Beko BBL: Initiative Profisport Deutschland legt Fünf-Punkte-Plan vor
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Die Initiative Profisport Deutschland (IPD) hat heute in Köln einen Fünf-Punkte-Plan für die kommenden Monate verabschiedet: Schwerpunkte sind die rechtlichen Rahmenbedingungen der Zentralvermarktung, beispielsweise der Medienrechte, das Leistungsschutzrecht für den Profisport, der Kampf gegen Digitale- und Markenpiraterie sowie der Einsatz für gerechte steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Rahmenbedingungen für den Profisport. Im Fokus der Arbeit steht aufgrund der aktuell …
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Hier gibt’s den Volltext der Themenpapiere. Ich will nur auf einen Punkt eingehen. Aus Sicht von uns Fans sind weitgehende Leistungsschutzrechte kritisch. Letztlich geht es da um eine noch bessere Grundlage für Abmahnungen von “verbotenen” Videomitschnitten und sonstiger Verwertung. Ich zitiere den Volltext:
“Neben der Bedrohung durch digitale Piraterie sind es vor allem Trittbrettfahrer aus dem Bereich der Sportwetten, die, ohne eine Gegenleistung zu erbringen, mit unseren Veranstaltungen und unserer Leistung Geld ver- dienen, die Integrität unseres Sports und unsere wirtschaftliche Basis gefährden.”
digitale Piraterie = Verwendung von Scoutingdaten, Tabellen und youtube-Videos… Sport im Netz? Gibt es nur noch gegen Geld…
Auch wenn hier Sportwetten benannt werden, wenn jemand ein Tippspiel (finanziert durch Werbung oder so) anbietet, ein Managergame oder ähnliches, dann dürfte das bei einem so definierten Leistungsschutzrecht des Wettbewerbs auch erfasst sein.
Unterm Strich ist das Forderungspapier die unverholene Forderung nach maximaler wirtschaftlicher Verwertbarkeit des Ligaspielbetriebs unter der Fittiche der Ligen (nicht zwingend der Clubs) mit dem Deckmantel von Suchtprävention und internationaler Wettbewerbsfähigkeit.
Dass aus letzterem Grund noch eine besondere steuerliche Behandlung gefordert wird, ist blanker Hohn, sagt man eingangs noch, man sei unabhängig von öffentlichen Geldern (hallo Düsseldorf, Bremerhaven, Lottostiftungen etc.). Denn das ist nichts anderes als eine Subvention.
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Unterm Strich ist das Forderungspapier die unverholene Forderung nach maximaler wirtschaftlicher Verwertbarkeit des Ligaspielbetriebs unter der Fittiche der Ligen …
Wurde das je in Frage gestellt ? Das war doch seit Anfang an klar, dass es mit der Gründung dieser “Initiative” nur um wirtschaftliche Interessen geht.
Jetzt hat man eben auch einen schönen Lobbyverband über den man versuchen kann, seine Interessen durchzusetzen.Wenn ich dann von der “Bedrohung durch digitale Piraterie” lese wird mir schon wieder schlecht. Wo bekomme ich denn dann eine legale Kopie eines Spiels ? Beim Fernsehen nicht und bei der Liga auch nicht. Sportdigital TV hat ja mal sowas angeboten, aber ich glaube es waren 30 Euro pro Spiel. Was will man da erwarten ?
Weil wir gerade bei Sportdigital TV sind. Wer kann denn jetzt noch alles die Spiele aus dem Archiv ansehen ? Eine Kopie machen war ja illegal.Hier wird man wohl der Musik und Filmindustrie nacheifern. Datenaustausch gab es schon immer im Netz. Napster und wachsende Bandbreiten haben es für Musik populär gemacht. Bevor dann die Industrie entsprechende Angebote parat hatte, hat es noch Jahre gedauert.
Bevor man hier also mal wieder über die digitale Piraterie herzieht, sollte man lieber anfangen Alternativen zu schaffen und dem Nutzer das geben was er auch will.
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Den Punkt finde ich auch äußerst kritisch, vor allem vor dem Hintergrund, dass Videos auf Youtube und auch Tippsiele und das gesamte Zeug kostenlose Werbung für die BBL bzw. die jeweiligen Ligen sind. Ich werde das aber glaube ich nie verstehen.
Die BBL ist ja der Zwerg in der Initiative. Bei der DFL ist das schon ein anderes Problem. Da ist dann schon meiner Meinung nach die Angst in bestimmten Konstellation wie z.B. bei extrem langen Videos schon berechtigt. Es ist ja nicht so, daß Fußball ausschließlich durch Live-Bilder Geld verdient.
Allerdings schließe ich mich gruebler der Meinung über die Gedanken beim Leistungsschutzrecht bzw. verwandten Exklusivrechten an. Diese Ausdehnung eines Schutzanspruches auf weitere Gebiete, die einzig und allein die Nennung eines Clubs einschließen, halte ich für völlig überzogen. Irgendwann kommt dann noch einer auf die Idee, daß man z.B. alte Trikots im Stadion verbietet, weil Sponsor A exklusiver Banksponsor ist und Sponsor B das eben vor 10 Jahren war. Letzteres hat zwar nix mit Leistungsschutzrecht zu tun, jedoch sehe ich da dieselbe Quelle in einem Denken, alles, was mit dem Spiel/der Liga zu tun hat, wäre erstmal exklusiv für den Veranstalter und dieser hätte dann die absolute Macht über alles.
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Dass aus letzterem Grund noch eine besondere steuerliche Behandlung gefordert wird, ist blanker Hohn, sagt man eingangs noch, man sei unabhängig von öffentlichen Geldern (hallo Düsseldorf, Bremerhaven, Lottostiftungen etc.). Denn das ist nichts anderes als eine Subvention.
