Finanzierungsmöglichkeiten für Vereine
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Hi,
ich denke, alle die aktiv in einem Verein mitarbeiten kennen das. Wir haben viele Ideen, die wir nicht umgesetzt werden können. Oft fehlt es an Helfern, die die Arbeit miterledigen, oft aber einfach auch am Geld. Deswegen dachte ich, ich eröffne mal einenThrwad dafür in dem wir Fundraising-Ideen sammeln und diskutieren können. Die gesammelten und diskutierten IDeen schreibe ich dann auch immer hier in den 1. Post mit rein, so kann man sich einen schnellen Überblick verschaffen.
Es sind grundsätzlich alle Vorschläge willkommen, vom Kuchenverkauf zum Online-Shop, vom Klingelbeutel zum Trikotsponsoring, alle ist gut, was irgendwo in einem gesunden Aufwand/Resultat-Verhältnis steht. Da die meisten Vereine lokal keine direkte Konkurrenz in einem anderen Basketballverein haben, kann man hier also auch ruhig den ein oder anderen neuen Tipp raushauen, denn wir fördern dadurch ja den Basketballsport insgesamt und damit ja auch wieder unseren Verein.
Ich fange einfach mal an, bin offen für jede Anregung und Kritik, kein aufgeführter Punkt hier istt in Stein gemeißelt, sondern einfach mal drauf los geschrieben.Essens-/Getränkeverkauf an Heimspieltagen Beschreibung: Jeder kennt es, während eines 2h Spiels bekommen die Zuschauer schon mal Hunger/Durst. Was hilft da besser als Kuchen, belegte Brötchen/Sandwiches, ne Limo oder ein kühles Bier? Ich kenne Vereine, die finanzieren damit die Schiedsrichterkosten einer ganzen Saison oder sogar mehr
Aufwand: Jemand muss die Sachen einkaufen, außerdem braucht man Leute die sich während des Spieltags bereit erklären die Sachen zu verkaufen. Manchmal hilft es da auch diese Aufgabe immer noch an die Teams zu vergeben, die gerade auch Kampfgericht machen. Die Verkäufer müssen aber natürlich zuverlässig und freundlich sein. Wenn man Kuchen verkaufen will, sind freiwillige Bäcker wichtig.
Ansonsten braucht man nur eine Kasse mit Wechselgeld, einen Tisch, Stuhl oder eine in der Halle fest installierte Verkaufsmöglichkeit. Für kühles Bier ist ein Kühlschrank nie schlecht, aber auch nicht immer möglich.
Tipp: Verkauf zahlt sich immer aus, allein schon, weil mehr Leute zum Zuschauen kommen.Feste/Turniere/Parties
Nichts kurbelt das Vereinsleben besser an als gemeinsame Events. Gleichzeitig machen sie den Verein bekannt und sollen natürlich auch die Kasse füllen. Saisonabschlussfeier, Weihnachtsfeier, Halloween-Party, Gaudi-Turnier oder Turnier zur Saisonvorbereitung. Alles ist möglich.
Aufwand: Aufwand ist es meist vor allem dann, wenn man es als solchen sieht. Wenn die Mitglieder Lust haben es zu organisieren und Spaß mitzuhelfen geht es leicht. Dafür braucht man Leute die motivieren können und Leute die bei der Organisation den Überblick und die Ruhe behalten. Hat man das nicht, wird jedes Event mit der Zeit einschlafen, weil niemand mehr mithelfen will.
Wenn es zu Stress ausartet hat man keinen Erfolg. Nicht unterschätzen darf man den Aufwand davor. Gerade ohne ordentliche rechtzeitige Werbung kann die beste Veranstaltung ein Flopp werden.
