Warum haben profi-basketball Spieler eine Gewerkschaft?
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Warum haben profi-basketball Spieler eine Gewerkschaft?
Es geht nicht ums Geld. Die Auslandischer Spieler brauchen Information und Unterstutzung und die Deutschen brauchen Stabilitat, eine Stimme und Perspektiven. Eine Gewerkschaftliche struktur bietet die rechtliche moglichkeit an eine Stimme zu haben wo es heute keine gibts…bei der BBL. Manche Clubs machen viel aber auf Liga niveau es ist Katostrofal .
Wir moechten es Attraktiver werden fuer junge basketballern Profi zu sein…wieso? Jeder wurde gern eine profi Athleten sein…oder?
Fuer uns die problemen Sind folgenden:
1. Unsicherheit wegen kurzeitigen vertraege
2. Erhoehtes Verletzungs Risiko
3. Kurze Karriere (Wenns gut laufts 10-12 Jahre, Velleicht)
4. Soziale Nachteile vom viele Umzuge
5. Geringe Ausbildungs moeglichkeiten und energie was zu tun.
6. Stress in die Familie
7. Arbeits Konditionen
8. Stress vom Unprofessionelle Management (spatbezahlungen, etc.)
9. Marketing Jugend Programmen statt Focusierten Nachwuchs Entwicklung (gibts ausnahmen, z.B. GHP Bamberg)
Ziel ist Deutsche Basketball Vorne zu bringen. Wenn wir was tun fur die Aktive und Zukunftige Spieler, dann Tun Wir Auch Was fuer Basketball in Deutschland….und fuer Euch…die vichtigste teil, Die Zuschauer.
Was ist sports-union?
sports-union is eine gruppierung von BBL Spielern unterstutz von Ver.di. Es gibt uber 120 Spieler in unsere Email Diskussions Netzwerk und wir haben Mannschafts Representanten und mitglieder in 14 der 16 Mannschaften der BBL. Unsere Mitglieder sind meistens Spieler die mehrere Jahren in Deutschland gespielt haben, inklusiv die National Spielern.
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Ich wünsche Euch viel Glück, und uns Zuschauern, daß schnell ein tragfähiger Kompromiss gefunden wird, mit dem alle leben konnen.
Es gibt aus meiner Sicht noch einen weitern Aspekt, warum eine Gewerkschaft hier Sinn macht: Die Masse der Rollenspieler und BackUp-Player verdient ja gar nicht so überaus viel. Sie spielen Basketball in dem Alter, in dem berufstätige Menschen üblicherweise die wichtigsten Karriereschritte machen. Wenn es nicht so gut läuft, dann reichen Nachruhm und Zurückgeletes gerade mal zum Eröffnen einer Kneipe.
Ich hoffe mal, daß diejenigen aktiven Spieler, die sich zum Sprachrohr machen, keine persöhnlichen Nachteile dadurch in ihrem Team und in der Nationalmannschaft haben. Daß gerade ein “Opel”-Spieler dazugehört, macht ja vielleicht auch dem einen oder anderen Mitarbeiter dort Mut, trotz der de facto nicht existenten Arbeitnehmervertretungen den Mund aufzumachen…
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Ich denke auch, dass eine Spielergewerkschaft Sinn macht. Die Gründe sprechen für sich. Wie soll sich ein Spieler, der nur einen Jahresvertrag hat und nicht weiß, wo er die nächste Saison ist. Wenn er dann auch noch alleine ist, ohne Familie und ggf. auch ohne andere im Umfeld, die seine Muttersprache sprechen, fällt es schwer, Fuß zu fassen. Klar kümmern sich die Vereine um Wohnung, Auto und erklären die wichtigsten Sachen. Natürlich fehlt dann noch eine ganze Menge und wenn dafür eine Gewekschaft einspringt und hilft, ist das eine gute Sache.
Wenn eine Gewerkschaft dann auch noch bei Spielplänen mit gefragt wird (Entscheidungen treffen wird wohl eine Weile dauern), dann ist das klasse.
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Zumindest sollten die Spieler das Recht haben, mit den BBL-Verantwortlichen an einem Tisch zu sitzen. Anscheinend war nicht mal das bisher gewährleistet. Das sind doch alles erwachsene Leute, da sollte es doch möglich sein, vernünftig miteinander zu reden. Die Aussagen von Reintjes (sinngemäß: die Spieler würden “auf Händen getragen” und mucken trotzdem auf) tragen aber nicht unbedingt zur Kommunikation bei. Ich habe das Gefühl alle zählen nur die Tage, bis Reintjes endlich seinen Hut nimmt, um dann vernünftig miteinander zu reden.
@walterpalmer:
In der Presse liest man momentan als Gründe für den Streik beim ASD auch die Mitsprache bei der Spielplangestaltung und eine Ausländerquotenregelung. Sind dies tatsächlich auch Zielsetzungen von sports-union bzw. ver.di oder ist das eine eigene Initiative einiger Spieler? Ich kann mir vorstellen, dass das mit der Quotenregelung nicht unbedingt von den ausländischen Mitgleidern der Gewerkschaft mitgetragen wird ?!? -
@ Andi
The press loves to write about “Auslanderquotierungen” but this is the wrong way to look at it…it is not about keeping people out but about the development of German players and giving them a chance to play. A strong German National Team helps the financial development of basketball in Germany. This, in turn, helps ALL THE PLAYERS no matter where they are from. I am an American and I completely understand and support what Dirk Bauermann, Pascal, and Denis say about this issue.
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Danke für die Antwort, Walter. Ich finde dieses Thema sehr interessant. Schön, dass Sie sich als einer der Verantwortlichen bei sports-union auch mal an die Fans, den “wichtigsten Teil” dieser Sportart wenden.
Was mich noch interessieren würde, gibt es eigentlich jetzt nach dem ASD eine offizielle Kontaktaufnahme zwischen BBL und sports-union? Reintjes hat ja zumindest angedeutet, dass man das Thema ernst nehmen muss, auch wenn er es selbst nicht nachvollziehen kann, was die Spieler eigentlich (noch) wollen. Pascal Roller erwähnte in den Interviews, dass die BBL vereinbarte Gesprächstermine mehrfach platzen ließ, während Reintjes davon nichts gewusst haben will. Also wie geht es jetzt weiter? Hat der Mini-Streik am Samstag etwa gebracht (außer einer recht guten Resonanz in der Presse, was ja auch nicht unwichtig ist), oder stellt sich die BBL immer noch stur?