…Um im internationalen Vergleich künftig nicht mehr schlechter als vergleichbare Organisationen europäischer Nachbarstaaten dazustehen, fordert der deutsche Profisport detaillierte Steuerregeln, die den Gegebenheiten des Sports und der Chancengleichheit mit den europäischen Ligen besser Rechnung trägt.
Die deutschen Sportligen sehen sich in Konkurrenz anderen europäischen Ligen, die sie steuerlich im Vergleich bevorteilt sehen. Das stellt zunächst einmal keine abwegige Überlegung und auch keine anstößige Forderung dar, sofern der Tatbestand zutrifft.
Ich weiß nicht, auf welche Steuern hier Bezug genommen wird. Zunächst zeichnen sie allerdings dadurch aus, dass sie Bürgern oder juristischen Personen eigenes, vorhandenes Geld entziehen und den öffentlichen Haushalten zuführen. “Steuernachlässe” sind unbestreitbar hilfreich, im engen Sinne aber keine Subventionen des Staates, weil keine Geldmittel der öffentlichen Hand zugeführt werden, sondern die Betroffenen eigene Geldmittel behalten (dürfen).
Einen hoffnungslosen Etatisten mag die Unterscheidung ärgern; sie ist aber nicht unbedeutend: insbesondere dann, wenn (durch Erhebung von Steuern - oder auch Sozialabgaben) zunächst eine Überforderung der Bürger stattfindet, die anschließend durch Transferleistungen (vom Staat) an die Bürger wieder korrigiert wird (allerdings büßt der Bürger dadurch ein Teil seiner Freiheitsrechte ein, denn er muss dem Staat Auskunft über Vermögen und Einkommen geben und nicht selten staatlich angeordneten Maßnahmen folgen, z. B. im SGB II).
Diese Bedürftigkeit ist hier aber wohl nicht zu befürchten. Die Taschentücher können also trocken bleiben. Dennoch mögen sich die Ligen (mit Blick auf den Wettbewerber) überfordert fühlen und gleiche Wettbewerbsbedingungen einfordern. Das ist nicht zu kritisieren.
Die bestehende Monopol-Struktur im Bereich Sportwetten habe in mehrfacher Hinsicht versagt. Sowohl der Sport als auch Wettanbieter und ehrliche Wettkunden seien zu Verlierern des Systems geworden. Das Ziel der Suchtvorbeugung sei definitiv verfehlt worden.
Das ist wohl eine berechtigte Argumentation. Tatsächlich sehe ich die Rechtfertigung für ein staatliches Monopol, was in der Sache ein Verbot der Bewirtschaftung durch die Bürger selbst darstellt, für inzwischen kaum noch vertretbar. Sogar Wettmanipulationen konnte das rein staatliche nationale System den Boden nicht entziehen. Mit welcher Begründung werden die Grundrechte hier also noch eingeschränkt?
Wenig überzeugend allerdings, dass die nach Abschaffung des staatlichen Monopols eine Verbesserung der Situation eintritt. Dafür sehe ich kein Argument - das rechtfertigt aber nicht die Aufrechterhaltung des Status quo.
Die maximale Verwertung eigener Rechte ist ebenfalls nicht verboten, sondern die Normalität - ob es klug ist, hier sehr engstirnig zu agieren (wie Bloop wohl befürchtet), steht auf einem anderen Blatt. Letztlich darf man aber nicht außer Betracht lassen, dass Bestellungen wie die Deutschen-Quote nicht billig sind. Die schönen Hallen wollen auch bezahlt werden und die Diskussion um die Bezahlung von Polizeieinsätzen in Zusammenhang mit Sportereignissen ist auch (nicht ganz zu unrecht) bereits losgetreten.
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Die maximale Verwertung eigener Rechte ist ebenfalls nicht verboten, sondern die Normalität - ob es klug ist, hier sehr engstirnig zu agieren (wie Bloop wohl befürchtet), steht auf einem anderen Blatt. Letztlich darf man aber nicht außer Betracht lassen, dass Bestellungen wie die Deutschen-Quote nicht billig sind. Die schönen Hallen wollen auch bezahlt werden und die Diskussion um die Bezahlung von Polizeieinsätzen in Zusammenhang mit Sportereignissen ist auch (nicht ganz zu unrecht) bereits losgetreten.
Aber bei der Engstirnigkeit liegt gerade das Problem. Wenn ich mit derartigen Methoden agiere, die nicht nur in der Aussenwirkung kritisch, sondern auch juristisch kritisch zu sehen sind (Thema Leistungsschutzrechtserweiterung), steigt das Risiko, daß unter dem Strich dann sogar weniger überbleibt, als wenn man nichts getan hätte. Und die Musikindustrie als dargestelltes Beispiel kriegt ja auch ständig die Quittung für die Beibehaltung ihrer Strategie. Beim Profisport sehe ich eine solche Entwicklung zwar nicht, jedoch ist auch in der Fußball-Bundesliga kein ewiges Wachstum die Regel. Spätestens zur nächsten Saison dürfte z.B. das Maximum an Zuschauern dank günstiger Aufsteiger/Absteiger-Konstellationen erreicht sein.
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Den Punkt finde ich auch äußerst kritisch, vor allem vor dem Hintergrund, dass Videos auf Youtube und auch Tippsiele und das gesamte Zeug kostenlose Werbung für die BBL bzw. die jeweiligen Ligen sind. Ich werde das aber glaube ich nie verstehen.
man schmeißt eben mal wieder mit der wurst nach dem schinken …
2. zeile …