Tipp: Die Hauptorganisatoren sollten bei solchen Events den Rücken freihaben um zu organisieren. Wenn sie auch noch Kampfgericht/Kuchenverkauf etc. machen müssen, geht schnell etwas schief.Merchandising je größer der Verein umso wichtiger, aber auch bei kleinen Vereinen hilft es Dinge zu haben, die den Mitgliedern/Fans es erleichtern sich mit dem Verein zu identifizieren. Egal ob T-Shirts, Jacken oder sonstige bedruckbare Artikel. Man kann sie entweder in der Halle bei Heimspielen verkaufen oder auf der eigenen Website anbieten. Es gibt auch Firmen wie Spreadshirt die man hierfür nutzen kann.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit Sammelbestellungen zu machen und pro Saison einen bestimmten Artikel zu verkaufen.
Wichtig: Hier hat man in der Regel keine große Gewinnspanne als kleiner Verein, es steigert aber die Identifikation mit dem Verein. Um aber nicht dauernd auf Ablehnung zu stoßen, weil die Sachen keinem gefallen, ist es von Vorteil ein gutes Design/Logo zu haben. Dann finden es gerade die Jugendlichen nicht zu uncool um die Sachen zu tragen.Geld durch Sponsoren Es ist immer wichtiger Sponsoren zu finden. Mitgliedsbeiträge und Förderung reicht meist nicht. Dafür muss man aktiv werden, seine eigenen Netzwerke und die anderer Vereinsmitglieder nutzen. Bevor man aber loslegt bei Sponsoren nachzuhaken sollte man sich evtl. ein paar Fragen stellen. Ein Kollege auf Xing hat sie gut zusammengefasst.
1. Welchen Sponsor hätten sie denn gern?
2. Passt der Sponsor überhaupt zu ihrem Sport?
3. Ist dieses Unternehmen überhaupt im Sponsoring aktiv?
4. Welche Gründe hätte dieser Sponsor denn, bei ihnen zu investieren?
5. Kann ich mich bei dem Sponsor authentisch präsentieren?Das reicht aber noch nicht. Anschließend gilt es die möglichen Geldgeber von sich zu überzeugen. Was da viel hilft, sind Leute, die sich schnell gut auf andere einstellen können, sprich sympathisch und kontaktfreudig sind. Dazu hilft oft eine gute Präsentation des Vereins in der Öffentlichkeit. Damit der Sponsor das auch sieht ist oft eine Präsentationsmappe gut.
Präsentationsmappe
Die Präsentationsmappe für Sponsoren bringt erstmal alleine kein Geld. Dazu benötigt man immer noch Werbe- oder Sponsoringmöglichkeiten sowie Leute die sich um potentielle Unterstützer bemühen. Sie hilft aber dass man die überzeugen kann. In der Regel tut sich ja während einer Saison eine ganze Menge: Es gibt Feste und Bilder davon, Erfolge und die Zeitungsberichte dazu. Oft hat der Verein auch schon eine gewisse Historie, auf die man verweisen kann. Aber soll man das alles da einfach irgendwie zusammenschmeißen? Natürlich nein, es geht darum etwas zu vermitteln. Deswegen muss folgendes rein
1. Wer sind wir? Da gilt es sich von der besten Seite zu präsentieren
2. Was macht uns einzigartig und interessant? Hier gilt es sich abzuheben vom Fußballverein eine Straße weiter. Hat unser Verein z.B. ein positives Image, dass der Sponsor dann natürlich nutzen kann
3. Was bieten wir? Hier geht es weniger darum die rein technischen Werbemöglichkeiten wie Banden, Trikotwerbung, Anzeigen im Saisonheft etc aufzuzeigen, als vielmehr darzustellen wie und wie sehr/oft der Verein in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, also zu erklären, dass es sich lohnt zu investieren.
4. Wer sind unsere bisherigen Sponsoren und vor allem warum? Nichts macht eine Entscheidung leichter als die Sicherheit, dass andere diese schon gemacht haben und damit zufrieden sind. Es lohnt sich also ihr Sponsoren/Partner zu fragen, warum sie es tun und diese Statements dann auch zu veröffentlichen.
