieber mal einen Spieler zwei Wochen “krank” sein lassen, das ist die bessere Kosten-Nutzen-Rechnung.
“Erst kommt das Fressen, dann die Moral!” (Bertholt Brecht, Dreigroschenoper) -
Es gibt wahrscheinlich nur ein geringes Unrechtsbewusstsein ggü THC-Konsum, nennen wir es Kiffen. So ähnlich wie bei Schwarzarbeit. Ich kann mir schon vorstellen, daß einige Spieler das als Kavaliersdelikt ansehen. Einige Vereine wahrscheinlich auch.
ich glaube nicht, dass irgendein verein das ganze als kavaliersdelikt sieht. wenn ein spieler positiv getestet und gesperrt wird oder sicherheitshalber ein oder zwei wochen aussetzen muss, steht der erfolg und bares geld auf dem spiel. da wird kein profiverein darüber hinwegsehen. es wäre naiv, den vereinen so ein verhalten zuzutrauen.
das heißt natürlich nicht, dass vereine nicht bereit wären, vorbelastete spieler unter vertrag zu nehmen, wenn sie das verhältnis risiko/nutzen als vorteilhaft einschätzen. -
Es gibt wahrscheinlich nur ein geringes Unrechtsbewusstsein ggü THC-Konsum, nennen wir es Kiffen. So ähnlich wie bei Schwarzarbeit. Ich kann mir schon vorstellen, daß einige Spieler das als Kavaliersdelikt ansehen. Einige Vereine wahrscheinlich auch.
ich glaube nicht, dass irgendein verein das ganze als kavaliersdelikt sieht. wenn ein spieler positiv getestet und gesperrt wird oder sicherheitshalber ein oder zwei wochen aussetzen muss, steht der erfolg und bares geld auf dem spiel. da wird kein profiverein darüber hinwegsehen. es wäre naiv, den vereinen so ein verhalten zuzutrauen.
das heißt natürlich nicht, dass vereine nicht bereit wären, vorbelastete spieler unter vertrag zu nehmen, wenn sie das verhältnis risiko/nutzen als vorteilhaft einschätzen.Im Sommer muss ja keiner Aussetzen und gesperrt wird auch keiner, da es außerhalb vom Wettkampf keine Kontrollen gibt und es da ja auch nicht verboten ist. Der Spieler kann ganz normal mittrainieren und wird vereinsintern getestet und falls er so dumm ist in den sechs Wochen bis Saisonbeginn rückfällig zu werden kann man ihn immer noch auf den Mond schießen. Also für den Verein ein sehr kalkulierbares Risiko und auch nicht verboten.
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Je mehr ich über den Fall Blakely nachdenke, komme ich zu der Überzeugung, dass das kein Einzelfall in der BBL ist sondern jeden Sommer Spieler mit erhöhten THC-Werten im Medizincheck getestet und angestellt werden. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Spieler nicht in zwei Tagen sondern erst in sechs Wochen spielen soll und damit der erhöhte Wert kein Problem mehr darstellt.
John Patrick hat nicht nur einen Spieler wegen erhöhter THC-Werte vor Saisonbeginn entlassen. Das ist mit seinem Verständnis von Sport nicht vereinbar. Die Entlassungen waren schmerzlich, aber bei Drogen kennt er kein Pardon. Dummdideldumm….
Wie das andere Trainer und Vereine sehen, weiß ich nicht. Aber nur weil es den Ludwigsburger Verantwortlichen egal ist muss man doch nicht gleich auf die ganze Liga schließen, oder?
Man muss sicherlich nicht auf die ganze Liga schließen. Ich kann es mir nur sehr gut vorstellen und ich halte das Risiko für eine Rückfall relativ gering, wenn es die Spieler mit ihrer Profikarriere ernst meinen und das Wichtigste es ist völlig rechtens. Von daher spricht für die Vereine, bis auf die Moral nichts dagegen, und die wird hier wohl nicht als erstes angewandt.
Die Entlassungs Flomos wegen THC kam ja erst ein paar Wochen nach Vertragsschluss Anfang Juli-Anfang August 2011, sodass er in dieser Zeit vielleicht erst was geraucht hat und das ist eine andere Situation. -
Natürlich wird gedopt. Ganz unabhängig vom Streitfall THC hier.
Herr Turkoglu ist doch kein Einzelfall, der nur ihn betrifft und nur in der NBA mit ihren laschen Strafen vorkommt.
Es ist alles eine Frage des Geldes und des Aufwandes, ob man “seine” Spieler die gesamte Saison zusätzlich selbst auf alles und jedes kontrollieren möchte, was am Ende der Saison ein ziemlicher Kostenfaktor wäre bei mindestens zwölf Spielern und acht Monaten Saison, oder ob man abwechselnd oder zufällig oder angelegentlich auf dieses oder jenes kontrolliert und ansonsten auf die Eigenverantwortlichkeit des Spielers setzt.
Doping im Sport ist genauso wie Alkohol in der Öffentlichkeit ein Tabuthema, aber jeder weiß, dass es vorhanden ist, niemand bekennt sich aber zu seiner Mitverantwortung, solange bis man selbst davon betroffen ist oder wird.
80 % derjenigen, die bei vollkommen ungeeignet erscheinenden Wetterlagen mit halb geöffnetem Fenster mit dem Auto unterwegs sind, fahren sicher mit nicht mehr tolerierten Blutalkoholwerten durch die Gegend. Aber macht irgendwer etwas effektiv dagegen? Nein, weil man auf die Hoffnung setzt, dass nicht schief gehen wird.
Und ähnlich sieht es beim Doping aus, alle wissen es, aber alle tolerieren es im Grunde doch, weil es schlicht dazu gehört.