Und was mich auch noch interessiert: Inwieweit haben Sie auch Manager der BBL-Teams auf Ihrer Seite? Bisher habe ich von Maruschka und Wöbke gelesen, die sich sehr kritisch gegenüber den Ambitionen und Forderungen der sports-union geäußert haben. Gibt es Manager, die Sie in Ihren Zielen unterstützen?
Und als Frankfurter interessiert mich noch: Welche Funktion hat Pascal Roller? Ist er so etwas wie der Aktivensprecher der Basketball bei sports-union?
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Ich lese immer nur, was es für Nachteile für die Profis gibt.
Abgesehen davon, dass sich alle den Beruf freiwillig ausgesucht haben, möchte ich gerne mal ganz konkret wissen, was diese Gewerkschaft z.B. von einem Club wie Trier oder Berlin will? Und: Was ist sie bereit an Pflichten zu übernehmen? Was ist z.B. wenn ein Spieler eine Wohnung verwahrlosen lässt und sich dann im Sommer verabschiedet?
Die Auftritte von Palmer sind recht populistisch und verfehlen ihre Wirkung nicht, doch alles hat zwei Seiten. In Zeiten, in denen Vereine Personal entlassen müssen um über die Runden zu kommen, halte ich diese Art von Auftritten für höchst zweifelhaft.
Sind Spieler denn bereit, auf Teile ihres Gehalts zu verzichten, damit Vereine ihnen ihre größeren Wohnungen und Autos auch finanzieren können?
Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass es tatsächlich um Dinge wie Weihnachten geht? Natürlich geht es um Geld, denn all das, was die Gewerkschaft fordert, kostet Geld. So ist nunmal.
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ich frage mich im moment…warum sollen für bb-profis andere gesetze gelten, als sie im moment auf dem arbeitsmarkt für viele arbeitnehmer in kraft treten…1-euro-jobs…befristete verträge…für fast jeden arbeitnehmer wird es härter…so eben auch für basketball-profis… wieviele arbeitnehmer sind arbeitslos, aufgrund von missmanagement in firmen oder weil es eben für weniger geld arbeitnehmer aus oder in osteuropäischen ländern gibt…dies gilt eben seit bosmann-zeiten auch für sport-profis… ich stelle mir immer nur die frage, warum soll einem sport-profi eine lebensarbeitszeit von 10-12 jahren reichen…dann muss er eben neben seiner tätigkeit im sport etwas für seine weiterbildung oder berufliche ausbildung tun…dies wird auch von einem normalen arbeiter verlangt…und der hat eben ganzjährig eine 37 oder 38 oder 40 bzw. mehr stunden woche… verständnis für die spieler ja, aber nicht mehr als derzeit jedem anderen arbeitnehmer auch entgegengebracht wird…
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Hmmmmm…. nTV da hast Du irgendwie recht…
Die haben es sich ja quasi selber ausgesucht den Beruf, den zigtausende andere auch bestimmt gerne ausüben würden…
Eine Krankenschwester arbeitet auch über Weihnachten…
Aber sollnse mann machen. Vor allen Dingen die “Ausländerregelung”… -
Vor allem sollten die Spieler aufpassen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht. Im Kölner Stadtanzeiger war heute ein sehr bissiger Kommentar zu dem Mini-Protest vom ASD, wo Spieler wie Pascal Roller namentlich genannt wurden mit angeblichen Forderungen nach größeren Autos und “standesgemäßen” Wohnungen etc.
In mancher Hinsicht sind Spielergewerkschaften für beide Seiten nützlich und der Wunsch nach Gesprächen mit der BBL ist absolut verständlich aber manche “Probleme” die Herr Palmer anspricht liegen in der Natur des Berufs den man nunmal gewählt hat und bei manchen kann ich sogar nur müde lächeln (Stress in der Familie - frag mal einen Metaller, der Nachtschichten arbeitet , Verletzungsrisiko - frag mal einen Bergmann “unter Tage” , kurze Verträge - im öffentlichen Dienst werden fast nur noch Jahresverträge gemacht usw.).Bei allem Verständnis für die Bedürfnisse eines jeden einzelnen, muß man die Relationen beachten und in Zeiten wie diesen, wo einige Fans wegen Arbeitslosigkeit 3 mal überlegen müssen ob sie sich ein Ticket leisten können, mit seinen Forderungen und Wünschen vorsichtig sein.
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Und wenn man sich mal überlegt, wie viele Stunden in der Woche ein Profispieler effektiv trainiert, dann sieht man, daß da jede Menge Zeit für Weiterbildung bliebe. Einige Spieler schaffen es ja auch ganz locker.
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Im Kölner Stadtanzeiger wird es mal auf den Punkt gebracht, was die Spielergewerkschaft u.a. gefordert hat:
- ein Mindest-Niveau für die Autos, die die Profis von ihren Klubs bekommen
- Die ebenfalls von den Vereinen gestellten Wohnungen sollten einen gewissen Standard nicht unterschreiten
- Mitspracherecht bei Spielterminen (Weihnachten z.B.!)
Bei aller Liebe, aber manches geht zuweit.
Ich würde gerne hören, ob dies nur eine verzerrte Darstellung ist und was wirklich die Forderungen und Anliegen (konkret!) dieser Spielergewerkschaft sind. -
Naja, Kernpunkt der Proteste ist für mich ein unfähiger Liga-Commissioner unter dem die BBL stagniert, ja sich sogar rückentwickelt. Neben den Fans merken das nun auch verstärkt die Spieler. Gerade die etablierten BBL-Spieler wie Roller, Wucherer und Demirel sind sicher nicht auf die Schnelle Mark aus - denen liegt B-Ball und die Liga am Herzen, und nach so vielem katastrophalen Missmanagement auf Vereinsebene ist es um so wichtiger das es an der BBL-Spitze keine selbstgefälligen one-man Shows von Möchtegern-Managern mehr gibt.
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Man stelle sich das mal auf die Freie Wirtschaft übertragen vor. Unvorstellbar.