Ich zitiere hier auch mal einen Kollegen aus dem Netzwerk Xing der dazu folgendes schrieb, was in einer solchen Mappe aufgeführt sein sollte:welche (kommunikativen) Möglichkeiten bietet Ihr Verein einem potentiellen Sponsor? Was zeichnet Ihren Verein aus, was unterscheidet ihn ggf. von anderen Vereinen vor Ort? Welchen “Wert” können u.U. Ihr Verein und/oder Ihre Vereinsmitglieder einem Sponsor bieten? Was für Veranstaltungen organisieren sie beispielsweise, bei denen sich ein Sponsor einbringen kann, um so sich und seine Produkte/Leistungen bekannter zu machen?
Aufwand: Zu Beginn ein recht großer. Man braucht graphisch versierte Leute, die die Mappe in eine gute Form bringen. Man braucht Presseartikel der vergangenen Spielzeiten, die die Öffentlichkeitswirkung unterstreichen, man braucht Leute die gut daran sind, die wesentlichen Punkte in knackige übersichtliche Texte zu verpacken. Je besser die Mappe umso größer die Wirkung wenn man später sympathische und kontaktfreudige Leute zu möglichen Sponsoren schickt. Denn dann sind deren Worte nicht mehr nur Geschwafel sondern plötzlich Fakten.
Tipp: Enorm verbessern kann man sein Ergebnis noch, wenn man die Mappe vor jedem Besuch überprüft ob sie für den jeweiligen potentiellen Unterstützer passt, sie gegebenenfalls dann noch etwas anpasst und immer nur einzeln, dafpür aber trotzdem hochwertig ausdruckt. Auch sollte man keine losen Papierfetzen übergeben.Achja fast vergessen, es sollte nichts drinstehen, das offensichtlich falsch ist. Dann geht der Schuss nach hinten los.
Werbebanden
Beim Fußball sind sie unverzichtbar, beim Basketball eigentlich auch, es ist aber nicht ganz leicht, wenn man sich die Halle mit anderen Vereinen/Abteilungen teilen muss. Eine gute Möglichkeit, die ich immer öfter sehe, sind mobile Banden aus dünnen Spanplatten, die vorne bedruckbar sind. Die Kosten für eine 80x200cm-Platte inkl. Druck liegen zwischen 100-150 €, dazu muss man sich entweder noch eine Halterung aus Baumarktteilen zimmern oder die Möglichkeit haben sie an Haken an der Hallenwand aufzuhängen. Der Vorteil ist, dass so eine Bande sehr lange hält und damit Werbung über mehrere Saisons gemacht werden kann.Trikotwerbung
Egal ob auf der Brust des Trikots, Warm-Ups oder sonstso (vielleicht nicht gerade auf dem Allerwertesten, hab ich aber auch schon gesehen), ohne geht es schon fast nicht mehr. Wichtig ist, man sollte sich nicht zu billig verkaufen. Denn sobald ein Foto in der Zeitung zu sehen ist, sieht man auch die Werbung. Werbung in der Zeitung ist eigentlich teuer, noch dazu wenn die Firma vom positiven Image des Vereins profitieren kann. Auch kleine Vereine sollten hier zumindest den kompletten 12er-Trikotsatz bezahlt bekommen. Das muss man nur verkaufen können (siehe Präsentationsmappe)
Tipp: Ratet der Firma nicht zu kleingedruckte Sachen aufdrucken zu lassen. Das erkennt niemand und es interessiert dann auch keinen.SO jetzt schau mer mal, was es noch so für Ideen gibt. Sicher eine Menge, mir fallen auch noch mehr ein, aber ich kann ja nicht alles auf einmal schreiben
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Tolles Thema,
schade dass es bisher keine Beachtung gefunden hat.
Meine Erfahrung aus 15 Jahren in allen Funktionen in einem Verein mit ca. 150 Basketballer:
Zu aller erst müssen die direkten Kontakte / Firmen die man über seine eigenen Spieler hat aktiviert werden.
Eine tolle Gelegenheit damit zu starten sind immer Feriencamps oder Events, bei denen man mit Spielern und Eltern ins Gespräch kommt.
Alles andere kann dann darauf aufgebaut werden.
Also: Zuerst alles “abgrasen” was man “im Hinterhof” hat, dann an die “großen” externen Sponsoren gehen.
Viele vergessen das und wollen den zweiten vor dem ersten Schritt machen!