Zwei neue Player in the house!
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Ein besonderes Ereignis im deutschen Basketball, Baldi und Pesic sind sich einig und zeigen die unterschiedlichen Bedingungen auf, unter denen die EL hier und woanders betrieben wird…
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der titel des threads ist zwar etwas irreführend, inhaltlich decken sich aber die aussagen der beiden in dem FAZ-artikel durchaus mit meiner wahrnehmung: wenn die euroleague basketball als betreiber der turkish airlines euroleague das mit dem financial fairplay wirklich ernstmeinen würde, hätten die top-teams echt ein problem. der FCBB und ALBA dagegen können garnicht anders. das ist ein echter standortnachteil, über den man sich aber nicht beklagen kann und sollte.
darüber hinaus hatte ich schon häufiger das gefühl, dass sich die beiden mar/c/k/os in vielen dingen ziemlich einig sind, obwohl wir das von außen regelmäßig anders wahrnehmen (wollen).
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Was mir sehr zu kurz kommt (und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass das die beiden sich gleich auf sehen), ist das finanzielle Potential zwischen den beiden. Alba für mich gefühlt in der EL an der Grenze des finanziell möglichen, während Bayern nach dieser Saison deutlich Potential nach oben hat.
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Puh, so viele buchstaben für sowenig Substanz. Wie begründen die beiden denn, dass sie „bald“ in der spitze mitspielen werden? Die beschriebenen Standortnachteile und die nicht beschriebenen Geldquellen an denen andere EL-Clubs zuweilen hängen, scheinen ja auf Sicht erstmal nicht zu verschwinden? Und am Ende macht es halt fast immer einen Unterschied ob man nur einen oder gleich drei Lorenzo browns bezahlen kann….
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Die Geldquellen an sich sind ja erstmal egal, solange die Top4 Mannschaften ungestraft mehr Miese machen können, als die Etats von Bayern oder ALBA groß sind. Und ich weiß auch, dass ALBA in der Zeit der 7 Titel jedes Jahr Millionen Miese geschrieben hat, aber davon ist man halt wieder abgekommen.
Irgendwann wird man aufs Financial FairPlay zurückkommen müssen, weil es den Wettbewerb immer mehr verzerrt, wenn jetzt tatsächlich von jetzt auf gleich auch noch Paris, London und Katar Millionenschwer in die EL einsteigen sollten.
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Diesen Optimismus teile ich (leider) nicht. Im Fußball ist es so, dass in Europa die Musik spielt. Zumindest in England und in einigen anderen Klubs in anderen Ländern kann man extrem gut verdienen, dabei stets im Schaufenster Champions League aktiv sein. Das ist ein wahnsinnig attraktives Paket. Wenn ein Cristiano Ronaldo für kolportierte 200 Millionen Euro nach Saudi Arabien wechselt, vermutlich weil er vorher Jahre lang nur gegen Essensmarken, einer Monatskarte für den ÖPNV und einem Schlafplatz in der Jugendherberge gespielt hat, stellt er dann doch ziemlich rasch fest, dass es sportlich völlig wertlos ist, dort zu spielen und es ziemlich bald keine Sau mehr interessiert. Da müsste man sich fragen, warum UEFA oder auch FIFA das Financial Fairplay nicht durchzieht, sondern es nur als Feigenblatt benutzt. Naheliegende Antwort, je mehr Geld im System ist, desto mehr bleibt auch bei denen hängen, die als Funktionär auch ihre Hand in den (Geld)strahl halten können.
Dieses Argument ist auch beim Basketball nicht grundsätzlich zu verwerfen. Wichtiger aber erscheint, dass viele EL-Teams weit weniger echt selbst erwirtschaften als die beiden deutschen EL-Teams. Man will die Euroleague möglichst attraktiv halten und das hängt massgeblich an der Qualität und den Namen der Spieler. Und der entscheidende Unterschied zum Fußball ist nicht nur, dass es mit den USA einen Markt gibt, der grundsätzlich viel attraktiver ist, sondern es auch noch andere Regionen gibt, die sofort die besten EL-Spieler mit viel mehr Geld (erfolgreich) locken würden, wenn alle EL-Teams nur mehr so viel Geld ausgeben könnten wie die deutschen.
Mag gut sein, dass die deutschen Teams innerhalb der “reformierten” Euroleague in der Tabelle nach oben klettern, aber die Annahme, dass die großen (Spieler-)Namen sich einfach gleichmäßiger über die Euroleague verteilen und nicht nach außerhalb Europas wechseln, ist, so fürchte ich, schlicht naiv.
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Nein, in der Printausgabe geht das Doppelinterview fast über die gesamte Seite. Wesentliche Punkte sind:
Baldi: Das EL-Motto “every game matters” ist das Wesensmerkmal der EL ist. Man will ja kein schlechtes Plagiat der NBA werden. Der NBA Meister hat zwar mehr als 90 Spiele, aber “das kann man mit Europa nicht vergleichen” [ Baldi! Baldi! Baldi! ]
Das Lied: “Wir in Deutschland zahlen für jeden EURO Spielergehalt mehr als einen EURO drauf, und die Konkurrenz tut das nicht”, wollen beide nicht singen, trällern es aber doch.
Pesic äußert sich zum Salray Cup in der EL. Ich verstehe ihn so, dass das offenbar ernsthaft diskutiert wird.
Einer EL-Erweiterung auf 20 oder 22 Clubs widersprechen beide nur ganz leise …
Einer Verkleinerung der Deutschen Liga stehen beide wohl offen gegenüber (bis auf Spanien - 18 Clubs - haben alle Großen nur 16 Vereine, Frankreich bald vielleicht nur 14).
Deutschen Spielern kann man es nicht verwehren, für ihr Land zu spielen (sonst gehen sie nach Japan / Asien).
Pesic setzt für das Final Four auf Olympiakos. Baldi, obwohl die Griechische Liga nur 12 Teams hat, auf Barcelona.
Anmerkung: An sich muss man das Interview direkt lesen. Die Aussagen lassen die eine oder andere Interpretation zu.
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danke für die zusammenfassung.