Gibt es einen Link zu diesem Artikel, bzw. der Auflistung aller Forderungen?
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@Alansmithee:
http://www.ksta.de/servlet/CachedContentServer?pagename=ksta/page&atype=Page&aid=995898706217@Stefu: Ich erkenne da keinen Kernpunkt, und schon gar nicht den, den Du genannt hast. Mittlerweile habe ich ja begriffen, dass Otto Reintjes auch daran schuld ist, wenn irgendjemand in diesem Forum Durchfall hat, aber bisher habe ich nur von materiellen Forderungen gehört, und nicht Forderungen an einer Mitwirkung am BBL-Management?!
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@stefu
und genau deshalb ist es total ungeschickt mit Forderungen nach Auto/Wohnungs-Standards zu kommen (wenn es dann so stimmt) …Der Artikel aus dem Stadtanzeiger steht z.B. auch auf der Baskets- homepage unter BB-News “Spieler-Protest - Dumm und dreist”
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Ich frage mich, wieso die Spieler nicht früher in die Öffentlichkeit getreten sind und ihre Ziele und Forderungen mal deutlich bekannt machen. Das was von walterpalmer geschrieben wurde hört sich sehr plakativ, jedoch wenig konkret an. Wenn man eine Organisation gründen will, die Spieler bei der Organisation ihrer Profikarriere unterstützt(wie juristische Beratung, versicherungsrechtliche und medizinische Beratung, Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs- oder Studienplätzen u.ä.), so finde ich dies gut. Geht es jedoch um eine Gegenfraktion gegen die Vereine und die Liga, so frage ich mich was das soll. Die Profis verdienen überdurchschnittlich gut (auch wenn die genannten Zahlen von über 100.000,- € netto wohl für viele Profis ein Traum wären). Der Vergleich mit leitenden Angestellten passt zumindest von Einfluss und Bezahlung ganz gut. Die Profis sitzen doch meist am längeren Hebel als die Vereine.
Bei allen “negativen” Seiten des Profisports, die Leute haben das riesengroße Glück, mit ihrem Hobby Geld verdienen zu können. -
Natürlich ist es dumm und dreist, wenn in einer Zeit, in der Gewerkschaften in Deutschland nur noch als Gerücht existieren, ausgerechnet Profisportler eine Neugründung wagen. Der Kaufkraftverlust, der durch die freundliche Übernahme der Gewerkschaften durch die Aufsichtsräte der großen DAX-Unternehmen verursacht wurde, gefährdet in einer solchen Situation natürlich die Existenz der Liga. Da darf man sich nichts vormachen. Der letzte macht das Licht aus!
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On 2005-01-17 19:25, ScheSche wrote:
Der Kaufkraftverlust, der durch die freundliche Übernahme der Gewerkschaften durch die Aufsichtsräte der großen DAX-Unternehmen verursacht wurde, gefährdet in einer solchen Situation natürlich die Existenz der Liga. Da darf man sich nichts vormachen. Der letzte macht das Licht aus!:-? :-?
Versteh ich nicht…Der Kernpunkt der ganzen Diskussion ist wieder die essentielle Frage, die im Moment in Deutschland ganz heiß diskutiert wird:
- Brauchen wir die Gewerkschaften als Gegengewicht zu den Arbeitgebern?
- Wenn ja, wieviel Einfluss, Mitbestimmung sollten sie haben?
Und so wie in der allgemeinen Diskussion, gibt es auch hier im konkreten Fall die verschiedensten Argumente.
Ich persönlich hoffe, daß eine gütliche Einigung getroffen werden kann. Ganz ohne Schutz sollten die Spieler den Klubs nicht ausgeliefert sein, daß da einige windige oder zumindestens schwierige Gestalten in den Klubetagen sitzen, kann ich mir gut vorstellen.
Zu weit sollte eine Gewerkschaft mit ihren Forderungen aber nicht gehen, so etwas wie ein Lockout wäre für die BBL und den professionellen Basketballsport in Deutschland tödlich…Es ist wohl eher nebensächlich, ob die Spielergewerkschaft auch einige (diskutierbar) unnötige Dinge fordert. Dies hat mit dem Kern des Ganzen wenig zu tun und muss hier auch nicht mit BILD-Zeitungsmitteln (nämlich dem Erzeugen von Neid) geschehen…
Nur weil die Spieler ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben, sollen sie jetzt die Klappe halten und alles schlucken, oder wie? -
Es wird alles für die Spieler gemacht. Jetzt wollen sie größere Autos und schönere Wohnungen? Vorschlag von mir wäre, das sich sich selbst eine Wohnung suchen die Ihnen angemessen erscheint. Ein Auto können sie sich ebenfalls selbst zulegen oder einfliegen lassen. Zumindestens in Giessen ist es so das alles für die Spieler gemacht wird um Ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Es wurden sogar schon spieler ohne probleme aus dem Vertrag entlassen weil sie heimweh hatten. Ich sehen in so einer Gewerkschaft keinen Sinn. Kann mir auch nicht vorstellen das besonders ausländische Spieler in eine Gewerkschaft eintreten, die eine Quotenregelung für oder gegen Ausländer in der Liga durchbringen will. Keine Spiele zwischen den Jahren oder an den Weihnachtsfeiertage? Das bringt eben der Job eines Sport-Profis mit sich. Die ganze Gewerkschaftdiskussion zeichnet für mich ein negatives Bild auf die Spieler in der BBL. Nicht das die Führung der BBL schon einen an der Waffel hat, jetzt fangen die Spieler auch schon an……Kann man sich heutzutage eigentlich alles erlauben?
Haben einige SD-User auch schon mal überlegt eine SD-Gewerkschaft zu gründen? Bessere Schreibqualität hier im Forum, größere Bilschirme und mitsprache bei den Werbebanner könnte man sich als Ziel setzen;-)
Nur weil wir die Gegenwart nicht recht zu erklären und zu erfassen verstehen, bemühen wir uns geistreich um die Einsicht in die Zunkunft
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@Stefu: Ich erkenne da keinen Kernpunkt, und schon gar nicht den, den Du genannt hast. Mittlerweile habe ich ja begriffen, dass Otto Reintjes auch daran schuld ist, wenn irgendjemand in diesem Forum Durchfall hat, aber bisher habe ich nur von materiellen Forderungen gehört, und nicht Forderungen an einer Mitwirkung am BBL-Management?!
