U17 WM in Hamburg
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Hm…schwierig. Tim Unterluggauer ist zweifelsohne ein Riesentalent. Der ist legitime 2,06 oder 2,07 groß - sicherlich von der Kraft her nicht so weit wie Radosavljevic. Was ihm aber glaube ich schadet, ist seine abwartende Spielweise - er ist einfach nicht der Typ, der im Post den Ball annimmt, sich umdreht, und das Ding dann eben reinstopft - egal ob mit oder ohne Gegner. Kritiker würden sagen, er ist zu weich. Ich würde sagen, er wirkt zufrieden damit, gut mitzuspielen - ohne notwendigerweise seine Gegner dominieren zu wollen. Genau letzteres braucht man aber auf diesem Level am Brett - mit ein paar mal nett ausboxen ist es einfach nicht getan. Positiv formuliert ist Unterluggauer vielleicht einfach zu nett.
Guck dir die Center der Polen oder den schlaksigen Litauer an - von den US-Centern, die erste Bekanntschaften mit Steroiden zumindest bereits suggerieren, mal ganz abgesehen - aber die wirklich guten Center gehen eben dahin, wo es weh tut. Radosavljevic tut das eben auch, auch wenn viele seiner leichten Fehler im Abschluss dazu angetan sind, jedem Coach Kopfschmerzen der allerfeinsten Sorte zu verschaffen.
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Junge Junge,
ich hab ja nur ein Spiel im Livestream gesehen, das gegen Litauen, deshalb kann ich im Detail nicht mitreden, aber besonders gut gefallen hat mir das Spiel nicht. Wenig durchdachte Aktionen. Da habe ich einige JBBL Spiel gesehen, die mir da besser gefallen haben.Aber grundsätzlich find ich das schon heftig, wie einzelne Spielerhier kritisiert werden. Es ging doch in erster Linie darum, dass die Jungs gegen internationale Konkurrenz antreten können, um zu sehen, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Jetzt konkret auf einzelne Spieler draufzuhauen ist wirklich unfair den Spielern gegenüber. Das deutsche Jugendmannschaften in der Regel körperlich selten auf dem Niveau süd-/ und oder osteuropäischer Teams sind ist ja nun nicht neu. Und das die Amis, auf welche Weise auch immer, die deutlich am athletischsten Spielern im Team haben auch nicht. Die deutschen Buben sind halt 2-3 Jahre später dran. Das ist an sich ja nichts verwerfliches, hat natürlich zur Folge, das die jungen Teams häufig schlechter international abschneiden als gewünscht. So weit so gut. waren die deutschen denn technisch/taktisch auch so viel schlechter als die Konkurrenz? Das ist doch viel interessanter.
Was mir bei einigen Auswahlturnieren aufgefallen ist, dass bei den Auswahltrainern Athletik und Größe das allein glücklich machende Kriterium zu sein scheint. Wie ungelenk auch immer die Spieler sein mögen, ab 2,05 ist man sicher im Team, vielleicht lernt er ja noch laufen und Basketball spielen (d.h. was mach ich wann in welchem System und was nicht). Du kannst rennen und springen, hast ein paar ordentliche Dribblings am Start? Her damit. Du spielst dabei am liebsten allein für dich und rennst und springst ohne Sinn und Verstand? Macht nix, das kann man alles lernen. Prinzipiell richtig, aber meiner Erfahrung nach fallen die cleveren Spieler, die die richtigen Sachen zur richtigen Zeit machen, und auch die ganzen unauffälligen Dinge wie Aushelfen, Laufwege stören etc. meist aus dem Raster der Scouts. Deshalb haben solche Teams oft in kritischen Situationen die falschen Spieler auf dem Platz, die kopflos ihr Ding durchziehen, egal wie oft das nicht geklappt hat. Und das ist für mich ein grundlegendes Problem bei den Auswahlverfahren. Es werden die individuell augenfällig beste Spieler ins Team geholt und nicht die Zusammenstellung, die sich am beste ergänzen. Das ist nichts neues, das machen die anderen oft auch, aber verspricht meiner Meinung nach nicht viel Erfolg im internationalen Vergleich. Das ist mehr das Problem der Trainer und der Spielerauswahl, als der spielenden Jungs. Die machen das was sie können.
Deshalb meine Bitte: kritisiert nicht die Jungs namentlich für schlechte Spiele, das ist unfair und für denjenigen enorm frustrierend. Die geben alle ihr Bestes. Ein neuer Ansatz bei der Auswahl der Teams und deren taktischen Ausrichtungen darf aber sicher kritisiert werden. Wenn man athletisch seine Schwächen hat, muss das halt auf andere Weise kompensiert werden. Clevere Teamdefense habe ich bei dem Litauen Spiel aber nicht erkennen können.
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Die Frage ist auch wie man erfolg definiert, ist erfolg wenn man möglichst gut abschneidet oder wenn man den besten Spielern einen kleinen Entwicklungsschub und eine sehr wertvolle Erfahrung geboten hat.
Meiner meinung ist es in Jugendbereich eher das zweitere mit ausrichtung auf dem Erfolg des Seniorenteams, wobei beides zusammen sicherlich das beste wäre.
Wie sieht es den eigl. mit den Wachstum unseres Center Hühnens, mit 17 ist ja da nicht unbedingt schluß. Auch wenn größe nicht mehr alles ist, gefallen mir die klassischen Center mit etwas Technik immer noch gut.
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Hier noch ein paar Gedanken zum letzten Tag und zum Turnier insgesamt.
http://www.europeanprospects.com/continental-championships/2010/u17/2010-u17-world-championship/u17-world-championship-finals-day/Die einzelnen SpielerScouting gibts in den nächsten Tagen