Natürlich - es geht um Nachhaltigkeit. Zwischen Anspruch und Realität klafft eine riesen Lücke in der BBL gerade was Vertraglichkeiten angeht. Das hat man letztes Jahr an zwei Insolvenzen, dieses Jahr am Sponsorenzirkus in Karlsruhe und der Geschichte mit Locke in Bamberg gesehen. Es tut sich also nicht wirklich was von Seiten der Offiziellen. Man lässt sich lieber von der (fast) einzigen Liga-Geldquelle zum Fußball-Winterpausenersatz degradieren (Warum spielen DIE eigentlich nicht durch? Hat doch fast jeder eine Stadionüberdachung und Rasenheizung, und Spielergehälter brauchen wir wohl gar nicht erst vergleichen - beim FC Bayern verdient jede Eckfahne mehr als ein durchschnittlicher BBL-Profi)…
Das Spieler wie Pascal Roller (der noch dazu kürzlich in Frankfurt in die Arbeit ausserhalb des Platzes eingebunden wurde und selbst am besten weiß wie die finanzielle Situation der Vereine aussieht) mit Streik drohen weil sie ein dickeres Auto oder eine schönere Wohnung haben wollen glaubt Otto doch selber nicht. Mit dem Implizieren solcher Hintergründe disqualifiziert er sich nur selbst.
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Soll man das Gebilde meinetwegen Spielervereinigung nennen. Aber Gewerkschaft? Für mich sind Profisportler weniger Arbeitnehmer, als viel mehr freischaffende Künstler. Natürlich treffen wesentliche Arbeitnehmereigenschaften auf sie zu, aber so richtig kann ich mich damit nicht anfreunden. Wahrscheinlich wird demnächst ein Profi vor dem Arbeitsgericht einen unbefristeten Arbeitsvertrag einklagen, weil Befristungen nur bis zu max. 2 Jahren statthaft sind .
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On 2005-01-17 19:58, Skylive wrote:
Es wird alles für die Spieler gemacht. Jetzt wollen sie größere Autos und schönere Wohnungen? ……Genau das meine ich mit BILD-Zeitungs-Vorwürfen….
Woher willst du wissen, ob es diesbezüglich (vorallem Wohnung) überall so reibungslos zu geht.
Ich kann mir schon vorstellen, daß da Spieler auch durchaus beschissen werden…
Da wird bei Vertragsabschluss was anderes versprochen, als dann tatsächlich vorgefunden wird, es wird dauerend Nachbesserung versprochen, usw…Unser wohlgeschätzter Stefan Koch sollen wegen solchen Komplikationen sogar den Job in Karlsruhe geschmissen haben… (gottseidank! :-D)
Bate
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Danke !!!
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Sollte Roller wirklich eine Äußerung der Art abgegeben haben, daß man Live-Spiele verspätet, bzw. gar nicht stattfinden lassen könnte, dann begibt er sich arbeitsrechtlich auf megadünnes Eis.
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Ich habe mir mal den Kommentar von dem Kölner Stadtanzeiger durchgelesen mit fällt nur das ein: Dumm und dreist…
“Wenn den Basketball-Profis ihr Beruf so wenig gefällt - dann sollen sie sich einen anderen suchen.” Sehr gutes Fazit, wieso haben wir überhaupt Gewerkschaften…
Wenn den Arbeitnehmern ihr Job nicht gefällt (weil sie von ihren Bossen mies behandelt werden), sollen sie doch einfach kündigen…Bate
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Lol, du Schlaumeier, die Leute haben vielleicht ne Ausbildung für den Job gemacht, Basketballer machen “nur Sport”. Die können noch studieren, lernen, etc. was sie wollen…
Außerdem wenn die solche Forderungen stellen können, wieso dann nich gleich jeder. Schüler werden zum Arbeiten gezwungen, können sich ihre Arbeitszeiten auch nich aussuchen, haben kein eigenes Auto und keine eigene Wohnung. So geht es dazu noch Stewardessen, Ärzten, Fabrikarbeitern,… -
Wie schon gesagt, sie können sich auch gerne selbst eine Wohnung suchen. Vielleicht bin ich da zu Naiv aber ich kann mir nicht vorstellen das irgendein Trainer oder spieler in der BBL in eine Bruchbude wohnt. Die Frage ist wohl eher was für Ansprüche man hat.
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On 2005-01-17 21:49, Cruise wrote:
Lol, du Schlaumeier, die Leute haben vielleicht ne Ausbildung für den Job gemacht, Basketballer machen “nur Sport”. Die können noch studieren, lernen, etc. was sie wollen…
Außerdem wenn die solche Forderungen stellen können, wieso dann nich gleich jeder. Schüler werden zum Arbeiten gezwungen, können sich ihre Arbeitszeiten auch nich aussuchen, haben kein eigenes Auto und keine eigene Wohnung. So geht es dazu noch Stewardessen, Ärzten, Fabrikarbeitern,…Lol, du Schlaumeier.
Stewardessen werden gewerkschaftlich vertreten, Fabrikarbeiter auch, ärtzliches Personal im Krankenhaus auch, Schüler haben Schülervertretungen (übrigens tolles Argument von dir)…
Und nein, es geht nicht nur darum, daß die Spieler jetzt aufeinmal fette Luxuskarren und Luxusappartements bekommen, sondern darum das gewisse Standards eingehalten werden…
Was ist daran zu verurteilen? Wieso können solche Debatten (genauso wie Debatten über Nebenverdienste von Politikern, usw.) nicht einmal ohne diesen ständigen Penisneid auskommen?Immer kommen Argumente wie “Die Politiker/Sportler/Piloten/usw. verdienen eh zuviel… Sollen sie sich halt einen anderen Job suchen…”
Bate
p.s.: Seid wann haben Profi-Basketballer keine Ausbildung genossen? Die sind natürlich alle, ganz ohne Training und sämtliche Aufopferungen, so gut geworden…
Btw. wenns den Spielern so toll geht, wieso werden dann nicht einfach alle Profis?
@skylive: Ganz einfach:
Wie soll sich ein Spieler, der gerade frisch aus den USA kommt, den ganzen Tag Training hat, kein Wort Deutsch spricht, vielleicht noch nie alleine gewohnt hat, usw., denn so nebenbei eine Wohnung suchen?
Die Leute sollen sich ja auf BB konzentrieren…Und genau dabei werden u.U. die Profis beschissen, ihnen wird u.U. die Miete vom Gehalt abgezogen, wobei sie nicht nachprüfen können, ob die Höhe der Miete überhaupt gerechtfertigt ist.
Noch so ein Punkt, wo eine Gewerkschaft helfen kann…Und ja, auch bei Wirtschaftsunternehmen ist es z.T. üblich, das das Unternehmen für ihre (höherrangige) Mitarbeiter Wohnungen sucht…
weil diese sich auf die Arbeit konzentrieren sollen…Bate
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First, I appreciate all of you sharing your opinions and will take note of them.
Bateman got it right……this is about the debate over mitsprachsrechte for employees here in Germany. Remember, the managers chose to manage a team too…and part of being a manager in Germany is the Betriebsvervassungsgesetz. Also, this is not just about the players. The betriebsrat in Frankfurt includes a coach and an office employee.
Here are a few additional thoughts:
This is NOT about cars and bigger apartments, and Herr Reintjes knows it. Last year in our “fragebogen aktion” (published on schoenendunk) where 98 out of 150 players responded, it was clear that the players did not have a problem in this area. The reporter that wrote the article in the Koelner Stadt Anzeiger made the mistake of talking only to Otto and not really informing herself. Tomorrow, there will be an interview, in the same paper, with Denis Wucherer that will express the player’s side. I have already had email responses from players saying how upset they are about Otto’s statements.
1. Foerderungen: We have prepared concrete solutions to the problems listed at the beginning of the thread…here are some examples.
- Welcoming Package for new players and their families
- Orientation Seminar – doping rules, German culture, legal rights, insurance rules, etc.
- Standard Player Contract
- Standard Medical Check
- Therapists at Practice to treat injuries promptly
- Mitsprachsrecht with the spielplan, practice plan and summer break.
- Mitsprachsrecht with Geldstrafen, etc.
- A certain number of jobs reserved for players developed in Germany
- Standards for practice gear and living conditions that almost all of the clubs already meet (see fragebogen)
- Arbitration to speed up the resolution of disputes (example: Sascha Lokhmanchuk) this would be good for both the teams and the players.
- Standard Kaution for the apartments so that the teams will stop holding the last months pay
We are also willing to discuss many issues that would reduce stress on the managers like rules for agents, tax issues (brutto/netto), and insurance issues. A Standard Player contract would also reduce the work load for managers as well and would give them more time and energy to work on other projects.
2. Jugendfoerderung statt “Auslanderregelung”: I am an American and I support the position Dirk Bauermann, Pascal and Denis have taken, because a strong German National team is important for the development (financially) of basketball here in Germany. The more fans and interest there is in basketball the better for all players. We are not talking about keeping people out, but of supporting German players (youth players especially). This makes sound business sense and players (even Cotonou) understand that.
It is important for you to know that we are the only union in Europe that allows non-E.U. players to join as members. We support them with information and legal help all the time.
3. Tarifvahigkeit: Herr Reintjes has repeatedly said that the BBL is not the “ansprechspartner” because it is not an “arbeitgeber”. This is technically the case, but the teams are the BBL (76% anteil in the BBL Gmbh) and if they decided to give the league the power to bargain they could….tomorrow. This is what has happened in the NBA, Spain and Italy. Do players sign work contracts directly with those leagues? No. They sign them with the teams… but the unions negotiate with the leagues.
4. Money: We are aware that basketball in Germany is not a thriving business. Two teams went bankrupt last year and over 20 players lost their jobs as a result. We don’t want that to happen again. This is not about getting more money from the teams… this is about setting standards that will improve the situation for everyone. This is about developing basketball so that someday there will be money to fight about.
5. Psychology: I think the some managers are offended because they see this as ingratitude on the part of the players. But that is not the case. There is no question that many managers go above and beyond the call of duty in helping their players. They take financial risk and work very hard. We are aware of that. They love the game….we love the game….
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Alles was die Spieler zunächst mal wollen, ist mit den BBL-Verantwortlichen zu REDEN. Das mit den Autos und Wohnungen hat Reintjes ins Gespräch gebracht und niemand anders - völlig aus dem Zusammenhang gerissen und womöglich nur in der Absicht, die Spieler zu diffamieren. Da ihr die genauen Forderungen der sports-union nicht kennt (ich gehe davon aus, dass kein Spieler, der 500.000 Euro verdient, den Mindeststandard seiner Wohnung beanstandet), solltet ihr auch nicht vorschnell urteilen.
Der Kommentar im KSTA ist übrigens auch sehr einseitig geschrieben. Keine andere Zeitung (soweit ich es gesehen habe), zieht so über die Spieler her und geht soweit, die Forderungen als dumm-dreist zu bezeichnen, wie der KSTA. Zufall, dass KSTA und BBL in Köln sitzen? Hat Frau Mitatselis auch mit Palmer oder Roller gesprochen? Ich bezweifle das.Es ist nur legitim, wenn die Spieler und Trainer (denn die sind auch in der sports-union) der BBL an einem Strang ziehen, um ihre Interessen gegenüber der BBL zu vertreten. Denn ihre direkten Arbeitgeber haben i.d.R. überwiegend wirtschaftliche Interessen, während den Sportlern eher sportliche und persönliche Belange wichtig sind. Wer soll dafür kämpfen, wenn nicht sie selbst? Was das jetzt im einzelnen für Interessen sind, steht auf einem anderen Blatt, und sollte vorwiegend zwischen sports-union und der BBL mit seinen Clubs erörtert werden - und nicht zwischen Reintjes und Presse. Wenn die BBL aber nicht mal zu Gesprächen bereit ist, dann muss man halt etwas unternehmen, und das haben die Spieler am Samstag getan.
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@Bateman: In einem Pamphlet zwischen Sarkasmus und Ironie wirkt der ernstgemeinte Kern oftmals verstörend (-: aber ich habe ja die richtige Reaktion aus Dir herausgekitzelt g
@all: Ich finde es sehr gut, wie Walter Palmer hier für die Position der Spieler kämpft und auf unsere Argumente eingeht. Diese direkte Kommunikation ist allemal glaubwürdiger, als aufreißerische Artikel in der Boulevardpresse. Vielleicht bequemt sich ja Otto Reintjes mal dazu, sich hier zu äußern.
Daß die Spieler anfangen, sich zu organisieren ist kein Zeichen der Krise, sondern ein Indiz dafür, daß die BBL langsam erwachsen wird.
Wegen den “Mindeststandards”: Es ist klar, daß die Spieler von Bamber, Frakfurt, Berlin … allesamt angemessen wohnen. Aber stellte Euch mal einen Aufsteiger vor, der einen 40.000 Euro Spieler auf 30.000 Euro runterdrückt und für die 10.000 Euro am Finanzamt vorbei die Bruchbude vom Schwager des Basketballfürsten als Luxusvilla proklamiert. Ein Einzelfall? OK - ein Einzelfall zu viel, es werden eben Mindeststandards gefordert.
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Ich hoffe auch, dass “uns Otto” Ergebnisse aus der Spielerbefragung mittels Fragebogen bewusst als Hauptforderung der Gewerkschaften dargestellt hat, um ihre Ziele “ad absurdum” zu führen… wenn dem nicht so ist und es tatsächlich Hauptforderungen der Gewerkschaften sein sollten… ohne Worte…
Ich will aber eigentlich auf eine Hauptforderung der Gewerkschaften eingehen: Spiele während der Weihnachtszeit:
Es ist doch auffällig, dass in der NBA bei den Xmas-games kein Spieler einen Weihnachtsbaumsticker (wie hier anscheinend wohl die Leverkusener und Frankfurter in Deutschland) als Protest gegen das Spiel an einem Weihnachtsfeiertag getragen haben… je nachdem, wo das Spiel ausgetragen wurde, gab es in den USA auch nicht die Möglichkeit, die Familie zu Weihnachten zu sehen… komisch, dass hier sich anschinend niemand beschwert hat… ich bin mir zudem sicher, kein Spieler, der sich hier beschwert hat, würde dies in der NBA tun, wenn er die Möglichkeit hätte, dort zu spielen…
Premiere wird zudem darauf gedrängt haben, in der fußballfreien Zeit mit Basketballspielen versorgt zu werden, im Übrigen eine große Chance, neue Zuschauer für den Sport zu interessieren… es gibt zu dieser Zeit DIE Chance, Zuschauerinteressen zu wecken und vielleicht sogar zu binden, die sich sonst bisher überhaupt nicht für diesen Sport interessiert haben… und Interesse in der Öffentlichkeit schafft auch Interesse für den Sport beim Nachwuchs und damit auch Chancen für die Entwicklung des Deutschen Nationalteams in der Zukunft…
Ich werde das Gefühl nicht los, dass einige ausländische Spieler ihr Engagement in Deutschland nur als “lästige Pflichterfüllung” auf dem Weg in finanziell- und reputationsreiche Ligen wie die Italienische, die Spanische und vor allem in die NBA sehen und sie daher hier anscheinend nicht sehr “leidensfähig” sind, obwohl das angesichts der Gehälter, die hier kursieren doch… schon wieder ohne Worte…
Ich möchte betonen, dass ich mit meinem statement nicht die Spieler meine, die in “kleineren Vereinen” im zweiten Glied spielen, da sich ihre Gehälter weitab von den Summen bewegen, die hier berichtet werden… hier müsste von den Gewerkschaften wirklich mal etwas getan werden, da sich deren Gehälter anscheinend wirklich fast am Existenzminimum bewegen…
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Also auch von mir ersteinmal ein Lob an Palmer. Finde es toll, wie er sich für sein Ziel einsetzt und hier die Diskussion betreibt.
Was mich jetzt aber v.a. interessiert, ist wie die Manager und Vereine über die Sache denken. Tatsache ist ja, dass die Spieler bei den Vereinen unter Vertrag stehen und nicht bei der BBL. Somit müssten ja auch das Managment der Vereine diesen Rahmenverträgen zustimmen bzw. sich auch bei diesem Verfahren beteiligen.
Das diese aber im Moment die Klappe halten scheint ja auch wieder dadurch bedingt zu sein, da sie ja zum Teil die “Buhmänner” sind.
Problematisch an dieser Sache sind aber die Kosten. Als Beispiel:Therapists at Practice to treat injuries promptly
Dies würde wiederum eine volle Arbeitsstelle für den Verein bedeuten….Und so ein Jahresgehalt eines Arztes ist bestimmt nicht ohne.
Im Großen und Ganzen stimme ich der Meinung von Palmer zu…mit einigen Abstrichen…wenn man eine gewissen Mischung aus den Forderungen der Spieler und denen der BBL schaffen würde, dann kann ich mir vorstellen, dass die Qualität des deutschen Basketball auf Dauer auch gesteigert werden könnte. V.a. die der Jugendförderung und der deutschen Spieler.
@Palmer: Wäre schön, wenn du uns weiterhin auf dem Laufenden halten würdest. Je mehr hier und in anderen Foren darüber diskutiert wird, desto mehr Gehör werdet ihr bestimmt auch bekommen.
Weiterhin wäre es auch schön, wenn man mehr Info über die Bedingungen bekommen würde, unter denen die Spieler arbeiten müssen bzw. können. Die Ziele eurer Aktion hast du schon sehr schön dargelegt, aber “Beweise” für die “schlechten” Bedingungen liegen leider nicht vor, bzw. es ist sehr schwer sich vorzustellen, wie die Bedingungen für einen Spieler sind…
Nur als kleines Beispiel die Gehälter der Spieler. Keiner weiß, wieviel ein Spieler so im Durchschnitt bekommt. Nicht das ich jetzt wissen möchte, was so ein Roller oder Mallet verdient , aber gerade Rollenspieler wie Pavic oder Grünheid dürften da doch schon ihre Probleme haben. :-? -
Hier das Interview mit Denis Wucherer im KStA:
Man sollte uns Spieler lieber ernst nehmen -
Die Aussagen von Walter Palmer sind in etwa so populistisch wie die von O. Reintjes. Natürlich geht es nur um Geld und um nichts anderes. Und daher ist es eben populistisch den Vereinen zu unterstellen, dass sie den armen vertretungslosen Spielern Mindestrechte vorenthalten. Was machen die Vereine eigentlich mit dem Geld, das sie angeblich nicht in die geforderten Stanards stecken? Rauschende Feste? Betriebsausflüge in die Karibik? Dicke Autos, während die Spieler in Schrottkarren fahren müssen? Das ist doch ein sehr sehr weltfremdes Bild der Situation. De facto stehen einem Verein Mittel in Höhe von x aus Zuschauereinnahmen und Werbung zur Verfügung. Diese Mittel werden nach bestimmten Prioritäten von den Vereinen verteilt. Den allergößten Posten bilden dabei die Spielergehälter. Wenn W.P. nun andere Prioritäten fordert und ich unterstelle, dass oben stehendes Szenario (Parties, Auto, Urlaub) nicht stattfindet, müssen Mittel von den Gehältern in Richtung der geforderten “Mindeststandards” umgeschichtet werden. Ich bin wirklich gespannt auf die Reaktion der Spieler, wenn man sagt: 10% weniger Gehalt, dafür hat Spieler Y einen Ausbildungsplatz und der Physiotherapeut kommt jetzt immer zum Training. Die Vorstellung geht aber wohl in die Richtung:mindestens gleiches Gehalt + zusätzliche Leistungen. Hier bleibt die Frage von W.P. unbeantwortet, woher das Mehr an Geld kommen soll und wie die Spieler dazu beitragen können. Ferner wäre auch interessant zu hören, wie Mindeststandards bei Spielern eingefordert werden können z.B. Mindestlacktatwerte bei Trainingsbeginn, professionelles Verhalten während der Saison (Alkohol, Parties, Schlafenszeiten) etc.
Und schlussendlich fragt sich der erstaunte Leser, ob nicht jeder der Spieler bereits einen Agenten hat, der ihn aus dem dunklen Wohnungsverlies und seiner rechtlosen Situation befreien könnte, indem er seine vertraglich vereinbarten Rechte einklagt. Sollte das auch nichts helfen, wäre für mich amnesty international der nächste Ansprechpartner, denn nach alledem was ich gelesen habe, werden hier Spieler unter menschenverachtenden Bedingungen gehalten! -
On 2005-01-17 22:15, Bateman wrote:
@skylive: Ganz einfach:
Wie soll sich ein Spieler, der gerade frisch aus den USA kommt, den ganzen Tag Training hat, kein Wort Deutsch spricht, vielleicht noch nie alleine gewohnt hat, usw., denn so nebenbei eine Wohnung suchen?
Die Leute sollen sich ja auf BB konzentrieren…Indem man z.B. früher anreist und sich um das alles kümmert. Manager der Vereine stehen dort in der Regel hilfreich zur Seite. Klar Schwarze Schafe gibt es immer wieder. Das mit dem noch nie alleine gewohnt hat meinst nicht ernst oder? Wenn sie nicht in der Lage sind alleine zu wohnen, dann sollten Sie keinen Job im Ausland annehmen. Reden wir über kleine Kids oder über Basketballprofis? Ein guter Agent dürfte sich um sowas auch kümmern, ansonsten würde ich mir als Spieler überlegen ob mein Agent der richtige ist?
Grundsätzlich finde ich es ja gut wenn man sich zusammenschliesst, finde aber das diese Aufgabe schon der Agent erledigt.
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On 2005-01-17 23:38, Alex_Z wrote:
Premiere wird zudem darauf gedrängt haben, in der fußballfreien Zeit mit Basketballspielen versorgt zu werden, im Übrigen eine große Chance, neue Zuschauer für den Sport zu interessieren…Ist jetzt vielleicht off-topic, aber auch zu DSF-Zeiten wurde schon Weihnachten Basketball gespielt, so z.B. am 26.12.2003 Bonn-Köln.
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Einige Forderungen finde ich ziemlich überzogen, einige sind schon bei vielen Clubs Standard, denke ich mal.
Autos und Wohnungen denke ich, sind in der Regel schon recht ordentlich. Man kann ja mal vor den Spielen auf die Parkplätze der Hallen schauen und sieht dann in der Regel überall nahezu neue mind. Mittelklasse Wagen als Dienstwagen. Auch die Wohnungen sind in der Regel ausreichend. Mehr als eine 2-Zimmer Wohnung braucht ein Spieler i.d.R. nicht, wenn er nicht mit der ganzen Familie umzieht, was die wenigsten machen. Wenn er dann eine größere Wohnung für seine Familie will, dann soll er die Differenz auch selbst bezahlen. Ebenso den Umzug der Familie. Wenn ich für meinen Job die Stadt wechseln muß, dann bekomme ich das i.d.R. auch nicht bezahlt. OK, ich kann einen Teil von der Steuer absetzen, aber das können die meisten Spieler wohl auch. Auf der anderen Seite habe ich auch schon von Wohnungen gehört und welche gesehen, die von Spielern nach einem Jahr dermaßen kaputt waren, das es dem Verein hier nicht zugemutet werden kann, dafür aufzukommen. Jeder Mieter zahlt eine Kaution…dann sollen es die Spieler eben auch machen.Was Wucherer zum Thema Sportkleidung sagt, muß ich auch Schmunzeln. Ich denke mal, das jeder Bundesliga Verein einen Sportartikel Ausrüster hat und auch jedem Spieler genügend Kleidung zur Verfügung stellt, bzw Vergünstigungen ermöglicht! Ich muß für meine Kleidung, die ich auf der Arbeit tragen muß, gänzlich selber aufkommen und die ist bei weitem teurer, als ein paar Trainingsklamotten…oder will Denis uns hier glauben machen, das er sein Trikot und Trainingsanzug selber bezahlen muß?
@ Walter:
- Was soll das welcome package beinhalten? Stadtpläne? Theatertickets?
- jeder Spieler bekommt die Dopingregeln ausgehändigt, bzw der Verein ist dazu mehr oder weniger verpflichtet. Wenn er das nicht tut, dann ist er am Ende ja selbst der Leidtragende.
- ein Physio beim Training sollte tatsächlich zumindest in der Nähe sein. Ist aber auch eine Kostenfrage, wie hier schon erwähnt wurde! Und in einigen Vereinen auch schon gang und gäbe!
- Spielplan ist außschließlich Sache der Liga. Ich denke NICHT, das die Spieler darauf einfluß nehmen dürfen sollten. Jeder Angestellte, v.a. im öffentlichen Dienst, muß an vielen Feiertagen auch arbeiten! Und Trainingsplan können die Spieler mit ihrem Coach ja verhandeln. Das ist wirklich einer der albernsten Punkte! Ich denke auch, das jedem Spieler einr Sommerpause zugestanden wird. Wenn er dieses für die Nationalmannschaft oder irgendeine Sommerliga nutzen will, dann ist das seine Sache. Ich habe 25 Tage Urlaub im Jahr…welcher Spieler hat weniger??
- Jobgarantien für Spieler nach der Karriere? Soll ich mich jetzt totlachen? Wenn ich entlassen werde, dann muß ich mir auch was neues suchen. Und gerade in der heutigen Zeit kommt es oft genug vor, das man dann komplett die Branche wechslen muß!!
Also, alles mit Maß und Ziel und auch mit dem Blick auf die momentäre Lage im ganzen Land, bitte! Wir haben über 10% Arbeitslose! Wenige können ihr Hobby zum Beruf, wenn auch nur für 10-12 Jahre, machen. Und wenn sie in der Zeit nichts für die Zeit danach machen, dann haben sie in jedem Falle selber schuld, bzw müssen es eben danach machen. Man kann auch mit 35 Jahren noch ein Studium beginnen!
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Ich habe ehrlich gesagt kein Verständnis für die Initiative.
Eine klassische Gewerkschaft zur Bündelung der Macht von Arbeitnehmern macht nur dann Sinn, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht auf Augenhöhe miteinander verhandeln können, wenn z. B. der böse Fabrikant nur einen Hungerlohn zahlt und der arme Arbeitnehmer im Falle eines Protests sofort durch 10 Arbeitslose ersetzt werden könnte. Wenn ein Arbeitnehmer dagegen ein Jahresgehalt von 100.000 Euro aushandeln kann, besteht ein “Level Playing Field”, so dass Gewerkschaften im klassischen Sinne überhaupt nicht nötig sind.
Dass die “reichen” Clubs im Gegensatz zu den “armen” Clubs bestimmte Standards gewährleisten, zeigt doch, dass es nicht am bösen Willen der BBL-Clubs liegt, sondern einfach nur das Geld fehlt.
Die von Walter Palmer genannten Nachteile des Sportlerberufs sind nicht Folge einer Ausbeutung durch die Vereine, sondern “Nebenwirkung” der eigenen Berufswahl.
Wer im Showbusiness im weiteren Sinne tätig ist, kann sich nicht beschweren, wenn er zu Zeiten arbeiten muss, an denen andere faul auf der Couch sitzen, sei es am Wochenende, sei es zwischen Weihnachten und Neujahr.
Warum sollen Basketballspieler bestimmen dürfen, wann Spiele angesetzt werden, wenn normale Arbeitnehmer mit einem Bruchteil des Gehalts morgens um 6 an der Stechuhr oder im Krankenhaus oder am Kiosk oder in der Bäckerei stehen müssen?Wer findet, dass ein Berufssportler zu wenig Zukunftsperspektive hat, muss einen anderen Beruf wählen oder sich für die Zeit “danach” weiterbilden. Das ist ja kein überraschendes Szenario, dass irgendwann Schluss ist.
Wer findet, dass er, um mehr Geld zu verdienen, im Ausland spielen möchte, muss sich damit abfinden, dass dort andere Sprachen gesprochen werden und andere Gepflogenheiten herrschen, in die man sich erst einarbeiten muss. Das geht auch jedem anderen Arbeitnehmer, der ins Ausland geht, nicht anders.
Wucherer: Das durchschnittliche Grundgehalt liegt unter 100 000 netto.
Das hier überhaupt immer nur über das Nettogehalt ohne Steuern und “benefits” geredet wird, ist schon grotesk. Selbst bei einem Nettogehalt von “nur” 90.000 Euro netto muss der Verein brutto sicherlich 200.000 Euro locker machen, um einen Spieler mit allen Nebenkosten zu bezahlen. Das sind 390.000 Mark!
“Normale” Menschen müssen für eine solche Summe richtig lange arbeiten. Den meisten ist wohl nicht ganz klar, dass wir hier nicht nicht mehr von “Besserverdienern” oder “leitenden Angestellten”, sondern eher von Chefärzten und Vorstandsetage sprechen.Wucherer: Es geht uns um ein generelles Mitspracherecht
Mit welcher Begründung wird ein solches Mitspracherecht gefordert? Kein Arbeitnehmer und kein Betriebsrat hat ein generelles Mitspracherecht. Insbesondere bei wichtigen wirtschaftlichen Entscheidungen, etwa wann die Spiele angesetzt werden, finde ich ein Mitspracherecht sehr problematisch. Die Spiele werden doch nicht aus Böswilligkeit zwischen Weihnachten und Neujahr ausgerichtet, sondern mit einer wirtschaftlichen Zielsetzung. Ob das Ziel höherer Zuschauerzahlen erreicht wurde, kann ich nicht beurteilen, aber um solche Fragen zu entscheiden, gibt es ein Management, und nicht Dennis Wucherer.
Letztlich sind es eher die Vereine als die Spieler, die mit dem Rücken zu Wand stehen, wie ja auch die Insolvenzen gezeigt haben.
Wenn mehr Vergünstigungen gefordert werden, sollte auch die Finanzierung klar sein. Eintrittspreise noch weiter erhöhen, damit sich große Teile der Bevölkerung Basketball überhaupt nicht mehr leisten können? Sind die Spieler bereit, 10 % ihres Gehalts für zusätzliche Benefits zu opfern?Es steht jedem frei, sich zu Vereinigungen zusammenzuschließen, um die eigene Macht zu vergrößern und um für sich selbst noch mehr herauszuholen. Ich glaube aber nicht, dass die Spieler auf viel Mitleid (oder auch nur Verständis) bei den Fans hoffen können. Ich glaube eher, dass sich die Bundesliga allgemein und die Spieler im besonderen sich durch Aktionen wie die am ASD Sympathien verscherzen.
Gruß
ragattack